Kita oder Wohngebäude?Euskirchen will früheren Schulkomplex am Keltenring verkaufen

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Noch leben Flüchtlinge in dem Gebäude, in dem früher eine Zweigstelle der Matthias-Hagen-Schule untergebracht war.

Noch leben Flüchtlinge in dem Gebäude, in dem früher eine Zweigstelle der Matthias-Hagen-Schule untergebracht war.

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen will sich von dem früheren Schulkomplex am Keltenring trennen, in dem seit gut drei Jahren Flüchtlinge leben. Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) sagte in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, dass die Verwaltung das Areal ausschreiben, also zum Kauf anbieten werde.

Das Land Nordrhein-Westfalen hatte das Areal an der Ecke Keltenring/In den Herrenbenden 2015 von der Stadt angemietet und dort eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) eröffnet. Als Betreiber wurde der in Duisburg ansässige Verein Zukunftsorientierte Förderung (ZOF) eingesetzt. Mitte Januar gab die Bezirksregierung Köln bekannt, dass der Vertrag mit dem Sozialdienstleister zum 28. Februar aufgelöst werde. Zu den Gründen äußerten sich die Landesbehörde und ZOF auf Anfrage dieser Zeitung nicht.

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Der Mietvertrag, den die Stadt mit der Bezirksregierung abgeschlossen hat, läuft bis Ende 2019. Nach der Trennung von ZOF solle der Betrieb mit einem anderen Partner wieder aufgenommen werden, hieß es aus Köln. Wie Friedl jetzt erklärte, hat die Behörde in der Zwischenzeit aber angefragt, ob die Stadt Euskirchen daran interessiert sei, die Laufzeit zu verkürzen. Dies sei erst einmal nicht der Fall, sagte der Bürgermeister. Wenn sich allerdings im Laufe des Jahres ein Käufer für die Immobilie finde, „würden wir die Bezirksregierung möglichst schnell aus dem Mietverhältnis entlassen“, so Friedl.

Er sagte auch, dass er sich auf dem Gelände eine Kindertagesstätte oder Wohngebäude vorstellen könnte. In dem Gebäudekomplex war früher die Schule an der Erftaue untergebracht, später eine Zweigstelle der Matthias-Hagen-Schule. Nachdem die Schule nach Kuchenheim umgezogen war, diente das Areal vorübergehend einer Kita als Domizil.

Moschee-Pläne gescheitert

Auch die Türkisch-Islamische Gemeinde Euskirchen hatte Interesse an der Immobilie bekundet. Sie wollte auf dem Grundstück eine Moschee bauen, weil ihr Gemeindezentrum an der Kommerner Straße aus allen Nähten platzt. Als die Stadt beschloss, die ehemalige Schule als Flüchtlingsunterkunft an das Land zu vermieten, musste die Gemeinde ihr Vorhaben aber zu den Akten legen. Sie hatte sich im Vorfeld schon um andere Grundstücke in Euskirchen bemüht – ebenfalls vergeblich.

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