Segenswunsch im BriefkastenIdeen für die Sternsinger-Aktion in Pandemie-Zeiten

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Der Gang von Haus zu Haus, um den Segenswunsch zu verteilen und Spenden zu sammeln, ist in diesen Zeiten für die Sternsinger nicht möglich.

Der Gang von Haus zu Haus, um den Segenswunsch zu verteilen und Spenden zu sammeln, ist in diesen Zeiten für die Sternsinger nicht möglich.

Euskirchen – Und wieder gibt es eine alte Tradition, die den Infektionsschutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie zum Opfer fällt. Die Sternsingeraktion werde in diesem Winter nicht in der gewohnten Form stattfinden, teilen die Träger, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und Bund der Katholischen Jugend (BDKJ), mit.

Die Aktion

Zum 63. Mal sollten in den nächsten Wochen die Sternsinger mit dem Motto „Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“ durch Deutschland ziehen. Rund 10000 katholische Pfarreien beteiligen sich alljährlich.

Rund 1,19 Milliarden Euro wurden seit dem Start 1959 gesammelt, mit denen mehr als 75 600 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt wurden. Bei der Aktion Anfang 2020 wurden rund 50 Millionen Euro gesammelt. 2019 wurden laut Kindermissionswerk 1623 Projekte in 108 Ländern mit insgesamt 62,6 Millionen Euro unterstützt. Als zentrales Thema wurde für die aktuelle Sternsingeraktion die Situation von Kindern in der Ukraine gewählt, deren Eltern als Arbeitsmigranten teilweise monatelang von zu Hause weg sind. (sev)

„Wir empfehlen den Sternsingergruppen, in der jetzigen Situation auf einen Besuch der Menschen an den Haustüren zu verzichten“, so Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks und Domvikar Stefan Ottersbach, Bundespräses des BDKJ. „Kontaktlos und kreativ“, so solle in diesem Jahr die Aktion realisiert werden, so Bingener. Um unter den erschwerten Bedingungen den zeitlichen Druck wegzunehmen, wird die Aktion um zwei Wochen bis zum 2. Februar verlängert.

Eine Vorgabe, die in den Gemeinden bundesweit umgesetzt wird, wie Thomas Römer, Pressesprecher des Kindermissionswerks, berichtet. „Die Nachfrage ist unheimlich groß, wir haben schon neun Millionen der Segenswünsche verschickt und produzieren nach“, sagt er auf Anfrage. Auch die Spendentüten seien sehr gefragt. „Das geht auch in den Millionenbereich“, teilt er mit. Viele Materialien werden zudem als Download bereitgestellt, damit die Gemeinden sie auf ihre Bedürfnisse zuschneiden können. „Wir merken, der Zugriff ist sehr hoch“, so Römer.

Viele der Gemeinden im Kreis arbeiten mit den Materialien, die vom Kindermissionswerk bereitgestellt werden. Als Möglichkeit, eine Spende zu leisten, bietet sich eine Überweisung an. Da die Sternsingeraktion nicht zentral gesteuert wird, sondern von Teams aus Ehrenamtlern in den einzelnen Gemeinden getragen wird, gibt es von Ort zu Ort Unterschiede in der Umsetzung. So werden mancherorts die Spendentüten in die Briefkästen geworfen, in anderen Pfarreien liegen die Segenswünsche in den Kirchen bereit. Hier können die Spendentüten auch in die Opferstöcke geworfen werden.

Bad Münstereifel

In Bad Münstereifel gibt es verschiedene Ideen. Einzelheiten sind in den Pfarrnachrichten zu finden. Ohne Gesang werden sich die Sternsinger aus Kalkar, Eschweiler und Kirspenich am Familienzentrum versammeln. Der Termin wird im Pfarrbrief und Internet bekannt gegeben.

Blankenheim/Dahlem

„Es gibt in den 15 Pfarreien die unterschiedlichsten Ideen“, so Pfarrer Andreas Züll. So liegen beispielsweise die Segenswünsche in den Kirchen der GdG aus. Mancherorts werden die Sternsinger Spendentüten mit Segenswunsch in die Briefkästen werfen.

Euskirchen, St. Martin

Ab dem 2. Januar werden die Tüten mit dem Segenswunsch, Aufkleber und Überweisungsträger in die Briefkästen der Haushalte verteilt.

