Fußball-Kreisliga AWeilerswist schlägt sich im Gemeindederby gegen D-H-O selbst

Lesezeit 6 Minuten
Adrian Hajdini (l.) tritt an der Strafraumgrenze auf den Ball, um diesen zu stoppen, und lässt Solehi Salohidin aussteigen.

Adrian Hajdini (l.), der beide Tore vorbereitete, lässt Solehi Salohidin aussteigen.

In der Halbzeit liefern sich Nico Wiesen und Felix Kortholt eine lautstarke Auseinandersetzung. D-H-O ließ Weilerswist keine Räume.

Sportfreunde D-H-O – SSV Weilerswist 2:0 (1:0). „Derbysieger, Derbysieger“, sang die Heimelf. 2:0 gewannen die Sportfreunde gegen Weilerswist – insgesamt verdient.

Das Wichtigste zuerst: Horst Bartz hört im Sommer in Weilerswist auf

Erst im Sommer ist Horst Bartz als Trainer des SSV Weilerswist angetreten. Nun wurde verkündet, dass er nach der Saison aufhört. Der Verein, so gab er bekannt, hätte gerne mit ihm weitergemacht.

Zwei Sichtweisen vor der Pause: Verdiente oder unverdiente Führung

War es eine verdiente oder eine glückliche Führung von D-H-O zur Pause? Das kann man so oder so sehen. Betrachtet man die Chancen, hatte vor allen Dingen Weilerswist Pech. Einmal rettete D-H-O-Schlussmann Dominik Schöpfer bravourös, zweimal half die Latte, wobei besonders Nico Wiesen Pech hatte, dass der Ball von der Latte vor die Linie sprang. Erst danach erzielten die Sportfreunde die Führung.

Aus taktischer Sicht hat D-H-O vieles richtig gemacht. Sie stellten konsequent die Räume zu, gaben Weilerswist keine Chance, sich zu entfalten, sodass die Gäste es meist mit langen Bällen versuchten.

Aufregung in der Pause: Wiesen und Kortholt haben sich was zu sagen

Als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfiff, gab es Tumulte an der Weilerswister Bank. Felix Kortholt und Nico Wiesen lieferten sich ein Wortgefecht. Ob mehr daraus geworden wäre, ist nicht zu sagen, da Mitspieler dazwischen gingen.

D-H-O-Torwart Dominik Schöpfer springt bei voller Körperspannung in die Luft. Der Ball scheint unerreichbar. Mit- und Gegenspieler schauen zu.

D-H-O-Torwart Dominik Schöpfer schnappt sich den Ball aus der Luft.

Auslöser war eine Situation kurz vor der Pause, als Kortholt sich einen Ball erkämpft hatte, in der Mitte aber nicht wie erhofft Nico Wiesen sah. Ein Weilerswister Spieler rief schon da Trainer Bartz lautstark zu, er möge Wiesen doch bitte sofort auswechseln. Ein gutes Miteinander sieht anders aus, als in diesen Situationen.

Wenig Fußball nach der Pause: Spieler lagen häufig auf dem Boden

Das Spiel verflachte in Halbzeit zwei zusehends. Derkum war fast immer einen Schritt schneller als Weilerswist, erzielte das 2:0 dann tatsächlich hochverdient. Danach lagen Spieler beider Mannschaften viel auf dem Boden.

Apropos Boden: Schiedsrichter sind nicht immer Luft

Schiedsrichter sind Luft. Aber wenn sie im Weg stehen, kann das schon mal wehtun. Schiedsrichter Alexander Zimmer sackte in Minute 43 zusammen und musste behandelt werden. Der Grund: Ein Ball hatte ihn in den Bauch getroffen – oder tiefer.

Spieler des Spiels: Ein Sportfreunde-D-H-O-Doppelpack

Derkums Adrian Hajdini war auf der rechten Außenbahn nicht zu stoppen. Wenn er den Ball bekam, drohte Gefahr. Zweimal fanden seine Hereingaben Mirco Gernand, der einmal per Kopf (32.), einmal per Fuß (59.) traf.

Das sagen die Trainer: May zufrieden, Bartz bemängelt Passivität

„Wir haben im Moment einen Lauf“, betonte Derkums Alexander May. Mit der Hinrunde sei man nicht zufrieden gewesen, weshalb man in der Vorbereitung im Winter fleißig daran gearbeitet habe, den Gegner unter Druck zu setzen.

„Bei uns hat nach vorne die Intensität gefehlt, in der Defensive waren wir zu passiv, wir haben zu schnell auf lange Bälle gesetzt und so D-H-O aufgebaut“, fand Horst Bartz. Zum Verhalten seiner Spieler sagte er: „Wir waren unser schärfster Gegner und haben Mitspieler häufig in negative Situationen gebracht.“


Dahlem und Lommersum im Gleichschritt an der Spitze

TuS Chlodwig Zülpich II – SV Sötenich 1:1 (1:0). Die Gastgeber gehen früh durch ein Tor von Marcel Blum in Führung (6.). Die dickste Chance auf das 2:0 vergibt Sebastian Zaun. Seinen Elfmeter pariert Sötenichs Torwart Philipp Uhlemann (70.). Es kam, wie es kommen musste: Fünf Minuten ist Jens Knebel zur Stelle und erzielt nach Vorlage von Kevin Häusler mit seinem 18. Saisontreffer den Ausgleich.  

