Fußball-Kreisliga ASSV Lommersum entscheidet Weilerswister Derby für sich

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Lommersums Kapitän Andreas Struve läuft Weilerswists Felix Kortholt in die Beine, der dadurch zu Fall kommt.

Hoch motiviert, aber überwiegend fair war das Derby: Hier läuft Lommersums Kapitän Andreas Struve Weilerswists Felix Kortholt in die Beine.

Jan-Niklas Runkel nutzt einen Abstimmungsfehler in der Defensive des SSV Weilerswist zum Siegtreffer für den SSV Lommersum.

SSV Weilerswist – SSV Eintracht Lommersum 0:1 (0:1). Das Lokalderby zwischen Weilerswist und Lommersum elektrisierte die Fußball-Gemeinde an diesem Sonntagnachmittag, als sich die beiden Mannschaften in einem wahrlich mit Brisanz aufgeladenen Spiel gegenüberstanden. Am Ende triumphierten die Gäste aus Lommersum. Ihnen gelang ein knapper 1:0-Sieg. Außerdem beanspruchen sie nun den inoffiziellen Titel der „Nummer eins“ in der Gemeinde Weilerswist für sich.

Das Spiel begann mit einer erheblichen Portion Spannung, die Atmosphäre auf dem Kunstrasenplatz in Weilerswist war von Beginn an aufgeheizt. Beide Mannschaften waren hochmotiviert, und es war offensichtlich, dass dieses Duell weit mehr als ein gewöhnliches Fußballspiel war. Es ging schließlich um die lokale Vorherrschaft und das Recht, sich als der Stärkere in der Gemeinde zu bezeichnen. Wichtig dabei: Es blieb ein überwiegend faires Derby.

Ein Schuss aus 25 Metern führt zum Sieg von Lommersum

Die spielentscheidende Szene ereignete sich in der 44. Minute. Lommersums Jan-Niklas Runkel feuerte einen fulminanten Schuss aus 25 Metern ab, der im Weilerswister Netz landete und der für die Gäste den vielumjubelten Führungs- und letztendlich auch den Siegtreffer bedeutete. Die Fans auf der Lommersumer Seite waren außer sich vor Freude. Runkel hatte einen Abstimmungsfehler in der Weilerswister Defensive zwischen Torhüter und Abwehr kaltschnäuzig vor dem leeren Gehäuse ausgenutzt.

Weilerswist kämpfte, um den Ausgleich zu erzielen, doch die Lommersumer Defensive stand wie eine Mauer. Die Gastgeber erspielten sich gute Chancen, konnten aber keine davon in Tore ummünzen.

Trainer Horst Bartz und Philipp Henn haben unterschiedliche Ansichten

Weilerswists Trainer Horst Bartz brachte seine Enttäuschung über die mangelnde Effizienz seiner Spieler zum Ausdruck: „Lommersum wirkte nach der ersten Halbzeit moralisch am Boden. Wir machen aus unseren gut herausgespielten Chancen aber auch keine Tore.“ Er bemängelte: „Wir haben unseren Weg verlassen und die Tormöglichkeiten nicht gut zu Ende gespielt. Das hat Lommersum in die Karten und in ihre Stärken gespielt.“

Lommersums Timo Bong (r.) führt den Ball, ein Weilerswister Spieler setzt zum Angriff an.

Aktuell auch tabellarisch die Nummer eins in der Gemeinde Weilerswist ist der SSV Lommersum, hier Timo Bong am Ball.

Lommersums Trainer Philipp Henn sah seine Mannschaft stärker werdend und die Unsicherheiten in der Weilerswister Abwehr ausnutzend: „Leider kam der letzte Pass nicht an. So standen wir uns selbst im Weg.“ Henn fand beide Mannschaften nach dem ersten Durchgang auf Augenhöhe. „Beide Teams hätten einen Treffer nach den ersten 45 Minuten verdient gehabt“, so Henn. „Ich denke, dass wir am Ende verdient gewonnen haben.“

SSV Lommersum ist aktuell die Nummer eins in der Gemeinde

Runkel, Lukas Goetz, Christian Körsgen und Gian Luca Cardinale hatten noch gute Chancen, um die Führung auszubauen. „Die Weilerswister hatten auch Chancen, waren aber nicht durchschlagskräftig genug. Wir haben das dann ruhig und souverän heruntergespielt.“

Lommersum darf sich nun als die Nummer eins in der Gemeinde Weilerswist feiern. Die Machtverhältnisse sind damit fürs Erste geklärt, zumindest bis zum nächsten prestigeträchtigen Duell.

