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Fußball-KreisligenDer SSC Firmenich macht beim SSC Satzvey alles klar

Lesezeit 5 Minuten
Die Firmenicher Spieler bilden eine Reihe und jubeln über den Aufstieg. Schwarz-gelber Rauch kommt aus Rauchbomben.

Mit schwarz-gelbem Rauch und einer La Ola bedanken sich die Firmenicher bei ihrem Anhang.

In den C-Kreisligen ist die letzte Entscheidung gefallen. Spannend bis zum Schluss bleiben Titelrennen und Abstiegskampf in der Kreisliga B2.

SSC Satzvey – SSC Firmenich 1:3 (0:2). Dreizehn Monate nach dem Abstieg kehrt der SSC Firmenich in die Kreisliga B zurück. Durch den fünften Sieg in Folge ist der Mannschaft von Trainer Patrick Züll einen Spieltag vor Saisonende der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. In Satzvey waren die Gäste 90 Minuten die dominierende Mannschaft und krönen damit ihre famose Rückrunde.

Die Lage vor dem Spiel: Alle forderten den Sieg gegen Satzvey

Patrick Züll spricht von den „zwei beschissensten Wochen“ in seiner Trainerlaufbahn, denn so ziemlich jeder, der ihn ansprach, forderte einen Sieg gegen Satzvey. Der Druck war hoch. Firmenich brauchte einen Sieg aus den letzten zwei Spielen, um Platz zwei über die Ziellinie zu retten. Verfolger Rotbachtal/Strempt II legte mittags bei Dom-Esch II mit 2:1 vor. So war klar: Ein Sieg bedeutete den Aufstieg.

Turbulenzen vor der Partie: Parkprobleme und lockere Latte

Rund um den Aschenplatz in Satzvey war alles zugeparkt. Grund waren das Sportfest des SSC mit einem noch laufenden Jugendturnier und die Ritterspiele. Dann schoss Gästespieler Patrick Kolb beim Warmmachen die Latte vom Torgestell. Die Satzveyer und Schiedsrichter Uwe Kautz reparierten das Tor in Rekordzeit. Zu guter Letzt mussten die Gastgeber mit orangefarbenen Leibchen spielen, da beide Teams nur schwarze Trikots dabeihatten.

Firmenicher benötigten Geduld und Zuversicht

Vor rund 130 Zuschauern kamen die Gäste gut in die Partie hinein. Bereits nach zwei Minuten hatte Nils Wagner, der in den letzten Wochen in der ersten Sturmreihe aufgelaufen war und mit neun Toren aus vier Spielen überzeugt hatte, die Möglichkeit zur Führung. Er scheiterte aber an Torwart Thorsten Weber. Kurz danach verzog Simon Prägitzer (9.), bevor Christian Kolb hauchzart am langen Pfosten vorbeischlenzte (11.). Gegenüber tauchte Robin Krebs plötzlich vor Maurice Kastert auf und vergab aus der Luft (21.).

Das Tor in Satzvey war defekt. Die Latte löste sich von einem Pfosten. Davor steht der Schiedsrichter.

Das defekte Tor in Satzvey wurde unter anderem von Schiedsrichter Uwe Kautz repariert.

Trainer Patrick Züll wird von einer Bierdusche kalt erwischt.

Der Bierdusche kann Patrick Züll nicht entkommen.

Als die Partie an Fahrt verlor, wurde Wagner von Paul Nöthen im Strafraum gefoult. Routinier Prägitzer traf sicher vom Punkt (35.). Mit dem Pausenpfiff folgte das 2:0. Markus Hess köpfte quer vor das Tor und David Bohsem bedankte sich (45.+1.).

Entscheidung nach der Pause und einmal kurz Derbyhitze

Firmenich belohnte sich in Halbzeit zwei mit der ersten Chance. Wagner wurde nicht angegriffen, sein Linksschuss aus 20 Metern landete im langen Eck (49.). Firmenich war spielbestimmend, das Chancenverhältnis lautete 15:2. Der Ehrentreffer fiel in der Schlussminute. Marco Vogel traf vom Elfmeterpunkt aus zum 1:3 Endstand in einem Derby, das einmal kurz hitzig wurde. Eine Schubserei, eine Rudelbildung und zwei Gelbe Karten in der 83. Minuten waren die Folge. Danach gratulierte Satzvey fair und die Firmenicher lagen sich vor Freude in den Armen.

Das sagt der Aufstiegstrainer: Lohn für eine überragende Rückrunde

Firmenichs Patrick Züll: „Wir haben uns heute für eine überragende Rückrunde belohnt. Nach dem Abstieg war schnell klar, dass wir alle zusammenbleiben wollen und in dieser Saison über Spaß am Fußball wieder zum Erfolg kommen wollen. Der Auftakt mit zwei Punkten aus drei Spielen war mäßig, auch der Rückrundenstart mit der Niederlage gegen FlaKi II war ernüchternd. Dann stehen ein paar Tage später plötzlich 21 Mann beim Training und haben signalisiert, dass sie bis zum Schluss alles geben wollen. Wenn man dann sieht, dass wir mit jetzt 19 Gegentoren ligaübergreifend die beste Abwehr haben, dann kommt dieser Aufstieg nicht von ungefähr.“


Alles klar in den C-Kreisligen und der Kreisliga B1

In der Kreisliga C ist die letzte Entscheidung gefallen. Mit dem SSC Firmenich ist – wie berichtet – der letzte Aufstiegsplatz vergeben. Die weiteren künftigen B-Ligisten sind Inter Euskirchen, der SV Metternich, die SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig, die SG Dahlem-Schmidtheim II und die TSV Feytal.

