Fußball-KreisligaDas Nachbeben war in Schöneseiffen noch stärker

Lesezeit 5 Minuten
Das Bild zeigt Martin Hupp kurz vor dem entscheidenden Treffer.

Nicht schön, nicht elegant, aber erfolgreich: Schöneseiffens Martin Hupp trifft per Fallrückzieher zum 2:0.

Der SV Schöneseiffen gewinnt das Derby gegen Dreiborn und lässt die Erde erneut beben. Frauenbergs Achterbahnfahrt geht indes weiter.

Tief unter den Schleidener Höhenorten bebte am späten Samstagnachmittag die Erde – wenige Stunden vor dem Stadt-Derby zwischen Dreiborn und Schöneseiffen in der Kreisliga A. „Ich saß auf dem Fahrrad. Ich habe gedacht, das wäre ein Hubbel gewesen“, berichtete Schöneseiffens Trainer Heiko Zimmer mit einem Augenzwinkern. Das Nachbeben sollte er einen Tag später viel deutlicher spüren können.

Es lief die 83. Spielminute. Martin Hupp war gerade einmal vier Minuten im Prestigeduell auf dem Feld. Eingewechselt. Er sollte die rechte Seite dicht machen. „Er sollte nicht unbedingt stürmen“, sagte Zimmer. Hupp war's egal. Plötzlich stand er mit dem Rücken am „Fünfer“ im Dreiborner Sechzehnmeterraum. Irgendwie – wie weiß nur Hupp — katapultierte er seinen Kreisliga-Körper in die Höhe und ließ sich mit leichtem Sprung nach hinten auf den Rücken fallen. Den Ball schlug er volley mit dem Spann ein. 2:0 für Schöneseiffen. Fallrückzieher auf Eifeler Art. Der Derbysieger – in cooler Jugendsprache – safe.

Eine Art Fallrückzieher entscheidet das Derby

Was folgte, war Zimmmers zweites Beben. Gefühlt halb Schöneseiffen hatte den Weg ins benachbarte Dreiborn gefunden. Nicht nur der Trainer, sondern auch Spieler, Betreuer und Fans liefen nach dem sehenswerten Treffer auf den Rasenplatz – ein Schöneseiffen-Anhänger in kniehoher Bandage war plötzlich wieder schmerzfrei. Ohne Krücken. Egal.

Das Siegtor setzte Kräfte frei. Einige ausgewechselte Spieler hatten bereits Stubbi und Kippe in der Hand. Auch egal. Ganz Schöneseiffen feierte das Fallrückzieher-Tor von Martin Hupp: Rasenplatz-Beben. Schöneseiffens Zimmer: „Das war wie eine Erlösung.“

Das Bild zeigt zahlreiche Zuschauer am Spielfeldrand.

Das Derby in Dreiborn verfolgten zahlreiche Zuschauer. Schöneseiffen gewinnt letztlich mit 2:0.

Der Gäste-Trainer war bis dahin schwer in Sorge. „Wir sind zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen. Da fängst du dir schnell mal einen Konter und vielleicht einen Ausgleich.“ Doch die Abwehr stand. Torwart Bastian Gerhards und seine Abwehrmänner Nils Schüler und Patrick Poschen ließen die Dreiborner so gut wie nicht durchkommen. Die Roten aus Dreiborn blieben überwiegend bei Standards gefährlich. Eine wirkliche Großchance war nicht dabei.

Das Bild zeigt den jubelnden Martin Hupp.

Zunge raus und ab zum Jubeln: Der Mannschaftskollege von Martin Hupp kann es nicht fassen.

Ohnehin war es kein fußballerischer Leckerbissen. „Ich würde sagen, dass es ein nervöses Derby war“, so Zimmer. Es blieb bei Nicklichkeiten. Schiedsrichter Christian Seidler kam ohne Platzverweise aus. Einige Male musste er allerdings deutlich die Spieler ermahnen. Zimmer: „Natürlich können wir deutlich besser Fußball spielen. Aber gewonnen ist gewonnen.“ Er weiß: „Hier in Dreiborn passieren immer mal wieder komische Sachen.“

Dreiborns Trainer war nach der Niederlage bedient

Doch nicht an diesem Sonntag. Die Führung erziehlte vor dem Beben Daniel Schmidt nach gut einer Stunde. Der eingewechselte Dominik Dreßen spielte Schmidt frei. Aus zwölf Metern schob der Spieler mit der Rückennummer neun an Dreiborns Keeper Felix Hochscheid vorbei. Das Chancenplus durch Schöneseiffen dokumentierte im ersten Durchgang Bastian Keuers Lattentreffer.

