MountainbikePhil Sawinsky und Florian Werres gehören zu den größten Talenten in NRW

Lesezeit 3 Minuten
Die drei Mountainbiker Phil Sawinsky, Oliver Mey und Florian Werres stehen nebeneinander.

Stolz auf den Nachwuchs im Team Oberahr: Oliver Mey (Mitte) mit Phil Sawinsky (mit Medaille zum ersten Platz der NRW-Landesmeisterschaften) und Florian Werres.

Phil Sawinsky aus Kall-Krekel und Florian Werres aus Nettersheim gehören zu den größten Mountainbike-Talenten in Nordrhein-Westfalen.

Mountainbiken ist Freiheit. Da sind sich Phil Sawinsky und Florian Werres, Nachwuchstalente des Teams OberAhr aus Blankenheim, einig. „Einfach frei zu sein und dort herzufahren, wo ich möchte“, schwärmt der 17-jährige Sawinsky aus Krekel und erklärt: „Man kann überall fahren, man muss es nur im Kopf hinbekommen und dann kann man das umsetzen.“

Ähnlich sieht es der 15-jährige Werres aus Nettersheim. „Zu fahren, wie man will, und sich langsam an schwierige Sachen heranzutasten und dann zu merken, dass es gar nicht so schwer ist, das ist ein gutes Gefühl.“

Phil Sawinsky wurde zum dritten Mal in Folge Landesmeister

Mit „schwierigen Sachen“ sind steile Hänge im Wald oder im offenen Gelände gemeint, auf denen es möglichst schnell bergauf oder bergab geht, erklärt der angehende Industriemechaniker Sawinsky seinen Sport. In dem sind die beiden Jungs aus der Eifel deutschlandweit erfolgreich. Bei den NRW-Mountainbike-Meisterschaften belegte Werres den dritten Platz in der Klasse U17, Sawinsky wurde zum dritten Mal in Folge Landesmeister in der Klasse U19. „Das war schon schön“, sagt er.

Phil Sawinsky fährt einen steinigen Hang hinab.

Phil Sawinskiy fährt bei einem Rennen im belgischen Houffalize.

Werres hat vor acht Jahren mit dem Mountainbiken angefangen, Sawinsky ist seit fünf Jahren dabei. Auf die ersten regionalen Rennen folgten schnell deutschlandweite Wettbewerbe in der Bundesliga, so Thomas Sawinsky, Phils Vater und ebenfalls im Verein aktiv.

Trainingslager mit Teamgründer Oliver Mey auf Mallorca

Jugendtrainer und Teamgründer Oliver Mey überrascht der Erfolg nicht: „Mittlerweile fahren die beiden im Landeskader NRW. Phil in der U19 und Florian in der U17.“ Seit dem Frühjahr trainieren die beiden professioneller, ein individueller Trainingsplan vom Landeskader inklusive, beschreibt es Mey. Das bedeute zehn Stunden mehr Übungszeit pro Woche. Die beiden waren nicht nur mit dem Kader im Trainingslager, sondern im Frühjahr auch mit Mey auf Mallorca. „Das merkt man jetzt auch in den Rennen“, sagt Sawinsky.

Die bundesweiten Wettbewerbe variieren von Slalom- und Zeitrennen bis hin zum Geschicklichkeitsparcours. „Ich mag das Zeitfahren“, sagt Werres. „Da fährt man Runden, bei denen es hoch und runter geht.“ Am liebsten aber fahre er bergauf, gefolgt von geraden Strecken. Sawinsky sieht das ähnlich, ihn reizen die besonders steilen Strecken.

Ein ordentliches Mountainbike kostet bis zu 10.000 Euro

Die Rennen finden meist an den Wochenenden statt. „Manchmal kriege ich schulfrei, dann fahren wir schon freitagmorgens los. Um die Osterferien herum waren das sieben Wochenenden am Stück, das war schon viel. Jetzt ist es wieder ein wenig ruhiger geworden“, erzählt Werres.

Florian Werres fährt ein Holz-Hindernis hinab.

Florian Werres fährt beim 3 Nations Cup.

Ein großer Aufwand sei das auf jeden Fall, auch materialtechnisch, betont Mey, so ein Fahrrad koste bis zu 10.000 Euro. Sawinsky hat neben diversen Ersatzteilen immer ein zweites Rad dabei. „Es gibt wie bei der Formel 1 eine Art Boxenstopp“, erklärt Werres. Dabei stünden die Betreuer bereit, so der Nettersheimer. „Von ihnen kriegen wir auch Getränke gereicht.“

Zu sehen, wie gut man eigentlich ist, macht Spaß.
Florian Werres

Die Rennen mag er am liebsten. „Zu sehen, wie gut man eigentlich ist, macht Spaß.“ Der Schüler fügt hinzu: „Verbesserungen zu sehen oder herauszufinden, wie man sich verbessern kann, ist schön.“

Die beiden könnten sich eine Profikarriere vorstellen — wenn es sich ergibt, sagt Sawinsky. Ende Juli stehen die deutschen Meisterschaften in Albstadt an. „Ich hoffe, in die Top fünf zu kommen“, erklärt der Auszubildende sein Ziel für diesen Sommer, während Werres das nächste Bundesligarennen im Blick hat, in dem er sich beim Slalom verbessern möchte.

KStA abonnieren