Auch in der Kreisliga B1 ist alles fix. Der TuS Vernich steigt in die Kreisliga A auf, die Sportfreunde DHO II, der VfL Niederelvenich-Mülheim-Wichterich und der SC Roitzheim II stehen als Absteiger fest. Viertletzter ist definitiv der TSC Euskirchen – dazu später mehr.

Golbach und Dollendorf-Ripsdorf gehen punktgleich ins Saisonfinale

Dafür birgt die Kreisliga B2 Spannung pur sowohl in der Auf- als auch in der Abstiegsfrage. Im Gleichschritt marschieren der SSV Golbach und der FC Dollendorf-Ripsdorf vorneweg. Trotz der Punktegleichheit und des um drei Treffer schlechteren Torverhältnisses ist Golbach aber einen Schritt vorn: Den direkten Vergleich hat das Team des Trainertrios Max Hofmann, Andreas Malsbenden und Michael Müller nämlich für sich entschieden – und das zählt mehr als das Torverhältnis. Nach dem 2:2 in der Hinrunde hatte Golbach sich vor zwei Wochen mit 4:0 durchgesetzt.

ETSC-Kapitän Piotr Glowala klärt den Ball vor Billigs Paul Möres, der später noch ein Tor erzielte.

War es mehr als das letzte Heimspiel der Saison? Der TSC Euskirchen steht vor einer ungewissen Zukunft.

An diesem Wochenende gewann Golbach mit 4:1 gegen Schönau II. Trainer Hofmann selbst erzielte dabei drei Tore. Do-Ri war noch treffsicherer und siegte 10:1 gegen die SG Rinnen/Sistig/Krekel. Doppeltorschützen waren der frühere Oberliga-Fußballer Jeremy Eder, Patrick Bühl, Mathias Diederichs in seinem ersten Einsatz für sein neues Team sowie David Reetz. Auch das Gästetor schoss Do-Ri. Damit fällt die Entscheidung am letzten Spieltag: Do-Ri muss zu den Sportfreunden 69 Marmagen-Nettersheim, Golbach zur SG Houverath/Mutscheid.

Drei Teams in der Kreisliga B2 kämpfen noch gegen den Abstieg

Aber das ist noch nicht alles in der Kreisliga B2. Zwar stehen die SG Hellenthal II und Wüschheim-Büllesheim II als Absteiger fest, Nierfeld II (3:1 bei Dreiborn) und Marmagen-Nettersheim (7:4 bei Wüschheim II) sind seit Pfingstmontag gerettet. Dafür kämpfen Rinnen/Sistig/Krekel, (24 Punkte, -26 Tore), Schönau II (23, -11) und Oleftal (23, -15, 1:2 gegen Houverath) gegen den Abstieg. Eine dieser drei Mannschaften wird direkt absteigen, eine muss sich mit dem TSC Euskirchen aus der anderen Staffel vergleichen lassen. Rinnen spielt zu Hause gegen Absteiger Hellenthal II, Schönau II hat ein Heimspiel gegen Nöthen-Pesch-Harzheim und Oleftal empfängt Keldenich/Scheven.

Im direkten Vergleich hat jeder gegen ein anderes Team Vorteile: Schönau hat Oleftal geschlagen, Oleftal hat Rinnen geschlagen, Rinnen hat Schönau geschlagen. Sollten nach dem Spieltag alle drei Teams Punktgleichheit haben, entscheidet die Tordifferenz.

TSC Euskirchen steht offenbar vor einer ungewissen Zukunft

Der ETSC hat im Vergleich der Viertletzten die besseren Karten. Mit einem Sieg bei Bürvenich/Schwerfen wäre er sogar uneinholbar und gerettet. Allerdings ist die Zukunft in Euskirchen ungewiss: Maximilian Hilgers wird aus privaten und beruflichen Gründen als Spieler und Abteilungsleiter nicht mehr zur Verfügung stehen. Das Trainergespann Sebastian Gebauer/Daniel-Constantin Rusu wechselt zur A-Jugend des TuS Zülpich. „Auch werden viele Spieler der aktuellen Mannschaft sich zur neuen Saison anderen Teams anschließen“, heißt es vonseiten des ETSC. „Es wird sich zeigen, wie sich die Mannschaft zur neuen Saison aufstellt.“

Der ETSC-Gegner wird in der kommenden Spielzeit einen längeren Namen tragen. Der SV Sinzenich wird sich der Spielgemeinschaft Bürvenich-Schwerfen anschließen und den Namen ergänzen.