Nächstes Derby folgt am Freitag gegen die Sportfreunde D-H-O

Und das findet bereits am Freitagabend statt, diesmal in Lommersum. Gegner sind so gesehen gleich drei Weilerswister Dörfer: die Sportfreunde aus Derkum, Hausweiler und Ottenheim. „Wir haben großen Respekt vor D-H-O. Ich erwarte ein sehr schweres Spiel. Wir wollen unsere Heimstärke auf den Platz bringen“, sagte Henn.

Der SSV Weilerswist spielt gegen Schönau. „Ich hoffe, dass wir wieder alle Spieler an Bord haben. Das wird gegen Schönau ein intensiver Kampf“, sagte Horst Bartz. „Wir dürfen nicht immer so den Kopf verlieren und müssen mehr bei unserem Spiel bleiben.“


Kein Sieger im Duell der Kellerkinder Dreiborn und Flamersheim/Kirchheim

TuS DJK Dreiborn – SG Flamersheim-Kirchheim 1:1 (1:0). Nach der frühen Führung durch Dreiborns Maurice Monschau (7.) im Duell der beiden Kellerkinder glich Gäste-Spieler Timo Jäntgen in der 68. Minute zum 1:1 Endstand aus.

D-H-O – TuS Zülpich II 2:2 (0:2). Den ersten Durchgang konnten die Gäste aus Zülpich nach Toren von Sebastian Zaun (24.) und Jakob-Janis Fischer (45.) für sich entscheiden. Nach dem Wiederanpfiff holten Osho Austin Iluebbey (53.) und Heimtrainer Alexander May (84.), der sich in der 63. Minute selbst eingewechselt hatte, mit ihren Toren noch eine Punkteteilung. „Das war ein gerechtes Unentschieden“, so May. „Im ersten Durchgang war Zülpich im Chancenplus, in der zweiten Halbzeit haben wir uns ein paar gute Dinger rausgespielt. Wir haben in den ersten 45 Minuten körperlichen Einsatz vermissen lassen.“

SC Roitzheim – SV Sötenich 3:1 (1:1). Auf die Führung von Roitzheims Sebastian Roth (28.), folgte der Ausgleich von Sötenichs Dennis Jäckel (35.). Nach dem Seitenwechsel zogen die Einheimischen dank Roth (65.) und Justin Brams (80.) davon. Sötenichs Trainer Christian Hammes war fassungslos: „Wir müssen zur Halbzeitpause eigentlich 7:0 führen. In der zweiten Hälfte verlieren wir den Faden. Unsere Chancenauswertung war unser großes Manko.“

Bliesheimer BC – TSV Schönau 4:1 (0:0). „Trotz mehr Ballbesitz gewinnt Bliesheim glücklich, aber verdient. Wir konnten die fehlenden Verletzten nicht kompensieren“, gab Schönaus Carsten Nolden zu Protokoll. Dario Kaudelka (51.), Miah Shakib (76.) und Nico Schmitz (78., 90.+2) schossen die Bliesheimer Tore. Schönaus Pawel Hoppe hatte in der 66. Minute per Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen.

SV Schöneseiffen – SpVg Ländchen-Sieberath (ausgefallen). Die Partie fiel infolge des Dauerregens aus. Schöneseiffens Trainer Heiko Zimmer sagte: „Normalerweise sind wir ja nicht zimperlich mit dem Platz, aber er war schon am Samstag sehr durchnässt. Wir werden jetzt wahrscheinlich zeitnah in Sieberath auf dem Kunstrasenplatz spielen, wenn der freigegeben ist. So ist zumindest der Plan.“ Auch das Spiel zwischen dem SV Frauenberg und Spitzenreiter Dahlem-Schmidtheim wurde verlegt: Der Frauenberger Rasenplatz war unbespielbar.

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