Max Jöbges schoss einen Dreiborner auf der Torlinie an und der spätere Torschütze Schmidt aus spitzem Winkel trugen sich in die Liste der vergebenen Möglichkeiten ein. „Am Ende wars aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg“, so Zimmer: „Die Null steht. Jetzt wird auf der Kirmes in Schleiden gefeiert.“

Dreiborns Coach Heiko Kistemann war nach dem Schlusspfiff deutlich niedergeschlagen: „Beide Mannschaften waren auf einem Niveau. Schöneseiffen hat es geschafft, in der entscheidenden Phase im Mittelfeld überlegen zu sein und das 1:0 zu erzielen.“


Ländchens Mathias Diederichs schnürt Sechserpack

SV SW Stotzheim – SpVg Ländchen-Sieberath 1:9 (0:4). Gegen das punktlose Schlusslicht traf Ländchens Mathias Diederichs gleich sechsmal ins Schwarze. Carsten Pohl (2) und Jan Diederichs sorgten für die restlichen Treffer. Stotzheims Sinan Hannes verkürzte in der 81. Minute per Strafstoß zum 1:7.

SSV Lommersum – TSV Schönau 5:1 (2:0). Lommersums Philipp Henn war nach Toren von Lukas Goetz (17.), Björn Bensberg (43.), Maurice Hergarten (48.), Alexander Joist (64.) und Timo Bong (71.) zufrieden: „Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt und letztendlich absolut gegen einen guten Gegner aus Schönau verdient gewonnen.“ Die Gäste verkürzten durch Pawel Hoppe zum 1:5 (81.).

TuS Zülpich II – SpVg Ländchen-Sieberath 2:1 (1:1). Die Einheimischen konnten einen Rückstand von Ländchens Mathias Diederichs (22.) durch Marcel Blum (39.) und Daniel Esser (52.) erfolgreich aufholen.

SV SW Stotzheim – SG Dahlem-Schmidtheim 0:8 (0:3). Alexander Haep, Niklas Hahn (3), Leon Ingenhaag, Johann Jentges (2) und David Hütter schoben die Eifeler an die Tabellenspitze.

TuS Mechernich – SC Roitzheim 4:0 (0:0). Daniel Jansen (54.), Jens Honnef (64.), Mirko Lepartz (90.) und André Beaujean (90.+2) erzielten die Mechernicher Siegtore.

D-H-O – Bliesheimer BC 4:1 (2:1). Bereits nach drei Minuten führten die Gastgeber durch Mirco Gernand. Bliesheims Nico Schmitz glich kurze Zeit später zum 1:1 aus (12.). Florian Seif (23.), Fabian Di Stefano (62.) und Alexander May (76.) brachten die D-H-O auf die Siegerstraße.

SG Flamersheim/Kirchheim – SV Sötenich 0:5 (0:2). Die Sötenicher traten nach Toren von Nico Igel (26., 51.), Paul Hrziwnak (28., 72.) und Tim Jäckel (90.+2) mit einem verdienten Sieg in der Tasche die Fahrt nach Hause an.

SSV Weilerswist – SV Frauenberg 3:2 (2:1). Frauenbergs Tom Bauer brachte die Frauenberger nach zwölf Minuten per Kopf in Front. Nico Wiesen (30.) und Vladyslav Shukhovtsev (32.) drehten die Partie noch vor der Pause verdientermaßen. Den Weilerswister Schlusspunkt setzte nach 73 Minuten Mike Nandzik. Frauenbergs Marcel Kaiser verkürzte noch auf 2:3 (76.). „Aufgrund der spielerischen Überlegenheit war's ein verdienter 3:2-Sieg, der extrem wichtig war“, so der Weilerswister Coach Horst Bartz.

KStA abonnieren