BezirksligaMaximilian Patts Traumtor war der Dosenöffner für Zülpich gegen die JSG Erft

Lesezeit 5 Minuten
Zülpicher Spieler feiern ihren Torschützen.

Jubel nach dem 1:0: Die Zülpicher feiern ihren Torschützen Maxi Patt.

In der Neuauflage des Pokalhalbfinals forderte Aufsteiger JSG Erft 01 Euskirchen den TuS Zülpich in der Fußball-Bezirksliga heraus.

JSG Erft 01 – TuS Chlodwig Zülpich 1:4 (0:1). Anderer Wettbewerb, anderer Platz und der damit verbundene Heimvorteil: Wer gehofft hatte, dass der Aufsteiger dem Aufstiegskandidaten wenigstens im zweiten Duell innerhalb weniger Wochen etwas entgegenzusetzen hätte, wurde bitter enttäuscht.

Erkenntnis des Spiels

Das Team von David Sasse befindet sich nicht nur in bestechender Frühform, sondern ist momentan für den (personell geschwächten) Neuling eine Nummer zu groß. Von Beginn an gelang es den immer wieder früh attackierten Schützlingen von Stephan Reimer nicht, ein kontrolliertes Spiel nach vorne aufzuziehen.

Ein harmloser Kopfball nach einem Freistoß in der 34. Minute war die erste Offensivaktion der Heimelf, die sich bis kurz vor dem Seitenwechsel immerhin erfolgreich gegen das 0:1 stemmte. Spätestens nach dem zweiten TuS-Treffer durch Luca Ohrem wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff war es mit der Gegenwehr dann allerdings vorbei. Kleiner Trost: Nicolas Woywod gelang das Ehrentor.

Aktion des Spiels

40 Minuten lang waren die drückend überlegenen, aber im Abschluss glücklosen Zülpicher erfolglos gegen die massierte Deckung der JSG angerannt und vielleicht war deshalb im Schuss von Maxi Patt auch ein wenig Wut und Verzweiflung dabei. Schön herausgespielt war die Situation auch nicht, denn das Spielgerät kam eher zufällig in die Nähe des früheren Nierfelders. Dies alles änderte aber nichts daran, dass der knallhart im rechten Winkel einschlagende Schuss die Bezeichnung „Traumtor“ mehr als verdient hatte. Es war gleichzeitig der Dosenöffner für die souveräne zweite Hälfte der Gäste.

Blackout des Spiels

Unter dem Druck der Römerstädter unterliefen der Heimelf zwangsläufig Fehler. Den größten Patzer leistete sich Prince Yoka, der bei seinem für Keeper Nico Wirtz vorgesehenen Rückpass den lauernden Dominik Spies übersah und dem Angreifer damit das 3:0 perfekt servierte. In dieser Phase wirkten die Platzherren vollkommen konfus und mussten wenig später auch noch den vierten Nackenschlag durch Abwehrchef Georg Salmon verdauen. Schlussendlich war man mit vier Gegentoren noch gut bedient.

Akteure des Spiels

Dass Nico Berekoven, Maxi Patt und Marco Weinhold erst seit kurzem im Zülpicher Trikot auflaufen, merkt man den drei Neuzugängen überhaupt nicht an. Das Trio fügte sich im zweiten Saisonauftritt reibungslos ins Kollektiv ein. Während Patt und Weinhold die Liga seit langem kennen und deshalb große Eingewöhnungsprobleme nicht zu erwarten waren, ist der Sprung für Berekoven aus der Kreisliga B deutlich schwieriger gewesen. Umso erstaunlicher, wie schnell sich der schussgewaltige Mittelfeldspieler und Standardspezialist zu einer festen Größe in der Mannschaft entwickelt hat.

Trainerstimmen

„Abgesehen von einer Unkonzentriertheit am Ende hatten wir das Spiel 90 Minuten im Griff“, freute sich Gewinner David Sasse (TuS Zülpich).

