Lauf für guten ZweckEuskirchener planen jecke Alternativen zum Corona-Karneval
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Werden Karneval für den guten Zweck laufen: die Euskirchenerinnen Annika Pesch (l.) und Yvonne Kremp.
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Kreis Euskirchen – Alltag einmal Alltag sein lassen, sich bunt bemalt ins Getümmel stürzen und Karnevalslieder singend einfach Spaß an der Freud haben – das hätten viele von uns gerade in diesen Corona-Zeiten dringend gebraucht. Hätten. Denn natürlich passen singe, bütze und fiere nicht mit dem Infektionsschutz zusammen. So bleiben Weiberdonnerstag und Rosenmontag in diesem Jahr wohl oder übel stink normale Wochentage. Eine triste Vorstellung. Genau das haben sich auch viele Jecken im Kreis gedacht und sich etwas einfallen lassen.
„Wir wohnen immer noch im Rheinland, da kann man nicht ganz ohne Karneval“, sagt Michaela Hurtz aus Heimbach bestimmt. Zusammen mit Kevin Küpper und Hubert Reuter vom Team Kreisverkehr will sie deshalb trotz Lockdown jecke Stimmung in Heimbach und den Ortsteilen verbreiten. Schließlich musste hier bereit im vergangenen Jahr der Karnevalszug wegen Sturm ausfallen.
Weihnachtsbaum ist janz jeck
Zurzeit schmückt noch immer ein riesengroßer Adventskranz den Kreisverkehr am Bahnhof,der soll bad abgebaut werden und dann soll dort ein Karnevalszug entstehen. Unter dem Motto „Zusammen auf Abstand jeck“ sollen auf Bannern Bilder vom Karnevalszug 2019 und von Jecken aus dem ganzen Stadtgebiet gezeigt werden. Jeder Ortsteil bekomme sein eigenes Banner, erklärt Hurtz. Diese sollen dann an Bauzäunen befestigt rund herum auf dem Kreisverkehr ausgestellt werden. Zusätzlich soll jeder Ort ein Banner bekommen, das dann am Ortseingang aufgehängt werden kann.
Der Weihnachtsbaum vor dem Café T in Bad Münstereifel ist kurzer Hand in einen Karnevalsbaum umfunktioniert worden.
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In Euskirchen heißt es in diesem Jahr statt Alaaf: Auf die Plätze. Fertig. Los! Der Euskirchener Tobias Becker hat einen virtuellen Karnevals-Spendenlauf ins Leben gerufen. Herrlich jeck. Von Weiberdonnerstag, 11.11 Uhr, bis Veilchendienstag, 18.11 Uhr) kann teilgenommen werden. „Die Einnahmen kommen durch Corona in Not geratene Vereinen, Künstlern oder auch Technikern zugute“, versichert Becker, der selbst leidenschaftlicher Läufer ist und natürlich auch bei der Veranstaltung teilnehmen wird. In welcher Form? Das ist ein gut gehütetes Karnevalsgeheimnis. Die ersten Teilnehmer haben sich bereits angemeldet – und die kommen nicht nur aus dem Kreis Euskirchen.
Fünf Kilometer zu Karneval – Laufen oder Wandern
Die Teilnehmer können auswählen, ob die fünf Kilometer wandern oder laufen wollen. Die Anmeldegebühr beträgt für die Distanz 5,55 Euro. Für die Laufstrecken über 10, 21,1 oder 42,2 Kilometer kostet die Teilnahme den jecken Betrag von 11,11 Euro. Für die ersten drei Plätze wird es jeweils einen Gewinn geben. Zudem werden das schönste Kostüm und das größte Team prämiert. Der Dom-Escher Daniel Pöthmann hat sich bereits angemeldet, wird aber wohl aufs Kostüm verzichten. „So schnell kann kein Marienkäfer laufen“, sagt die Tollität der KG Gemütlichkeit aus der vergangenen Session. In den Dom-Esch ist man eben selbst in der Corona-Session herrlich jeck.
Fotos gesucht
Wer im Stadtgebiet Heimbach wohnt, kann Teil des etwas anderen Karnevalszugs auf dem Kreisverkehr sein. Alles was er dafür tun muss, ist ein Porträt-Foto, an dem er die Bildrechte hat, an das Organisationsteam schicken. Diese werden dann noch bearbeitet, berichtet Michaela Hurtz. Und zwar werden die Bilder schwarz-weiß auf die Banner gedruckt und alle mit einer roten Pappnase versehen. (jre)
team-kreisverkehr@web.de
Die Kreisstadt muss sich da aber nicht verstecken. Auch in Euskirchen werden die Laufschuhe geschnürt. Die Euskirchenerin Yvonne Kremp will gleich zwei Mal an den Start gehen. Der Prinz des ersten weiblichen Dreigestirn im Euskirchener Karneval ist seit einigen Monaten Teil einer Laufgruppe, die regelmäßig ihre Kilometer abreißt. In der hat sich Kremp schon einen Namen gemacht - als Wattestäbchen. „Ich habe mich mal als Speerspitze bezeichnet, da wurde mir gesagt, dass ich eher ein weiches Wattestäbchen sei“, sagt sie schmunzelnd. Greift sie die Spitze auf und verkleidet sich als Wattestab? „Eher nicht“, antwortet sie.
Sie überlege als Hummel verkleidet, auf die Strecke zu gehen. Rosenmontag will die 38-Jährige mit Stefan Guhlke laufen. Der Präsident des Festausschuss Euskirchener Karneval (Feuka) hat bereits seine Zusage gegeben, ebenfalls am Spendenlauf teilzunehmen. Vielleicht sogar im schwarzen Anzug. „Die fünf Kilometer sind auch so möglich, zumal es eh nicht auf die Zeit ankommt“, so Guhlke.
Auch in Bad Münstereifel gibt es jecken Flair. Anstatt den Weihnachtsbaum zu entsorgen, hat das Café T die Tanne einfach zum Karnevalsbaum umdekoriert. So hängen nun anstelle von Christbaum-Kugeln allerhand bunte Karnevalsartikel am Baum vor dem Café in der Werther Straße. Und das ist bei den Inhabern Werner Groß und Marcel Hayen schon Tradition. In den vergangenen Jahren konnten Besucher aber noch etwas beobachten: Nach Clowns und Girlanden gibt es nämlich einen Osterbaum.
