Nach Trainertrennung in MechernichHammes sitzt bei Sötenich noch fest im Sattel

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Sitzt fest im Sattel: Sötenichs Christian Hammes.

Sitzt fest im Sattel: Sötenichs Christian Hammes.

Kreis Euskirchen – Es ist zwar enttäuschend, aber bittere Realität: Der Fußballkreis Euskirchen stellt selbst in der Bezirksliga mit seinen besten Vereinen aktuell nur noch Mittelmaß dar – von den höheren Spielklassen, aus der sich Klubs wie der Kaller SC, der SV Sötenich oder zuletzt der Euskirchener TSC mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sogar endgültig verabschiedet haben, ganz zu schweigen.

Ein Trio, angeführt von Aufsteiger Rhenania Bessenich und komplettiert vom TuS Zülpich und dem SV Nierfeld, belegt mit jeweils 13 Punkten die Ränge sechs bis acht – mit elf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter SV Kurdistan und acht auf dessen ärgsten Verfolger VfL Sindorf.

Ernüchterndes Abschneiden von Zülpich

Während die Platzierung für den Neuling aus Bessenich absolut in Ordnung geht und für den SV Nierfeld angesichts der zahlreichen Abgänge vor dieser Spielzeit sogar als Erfolg zu bewerten ist, ist das bisherige Abschneiden der Römerstädter aufgrund der Qualität des Aufgebots ernüchternd.

Auch wenn es sich nur um eine Momentaufnahme handelt: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Mannschaft von Thorsten Lewin (wie schon in der Vorsaison unter Jörg Schulz) gegen die Topteams keine optimale Performance auf den Platz bringt. Null Punkte aus den Partien gegen Düren, Bergheim und zuletzt Sindorf sind Beleg dafür.

Tabellarisch auf Augenhöhe 

Diese schwache Bilanz führt dazu, dass sich die Zülpicher und der SV Nierfeld – wer hätte das im Vorfeld der Meisterschaft gedacht? – am neunten Spieltag auf Augenhöhe begegnen. Erstaunlich ist vor allem, dass die Elf aus dem Schleidener Tal, auch ohne die Offensivpower der abgewanderten Dominik Spies, Robin Zimmer und Ghartey Anderson, mehr Treffer erzielt hat als der direkte Kontrahent, der dank der stabileren Defensive trotzdem noch über die bessere Tordifferenz verfügt.

Zeit abgelaufen: David Kremer ist nicht mehr Trainer in Mechernich.

Zeit abgelaufen: David Kremer ist nicht mehr Trainer in Mechernich.

Das Erfolgsgeheimnis des SVN in der Offensive ist die Unberechenbarkeit: Neben Angreifer Jan Diederichs, der mit sechs erfolgreichen Abschlüssen herausragt, haben sich bereits sieben weitere Akteure in der Schützenliste verewigt. Auch von Rückständen wie zuletzt in Kerpen lassen sich die Schwarz-Weißen nicht aus der Bahn werfen, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist in den zurückliegenden Wochen stetig gewachsen.

Spannendes Duell erwartet

Unter dem Strich spricht also vieles für ein spannendes Duell, das in der Hoffnung auf ein zahlenmäßig größeres Publikum schon am Freitag, 20 Uhr, auf dem Kunstrasenplatz an der Blayer Straße in Zülpich stattfindet. Der Gewinner der Begegnung würde – zumindest vorläufig, bis am Sonntag das Bessenicher Resultat in Ahrem feststeht – die Vormachtstellung in der Region übernehmen.

Ganz andere Sorgen haben zurzeit die TuS Mechernich, die bei der SG Voreifel antritt, und der SV Sötenich, dem in Sindorf eine große Herausforderung bevorsteht. Beide Klubs stecken im Tabellenkeller fest und die jüngsten Resultate – zu Hause gab es jeweils eine 1:5-Pleite – verbesserten die Aussicht auf eine baldige Veränderung der Situation nicht.

Reißleine gezogen

Deshalb hat man bei der TuS jetzt die Reißleine gezogen und sich einvernehmlich von Trainer David Kremer getrennt: „Wir waren gemeinschaftlich der Meinung, dass die Mannschaft einen neuen Kick braucht. Wir bedanken uns bei David für die geleistete Arbeit und gehen freundschaftlich auseinander“, sagte Abteilungsleiter Harald Hohmeier.

„Ich bin dem Verein unglaublich dankbar für die Chance, die ich hier bekommen habe. Die Ereignisse der vergangenen Wochen sind mir persönlich sehr nahe gegangen. Deshalb habe ich meinen Posten zur Verfügung gestellt“, erklärte Kremer. Die Leitung der Mannschaft haben Co-Trainer Rainer Vus und der Sportliche Leiter Guido Mertens übernommen. Als Dauerlösung sei dies allerdings nicht geplant. „Wir wollen uns bei der Suche nach einem Nachfolger Zeit lassen“, bemerkte Hohmeier.

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Fest im Sattel sitzt dagegen weiterhin Sötenichs Übungsleiter Christian Hammes. „Es gibt keinerlei Überlegungen, den Trainer zu wechseln. Natürlich sind wir mit den bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden, aber jeder wusste um die schwierige Situation und Vorwürfe sind nicht angebracht. Wir werden den Weg zusammen gehen“, stärkte Präsident Eric Geschwind seinem Coach den Rücken.

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