Handball-PokalDer Kaller SC hält gegen den klassenhöheren TuS Zülpich lange mit

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Der Kaller SC bildet eine Mauer, die Spieler reißen beim Freiwurf von Daniel Schüller die Arme hoch.

Kall (schwarze Trikots) stellt sich dem Freiwurf von Daniel Schüller mit aller Macht entgegen.

Der Landesligist aus Zülpich setzt sich am Ende mit Cleverness und der besseren Kondition gegen den Verein aus der ersten Kreisklasse durch.

Pokal-Viertelfinale: Kaller SC – TuS Chlodwig Zülpich 22:30 (10:13). Der Landesligist TuS Zülpich steht im Pokalhalbfinale 2024. Der Favorit setzte sich beim Vertreter der ersten Kreisklasse aus Kall verdient durch, musste aber gegen einen nimmermüden Widersacher hart arbeiten. Kall hielt die Partie 50 Minuten lang offen und zollte erst in der Schlussphase dem hohen Aufwand Tribut, sodass die Acht-Tore-Niederlage vielleicht um drei Tore zu hoch ausgefallen ist.

Kaller SC überrascht Zülpich mit ausgeklügelter Taktik

Die Hausherren haben mit Nils Kühl und Simon Wilms zwei Spieler in ihren Reihen, die zuletzt in Bad Münstereifel noch in der Landesliga spielten und nun den Weg zu ihrem Heimatverein zurückgefunden haben. Die beiden Rückraumspieler tun dem Kreisklassenteam gut und sorgten neben eigener Torgefahr auch immer wieder dafür, die Mitspieler gekonnt einzusetzen. Defensiv agierte Kall mit einer Manndeckung gegen Daniel Schüller. Dass dieses Schicksal auch dessen Bruder Dennis ereilen würde, überraschte dann schon. Zülpich hatte dadurch einige Probleme im Spielaufbau. Ein cleverer Schachzug der Kaller, der Gegner kam so nicht ins Rollen.

Zülpichs Daniel Schüller versucht sich durchzutanken,wird aber von Kalls Defensive gestoppt.

Hier gibt es kein Durchkommen für Daniel Schüller (2.v.l.).

TuS Zülpich beginnt stark, aber Kall beißt sich ins Spiel zurück

Die Spieleingangsphase gehörte dem Favoriten, der nach zwölf Minuten mit 8:3 vorn lag. Danach stand die Kaller Defensive aber besser, und so entwickelte sich eine spannende Partie, in der kein Zweiklassenunterschied zu erkennen war. Kall kam auf 9:11 heran und blieb bis zur 50. Minute, da stand es 20:24, in Schlagdistanz. Gleich mehrmals ließ der KSC aber die Chance aus, auf ein Tor Rückstand zu verkürzen, und so waren es am Ende die Cleverness und die Kondition, die Zülpich doch noch zu einem klaren Sieg verhalfen.

Phänomen Eckart Wudarzak: Mit 81 Jahren ins Tor

Die rund 120 Zuschauer kamen drei Minuten vor dem Spielende in den Genuss, Zülpichs Handballlegende Eckart Wudarzak auf der Platte zu sehen. Der Torwart, der im Dezember seinen 81. Geburtstag feierte, bekam sechs Bälle aufs Tor. Zwei gingen vorbei, zwei gingen hinein. „Ecki“, wie ihn seine Mitspieler nennen, parierte aber auch zwei Bälle und zeigte dadurch, dass er weiterhin in guter körperlicher Verfassung ist.

Zülpichs Torwart Eckart Wudarzak hält einen Ball.

Der 81-jährige Eckart Wudarzak pariert hier einen Ball.

Kirfel ist stolz, Pohlmeier hadert mit doppelter Manndeckung

Wolfgang Kirfel (Kaller SC): „Wir haben lange Zeit gut mitgehalten. Nur leider haben wir in den letzten 15 Minuten zu viele Fahrkarten geworfen. Letztlich war für mich kein Klassenunterschied zu erkennen, und so ein Ergebnis sieht man jedes Wochenende in jeder Liga. Ich bin stolz auf meine Jungs, weil wir alles gegeben haben, erkenne aber auch Zülpich als verdienten Sieger an.“

Olaf Pohlmeier (TuS Zülpich): „Kall fand ich speziell in der ersten Halbzeit richtig gut. Wir haben aus der doppelten Manndeckung heraus aber letztlich auch zu wenig gemacht. Nach der Pause lief es besser, weil wir dann unsere schwankenden Spielphasen in ein besseres Zusammenspiel brachten. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir heute verlieren könnten, und am Ende waren es die konditionellen Vorteile, die wir hatten, um uns abzusetzen.“

Kaller SC: Hamacher – Krause (1), Sascha Schülter (1), Drehsen (1), Schade (1/1), Dressen, Schmitz (6), Hübsch, Wilms (6/1), Stefan Schülter (1), Fasen, Kühl (5), Ambus.

TuS Zülpich: Merckelbach, Wudarzak – Wunderlich (4), Thomas Harniss, Max Harniss (4), Dennis Schüller (3/1), Dissemond, Winkel (4), Lippe, Kluge, Horst (2), Daniel Schüller (9/1), Bus (4).


TV Palmersheim schlägt SG Ollheim-Straßfeld

Auch der TV Palmersheim steht im Halbfinale. Der Oberligist setzte sich beim Landesligisten SG Ollheim-Straßfeld mit 28:23 (11:10) durch. Mit elf Feldspielern und einem Torhüter löste Palmersheim die Pflichtaufgabe solide. „Es war sicherlich keine Glanzleistung, aber dafür waren beide Mannschaften auch eher mit angezogener Handbremse ins Spiel gegangen“, sagt Trainer Peter Trimborn, dessen Team den entscheidenden Impuls in Richtung Weiterkommen ab der 45. Minute gab.

Im Halbfinale trifft Palmersheim auf Niederpleis. Zülpich bekommt es mit dem Sieger der Partie Oberkassel gegen Siebengebirge-Thomasberg zu tun.

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