Fußball-Kreisliga B2Firmenich jubelt, Sötenich und Oleftal trauern

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Erleichterung pur: Die Firmenicher jubelten im Abstiegsfinale gleich sechs Mal und feierten im Anschluss verhalten den Klassenerhalt.

Erleichterung pur: Die Firmenicher jubelten im Abstiegsfinale gleich sechs Mal und feierten im Anschluss verhalten den Klassenerhalt.

Sötenich/Olef – Drei Vereine, ein rettender Tabellenplatz: Am Ende gelingt dem SSC Firmenich der Klassenerhalt in der Kreisliga B2. Der SV Sötenich II und die SG Oleftal steigen in die Kreisliga C ab.

SV Sötenich II – SSC Firmenich 1:6 (0:1).

Als den Gastgebern nach einer knappen Stunde das 1:2 gelang, schien das einzutreten, was sich die gut 150 Zuschauer von diesem Finale um den Klassenerhalt gewünscht hatten – Spannung und Dramatik. Bis zum Treffer der Sötenicher, den Sascha Thiesen per Kopf nach einem Eckball erzielte, sah es nach einer klaren Angelegenheit für die Gäste aus.

Kurz nach der Pause trifft Firmenichs Kapitän Markus Hess zum Zwischenstand von 2:0.

Kurz nach der Pause trifft Firmenichs Kapitän Markus Hess zum Zwischenstand von 2:0.

Der SSC zeigte personell und in Sachen Einstellung ein anderes Gesicht als am Sonntag beim 2:3 im Kreispokal. „Im Vergleich zum Wochenende standen einige neue Leute auf dem Platz, die das Niveau der Mannschaft deutlich angehoben haben“, konstatierte Sötenichs Trainer Christoph Knobbe, dessen Elf von Beginn an verunsichert wirkte und nach vorne kaum Akzente setzen konnte. „Einige Spieler, vor allem die jungen, waren zu nervös, weil sie solch ein Endspiel noch nicht erlebt hatten. Durch unsere Fehler haben wir den Gegner erst starkgemacht“, lautete sein Fazit. Trotz des Abstiegs möchte er weitermachen.

Kämpfen und grätschen

Den ersten Rückschlag musste die Heimelf Mitte der ersten Hälfte verdauen, als der Ruhe und Souveränität ausstrahlende Marvin Müller mit einem langen Pass Moritz Biertz perfekt bediente und der Angreifer den Ball ebenso klasse über Torhüter Fabian Knobbe in die Maschen lupfte. Bis zur Pause blieben die Schwarz-Gelben Herr der Lage, weil die Platzherren zwar kämpften und grätschten, aber spielerisch keine Mittel gegen die konzentriert verteidigenden Gäste fanden.

Trost für den Verlierer spendet Schiri Hans-Jörg Drinhausen.

Trost für den Verlierer spendet Schiri Hans-Jörg Drinhausen.

Als Markus Hess wenige Sekunden nach Wiederanpfiff das 2:0 gelang, deutete nichts auf ein Comeback des SVS hin, zu harmlos präsentierte man sich in der Offensive. Nach dem überraschenden Standardtreffer kam Hoffnung auf – die nur vier Minuten später im Keim erstickt wurde. Aaron Lehser tankte sich über die rechte Seite durch, legte quer auf den am zweiten Pfosten einlaufenden Maurice Diefenthal, Direktabnahme, 3:1. Damit war nicht nur der alte Abstand wiederhergestellt, sondern auch die Vorentscheidung gefallen. Auf Seiten der Grün-Weißen, die in der Pause mit Sebastian Müller und dem ehemaligen Firmenicher Jan Röttgen frische Kräfte gebracht hatten, war der Glaube an eine Wende erloschen.

Dem Team von Sebastian Storb dagegen glückte jetzt nahezu alles: Diefenthal mit seinem zweiten Tor, diesmal aus der Distanz (75.), der eingewechselte Tim Bohsem (90.+2) und Marco Kolb, ebenfalls per Fernschuss (90.+6), sorgten für den am Ende zu hohen, aber hochverdienten Erfolg des SSC. „Wir waren hier, um zu gewinnen und eine unglückliche Saison wenigstens mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Meine Jungs waren über die gesamte Spieldauer feldüberlegen, deshalb war unser Sieg folgerichtig“, erklärte Storb nüchtern. Der Jubel nach dem Abpfiff hielt sich deshalb im Rahmen: Mission erfüllt, mehr nicht.

SG 92-Spieler Dennis Schmitz wehrt akrobatisch das Leder vor Olefs Martin Sommer (l.) und Gabriel Quirini ab.

SG 92-Spieler Dennis Schmitz wehrt akrobatisch das Leder vor Olefs Martin Sommer (l.) und Gabriel Quirini ab.

SG Oleftal – Sportgemeinschaft 92 0:1 (0:0).

Thomas Valtinke ist der neue Trainer bei der SG 92. Der frühere Landesliga-Stürmer raufte sich ordentlich die Haare, als er sah, wie seine drückend überlegene Mannschaft vieles richtig machte, aber kein Tor erzielte. „Die Chancenauswertung ließ zu wünschen übrig“, so Valtinke. Ein Problem, das er schon beim Training angesprochen und bemängelt hatte.

Schon in den ersten 45 Minuten dominierten die Gäste auf dem Olefer Rasenplatz. Doch das Leder wollte nicht ins Netz. „In der ersten Halbzeit haben wir kontrolliert agiert. Die Jungs haben sich an die taktischen Vorgaben gehalten“, so Valtinke zufrieden. Seine Schützlinge ließen zunächst die Hausherren aus Olef agieren und schlugen im passenden Moment zu und wechselten in die Offensive . Der torlose Halbzeitstand war mehr als schmeichelhaft.

SG-Torwart Fabio Züll wird von Olefs Jan Hallmann bedrängt.

SG-Torwart Fabio Züll wird von Olefs Jan Hallmann bedrängt.

Die Realität holte die Olefer in der Kabine ein. „Wir wussten, dass Firmenich souverän in Sötenich führt. So war uns klar, dass wir abgestiegen sind“, erklärte Olefs Trainer Sascha Haas. Im Winter hatte er mit Toni Müller die Leitung der Mannschaft übernommen. „Wir machen das zusammen. In der neuen Saison werde ich wieder mehr als Fußballer auf dem Platz sein.“

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Mit dem Seitenwechsel wechselte Valtinke fünf Akteure aus. Die 92er spielten nun aktiver. Die Schlüsselszene ereignete sich in der 90. Minute: Olefs Joshuah Rieser foulte im eigenen Sechzehner. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lukas Linden zum knappen, aber hochverdienten 1:0-Endstand. Zuvor hätten die Olefer gerne einen Foulelfmeter für sich bekommen. Doch der Schiedsrichter sah es anders. „Eine verdiente Niederlage. Die SG 92 hatte mehr Spielanteile und die klareren Torchancen“, so Olefs Haas.

Die Enttäuschung ob des Abstiegs sei nicht besonders groß: „Wer gegen direkte Konkurrenten im Tabellenkeller keine Punkte holt, darf sich nicht beschweren und ist verdient abgestiegen.“ Oleftal will nun in der Kreisliga C einen Neuanfang starten. „Der Kader bleibt komplett zusammen. Wir hatten schon vor dem Spiel gegen die SG die Zusage von allen“, so Haas.

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