Kreisliga ALommersums Runkel spielt die Saison seines Lebens – Direkter Verfolger zu Gast

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Das Bild zeigt Zülpichs Henrik Uhlenbroch im Pressschlag gegen Jan-Niklas Runkel.

Lommersums Jan-Niklas Runkel (r.) trifft am Sonntag mit seiner Mannschaft auf den direkten Verfolger aus Dahlem-Schmidtheim.

Abwehrspieler Jan-Niklas Runkel ist statistisch an einem Tor pro Spiel beteiligt. Die Serie soll auch im Spitzenspiel gegen Dahlem halten.

Jan-Niklas Runkel spielt die beste Saison seiner Karriere – vor allem mit Blick auf die Statistiken. Der 30-jährige Abwehrspieler des SSV Lommersum hat in zwölf Spielzeiten 24 Treffer für den SSV erzielt. In dieser Saison sind es bis zum Spitzenspiel gegen die SG Dahlem-Schmidtheim (So., 15.15 Uhr) alleine elf. Hinzu kommen zwölf Vorlagen in den bisherigen 21 Partien.

Macht mehr als einen Scorerpunkt pro Spiel – für einen Verteidiger ein ganz starker Wert. „Ich habe aber in dieser Saison auch die eine oder andere Partie im linken Mittelfeld absolviert. Und in der Offensive liegt eher meine Stärke als in der Verteidigung“, sagt Runkel, der zudem ein souveräner Elfmeterschütze ist.

Ruja: Noch keinen Elfmeter verschossen

Erst am vergangenen Sonntag gegen die Reserve des TuS Zülpich traf der 30-Jährige vom Punkt. Und auch in dieser Kategorie lohnt sich ein Blick in die Statistik: Bisher hat Runkel keinen Elfmeter verschossen. Eine bestimmte Ecke, eine bestimmte Taktik habe er nicht. „Oft entscheide ich erst beim Anlauf, was ich mache“, sagt Runkel. Mittlerweile sei er Schütze Nummer eins beim SSV.

Diesen Status habe er sich von Timo Bong, einem seiner besten Kumpel, erkämpft, da dieser lange verletzt ausfiel. Und wer musste als Trainingsgegner herhalten? Ein anderer guter Kumpel: Dominik Schöpfer. Der Torhüter spielt mittlerweile zwar bei den Sportfreunden DHO, aber zu gemeinsamen SSV-Zeiten wurde das eine oder andere Trainingsduell ausgetragen. „Auch wenn Dominik das wahrscheinlich anders sieht: Die meisten waren drin“, sagt Runkel augenzwinkernd.

Kumpel Schöpfer musste als Elfmeter-Opfer herhalten

Der 30-Jährige hat noch nie für einen anderen Verein als den SSV Lommersum gespielt. Daran wird sich auch im kommenden Jahr nichts ändern. Unabhängig davon, ob es mit dem Aufstieg in die Bezirksliga klappt oder nicht. Sollte der Tabellenführer aus Lommersum am Sonntag gegen den direkten Verfolger aus Dahlem gewinnen, sähe es in Sachen Meisterschaft aber gut aus. Denn dann hätte der SSV schon sieben Punkte Vorsprung. „Die Tagesform wird entscheiden. Dahlem hat eine Topmannschaft“, so Runkel.

Das Ziel vor der Saison sei ein Platz unter den ersten Drei gewesen, sagt der Abwehrspieler. Dass man nun Spitzenreiter sei, sei zwar schön, Druck verspüre man deshalb aber nicht. Schließlich hänge die Zukunft des Vereins nicht von einem Aufstieg ab. Runkel sagt aber auch: „Wir haben einen der besten Kader. Unsere erste Elf ist unheimlich schwer zu schlagen.“

Vom Vater gab es Sprüche, als aus Handball Fußball wurde

Und auch hier lohnt es sich, eine Statistik herauszukramen: In dieser Saison ist der SSV Lommersum auf dem heimischen Kunstrasen noch ungeschlagen. Sollte das am Sonntag so bleiben, wäre der nächste Schritt in Richtung Bezirksliga gemacht – und wohl auch zu einer weiteren Partynacht. Denn der SSV ist nicht nur für seinen guten Fußball, sondern auch für den Zusammenhalt und die eine oder andere ausschweifende Party bekannt.

Runkel spielt seit seinem 14. Lebensjahr beim SSV Lommersum. „Vorher habe ich Handball gespielt. Genau wie mein Vater“, erzählt er. Letztlich habe er sich aber für den Fußball entschieden, weil die meisten seiner Freunde beim SSV aktiv waren. Natürlich, so Runkel, habe er den einen oder anderen Spruch von seinem Vater gedrückt bekommen. „Er war aber vor allem froh darüber, dass ich weiter Sport mache“, so der 30-Jährige. Und wo kommt sein Spitzname „Ruja“ her?

Der sei auf der Couch, vor der Playstation entstanden. Er habe ein „Playsi-Profil“ benötigt und Jan-Niklas Runkel sei einfach zu lang gewesen. Daraufhin habe sein Freund Timo Bong Ruja eingegeben – der Rest ist SSV-Geschichte. „Jan-Niklas“ ruft den Fußballer seit diesem Tag in Lommersum und auf dem Sportplatz niemand mehr.


Das sagt Dahlems Trainer zum Spitzenspiel in Lommersum

„Wir haben jetzt vier Punkte Rückstand“, fasst Dahlems Trainer Marcel Timm die Situation vor dem Topspiel gegen den SSV Eintracht Lommersum (Sonntag, 15.15 Uhr) und sieben Spieltage vor dem Saisonende zusammen. Die Lösung ist schnell erklärt, aber nicht einfach umzusetzen. „Wenn du oben sein willst, solltest du auch gegen Lommersum gewinnen.“

Der Trainer des Vereins, der vom Gejagten nun zum Jäger gewonnen ist, verspricht: „Wir werden in Lommersum Gas geben und nicht dahin fahren, um ihnen zum Aufstieg zu gratulieren.“ Das Problem dabei kennt Timm aber: „Lommersum wird das genauso probieren. Das wird ein interessantes Spiel.“ (ets)

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