DJK Dreiborn – Bliesheimer BC 1:0 (0:0). Wichtige drei Punkte im Abstiegskampf für Dreiborn, und das gegen einen Konkurrenten. Das Tor des Tages erzielte Andreas Wolter (60.) nach Vorlage von Carlo Wullengerd mit dem Kopf. Dreiborns Trainer Heiko Kistemann sah einen hochverdienten Sieg; „Ab der 10. Minute waren wir ständig am Drücker und haben und regelmäßig große Chancen oder zumindest gefährliche Situationen herausgespielt.“

TuS Mechernich – SV Schöneseiffen 1:1 (1:1). Eigentlich hätten Mechernich und Schöneseiffen nicht mehr aus den Kabinen kommen müssen, denn nach den Toren durch Daniel Jansen (5.) für den Gastgeber und Patrick Poschen (45.+2) für den Gast tat sich nichts mehr.

SSV Lommersum – SpVg Ländchen-Sieberath 6:2 (3:1). Die Überraschung dauert nur vier Minuten. Carsten Pohl brachte den Gast in Führung (7.). Marcel Ebel glich aus (11.). Witali Rempel (28.), Lukas Goetz (31.), Patrik Bauer (53.) und Gian Luca Cardinale (78.) erhöhten. Das obligatorische Tor von Ländchens Mathias Diederichs fiel kurz vor Schluss (89.), es war der 28. Treffer des Ländchen-Goalgetters. Eine Minute später traf noch Jan-Niklas Runkel. „Die ersten zehn Minuten haben wir verschlafen, das 0:1 war der Weckruf“, sagte Lommersums Trainer Philipp Henn. Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit war er rundum zufrieden.

TSV Schönau – SV Frauenberg 1:3 (0:1). Der Gast ging früh durch Christian Meier in Führung (6.) und hatte danach Chancen, das Ergebnis zu verbessern, wobei das Aluminium den Hausherren half.

In der 30. Minute gab es dann Doppel-Rot gegen Schönau. „Die eine ist okay“, sagte Schönaus Trainer Carsten Nolden über die Notbremse von Sebastian Nietmann gegen Marcel Kaiser. Danach habe der Frauenberger Spieler seinem Gegenspieler Andres Thielemann-Martinez laut Nolden ins Gesicht gepackt. Die anschließende Beleidigung des Schönauers habe der Schiedsrichter dann gehört, die Tätlichkeit Kaisers aber nicht gesehen. Kaiser selbst musste kurz danach verletzt runter.

Über den weiteren Spielverlauf sind die Trainer unterschiedlicher Meinung. SVF-Coach Sebastian Kaiser sah sein Team besser. Nur das frühe 2:0 habe gefehlt. Carsten Nolden hingegen sah seine Mannschaft in Unterzahl spielbestimmend gewesen. Dies hatte den Ausgleich durch Pawel Hoppe (65.) per direktem Freistoß zur Folge. Ein Konter führt dann erneut zur Frauenberger Führung durch Christian Meier (71.).

Dem 3:1 durch Wesley Schleicher (80.) ging laut Nolden ein Foul an einem seiner Spieler voraus. „Da wurde heute sogar mit dreierlei Maß gemessen“, fand Schönaus Trainer. Sebastian Kaiser sah einen verdienten Sieg seiner Mannschaft: „Wir haben guten Fußball gespielt, darauf kann man aufbauen.“

SG Flamersheim/Kirchheim – SG Dahlem-Schmidtheim 2:4 (1:0). Zweimal geführt und trotzdem verloren. „Dahlem hat die Leichtigkeit eines Tabellenführers und wir das Pech einer Mannschaft, die unten drin steht“, fasst FlaKis-Trainer Marco Markwald die Partie zusammen. Sein Gegenüber Marcel Timm formuliert es beinahe wortgleich.

Nach dem frühen Tor durch Paul Doppelfeld (3.) passiert lange Zeit nichts. Danach erzielte nur noch Dahlem Tore. Erst Silvio Ferjani (51.) zum Ausgleich, danach Timo Wassong (59.) per Eigentor zur erneuten FlaKi-Führung. Ein verwandelter Strafstoß durch Luca Caputo (73.) brachte den erneuten Gleichstand, Sebastian Etten (86.) und Silvio Ferjani (89./Strafstoß) sorgten für den Endstand.

„Wir sind noch nicht in der Rückrunde angekommen und haben 60 Minuten lang schlecht Fußball gespielt. Es hätte durch Konter 4:0 für Flamersheim stehen müssen“, sagte Timm. Eine Teamleistung in der letzten halben Stunde habe dann den Sieg gebracht, bedingt auch, weil FlaKi seiner Meinung nach konditionell einbrach und der Coach hinten auf Dreierkette umstellte und vorne einen zweiten Stürmer brachte. „Da ist noch viel Luft nach oben“, so Marcel Timm. 

KStA abonnieren