Sportlerwahl 2021Fußball in Roitzheim ist Familienangelegenheit

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Eine furiose Pokalsaison spielte der SC Roitzheim (in Blau) etwa beim 8:1 in Runde drei gegen Mechernich/Feytal/Weyer.

Eine furiose Pokalsaison spielte der SC Roitzheim (in Blau) etwa beim 8:1 in Runde drei gegen Mechernich/Feytal/Weyer.

Euskirchen-Roitzheim – Die C-Jugend des SC Roitzheim hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Vor der Saison trennte sich die Mannschaft von der JSG Erft 01 und gliederte sich in die neue sportliche Heimat SC Roitzheim ein. Was dann kam, war ein Riesenerfolg: Roitzheim nahm am Pokalfinale teil und schaffte den direkten Aufstieg in die Sonderliga. Auf der anderen Seite hatte die Truppe um das Trainerteam Klaus Dietsch und dessen Sohn Justin auch mit den Folgen der Flut und der Corona-Pandemie zu kämpfen. „Es war ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Dennoch haben wir sportlich Corona und der Flut getrotzt“, fasst es Klaus Dietsch zusammen.

Wichtig ist ihm dabei zu betonen, dass seine Mannschaft sich vor allem durch den Zusammenhalt auszeichnet. Gemeinsam habe man schließlich 2021 teils private Schicksale, aber auch Rückschläge wie den flutbedingten Verlust der gesamten Sportanlage mitsamt Vereinsheim in Roitzheim verkraften müssen. „Wir sind wie eine Familie. Nicht nur die Jungs verstehen sich super untereinander, auch die Elternschaft ist integriert, wie ich es in zwölf Jahren Trainerdasein noch nicht erlebt habe“, zeigt sich der Coach stolz.

Vater und Sohn als Trainerduo

Doch es handelt sich hierbei nicht nur im übertragenen Sinne um eine Familienangelegenheit. Seit vier Jahren bilden Klaus und Justin Dietsch ein gleichwertiges Trainerteam, zu Beginn war das Duo das erste Vater-Sohn-Gespann überhaupt im Kreis Euskirchen. Weil sein Vater sich einer schweren Operation am Herzen unterziehen musste, betreute der 20-jährige Sprössling die C-Junioren dann alleine und war ein entscheidender Rückhalt und Erfolgsgarant.

Mit 14 Siegen in 14 Spielen und einem Torverhältnis von 144:2 dominierte die Mannschaft die makellose Kreisligasaison nach Belieben. Der ausschlaggebende Grund für die Rückversetzung in die Kreisliga war die Trennung von der JSG Erft 01 und deren Jugendabteilung um Kevin Greuel gewesen. „Wir sind im Guten auseinander gegangen,“ betont Klaus Dietsch.

Pokalfinale als Highlight

Ausschlaggebend für die Trennung sei der schon jahrelang bestehende Wunsch der Dietsch-Schützlinge gewesen, selbst am Pokalwettbewerb teilzunehmen. „Das Pokalfinale war das absolute Highlight für uns. Das Schöne ist, dass wir damit gar nicht gerechnet haben“, freut sich Dietsch. Zwar musste man sich als Underdog Erft 01 geschlagen geben und verpasste damit den Pokalerfolg in der Debütsaison, rückblickend zeigt sich der Trainer des SC aber zufrieden: „Man hat gesehen, dass die Jungs in der ersten Halbzeit etwas ängstlich waren. Umso besser hat mir der zweite Abschnitt, in dem wir kaum etwas zugelassen haben, gefallen.“

Seitdem und auch durch die Turbulenzen des gesamten Jahres seien seine Jungs extrem gereift. In der aktuellen Vorbereitungsphase duellieren sich die Junioren aus Roitzheim nämlich mit einigen Gegnern aus dem qualitativ besseren Rhein-Erft-Kreis und zeigen dabei, dass sie mehr als mithalten können. Und auch für die kommende Spielzeit in der Sonderliga, die Anfang März starten wird, zeigt sich der Übungsleiter angriffslustig: „Wir wollen auch die Sonderliga gewinnen. Es wird schwieriger, aber ich bin guter Dinge.“

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Ein großer Vorteil könnte sein, dass keiner der Nachwuchskicker die Mannschaft verlassen hat, denn die Spieler bilden eine Gemeinschaft. Bis zum Start der neuen Saison freut sich Klaus Dietsch aber erst einmal über die Nominierung zur Sportlerwahl: „Die Jungs und ich waren total überrascht. Das ist nach dem schweren Jahr eine schöne Anerkennung.“

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