Das Mobil

Manchmal ist es kein weiter Weg von der Fantasie zur Realität. Wie im Sternsingermobil des Kindermissionswerks. Hier sind es nur ein paar Schritte, und die Kinder sind aus der Welt der Heiligen Drei Könige bei denen, deren Dasein ohne die Spenden, die die Sternsinger alljährlich für sie sammeln, ein anderes wäre. Hier sind es nicht mehr einfach Kinder in einem fernen Land, dessen Name in wenigen Minuten wieder vergessen ist. Hier bekommen sie Namen, hier bekommen sie Gesichter.

„Das ist das dritte Jahr, in dem wir mit dem Sternsingermobil unterwegs sind“, sagt Martin Szudra. Der umgebaute Transporter mit dem kleinen Unterrichtszimmer war zum ersten Mal am Schulhof der Grundschule in Sistig. Zu dem Zeitpunkt sah es noch so aus, als könnten die Sternsinger ihren traditionellen Spruch und den Segen noch persönlich an den Haustüren abliefern – wenn auch auf Abstand.

Im Mobil erfuhren die Kinder der Klasse 3a von Susanne Zander nicht nur einige Feinheiten der Sternsingeraktion, ihnen wurde auch kindgerecht die diesjährige Hilfsaktion nahegebracht. „Im Sommer haben wir Bildungsthemen wie Kinderrechte oder Kinderarbeit, mit denen wir unterwegs sind, im Winter informieren wir über die jeweilige Sternsingeraktion“, erläutert Szudra das Konzept. Primär werden Grundschulen, Kirchengemeinden oder Messdienergruppen besucht. Sowohl Zander als auch Szudra waren selbst Sternsinger und können sich in die Kinder einfühlen.

Nach einer Dreiviertelstunde ist das für die Schulen kostenlose Programm vorbei. „Die Kinder freuen sich, das ist ein Highlight, wenn wir kommen“, so Szudra. Meist seien die Schüler schon über die Aktion informiert: „Es geht um die Motivation, dass die Kinder wissen, was mit dem Geld passiert, das sie sammeln.“ Infos zum Mobil gibt’s im Internet. (sev)

www.sternsinger.de

Es werde darum gebeten, die Spende per Überweisung oder online zu leisten, so die Gemeinde auf ihrer Internetseite.

Bleibach/Hardt

Die ganze Aktion in den Sommer zu verlegen, sei die erste Idee gewesen, so Pastoralreferent Robert Sins. Dann allerdings hätten sich die Pfarreien entschlossen, Spendentüten an die Haushalte zu verteilen. „Und wenn da nicht genug zusammenkommt, werden wir vielleicht doch die Sternsingeraktion im Sommer nachholen“, so Sins.

Mechernich

In der GdG Mechernich werden seit Montag Informationsflyer, Spendentütchen und der Segenswunsch an die Haushalte verteilt. Im Kernort Mechernich werden die Haushalte bedacht, die sich in den vergangenen drei Jahren für einen Besuch der Sternsinger angemeldet haben. Eine Anmeldung ist außerdem im Pfarrbüro möglich. Für alle Orte sind im Pfarrbrief Adressen angegeben, an denen eine Spende auch persönlich abgegeben werden kann.

Schleiden/Hellenthal

Gesegnete Aufkleber werden in den Kirchen ausgelegt und sind außerdem in den Pfarrbüros erhältlich, so Philipp Cuck. In Hellenthal und Gemünd werden Spendentüten in die Briefkästen geworfen.

Steinfeld

Spenden können in der GdG Steinfeld bei den Küstern, den Pfarrbüros oder der Metzgerei Hammes in Sötenich abgegeben werden. Außerdem kann eine Überweisung geleistet werden.

Weilerswist

Spenden können in den Pfarrbüros abgegeben werden, wo auch die Segensaufkleber bereitliegen. In den Heiligen Messen werden Spendendosen aufgestellt und die Aufkleber ausgelegt. Darüber hinaus können Spenden in den Apotheken in Weilerswist und Lommersum, dem Schreibwarengeschäft Fey und bei Haustechnik Jordan abgegeben werden.

Zülpich

Mit einem Weihnachtsgruß, einer Kerze, dem Segen als Aufkleber, Projektinformationen und einem Überweisungsträger werden die Tüten vorbereitet, die im Seelsorgebereich Zülpich/Veybachtal verteilt werden. Das teilte Kreisdechant Guido Zimmermann mit.

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