Sein Gegenüber Stephan Reimer (JSG Erft 01 Euskirchen) konstatierte. „Unser Ziel war es, kompakt zu stehen und in der ersten Stunde kein Tor zu kassieren. Das ist leider nicht aufgegangen.“


SG Voreifel – SC Wißkirchen 0:3 (0:2)

Dass der erste Bezirksliga-Dreier in der Vereinsgeschichte des SCW zumindest in dieser Höhe ein wenig schmeichelhaft war, tat der Freude von Trainer Kevin Greuel keinen Abbruch. „Wir waren heute gnadenlos effektiv und hatten das nötige Spielglück sowie mit Jan Beyers einen Keeper, der Bälle gehalten hat, die nicht jeder Torwart rausholt“, jubelte der Übungsleiter, der in der Anfangsphase bange Minuten zu überstehen hatte.

Der sich um die Regel, dass der Gefoulte nicht zum Elfmeter antreten soll, nicht kümmernde Deniz Isitmen besorgte die zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung. Der Torjäger baute wenig später per Kopf den Vorsprung aus und lenkte die Partie damit in deutlich ruhigere Bahnen, weil die Heimelf sichtlich daran zu knabbern hatte.

„In der zweiten Hälfte haben wir sicherer gestanden und in einem ausgeglichenen Spiel aus meiner Sicht die besseren Chancen gehabt“, kommentierte Greuel. Eine Viertelstunde vor dem Anpfiff machte Raphael Kremp mit einem sehenswerten Distanzschuss den Deckel drauf.

„Es ist Wahnsinn, dass wir soviel investieren und am Ende mit leeren Händen dastehen. In der ersten halben Stunde waren wir klar überlegen und hatten viele Möglichkeiten, ehe uns ein fragwürdiger Elfmeterpfiff ins Hintertreffen gebracht hat“, ärgerte sich Voreifels neuer Coach Michael Lambertz.

Horremer SV – SV Nierfeld 5:0 (1:0)

Nachdem die Hausherren beim 2:7 in der Vorwoche in Zülpich einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten, gestalteten sie ihr Torverhältnis gegen die Schützlinge von Dirk Scheer wieder ausgeglichen. „Wir haben gar nicht so schlecht gespielt, aber Horrem ist einfach eine Klassemannschaft, die am Ende unter den Top sechs stehen wird“, meinte SVN-Trainer Dirk Scheer, dessen Elf durch Niclas Hampel sogar die Chance zum 1:0 auf dem Fuß hatte.

Ein Heber von der Mittellinie über den weit vor seinem Kasten postierten Marc Virnich brachte den Aufsteiger in eine Vorteilsposition, die er sich nicht mehr aus der Hand nehmen ließ. „Im zweiten Durchgang haben wir umgestellt und sind mehr Risiko gegangen. Die dadurch entstandenen Löcher in Kombination mit unserer Anfälligkeit bei Standardsituationen hat der Gegner ausgenutzt und ist zu einfachen Erfolgserlebnissen gekommen“, resümierte Scheer: „Die Jungs haben als Kollektiv gefightet, aber das hat heute nicht ausgereicht. Unsere Niederlage ist hochverdient.“

SV Bessenich – BW Kerpen 1:3 (1:1)

Eine schöne Kombination über die linke Seite mit den Stationen Harun Pindzo, Coskun Celik und dem abschließenden Nico Heuser sorgte nach einer guten Viertelstunde für das 1:0 der Rhenania, die zunächst das auffälligere Team war. „Leider haben wir im weiteren Verlauf der Partie den Faden verloren und nicht ganz unverdient den Ausgleich kassiert“, schilderte Bessenichs Co-Trainer Stefan Storb seine Eindrücke.

In einer Begegnung, in der weniger die Deckungsreihen als vielmehr die beiden teils herausragend rettenden Schlussmänner überzeugten, gingen die Kerpener Mitte des zweiten Abschnitts in Front. Die Gastgeber durften bis kurz vor dem Abpfiff hoffen, ehe ein umstrittener Handelfmeter die Entscheidung zugunsten der Gäste herbeiführte.

KStA abonnieren