Gegen den SSV Weilerswist macht es Zülpich II unnötig spannend, weil in der ersten Hälfte die Effizienz fehlt – anders war es beim Gegner.
Kreisliga AZülpich II war besonders in den ersten 30 Minuten sehr dominant

Sein Tempo stellte Weilerswists Defensive vor eine schwere Aufgabe: Sebastian Zaun, der das 2:1 für Zülpich II erzielte.
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TuS Zülpich II – SSV Weilerswist 3:1 (1:1). Dass bereits nach zehn Minuten ein Trainer zum Time-out bittet und nach 22 Minuten fünf Feldspieler zum Aufwärmen schickt, ist eher ungewöhnlich, zeigte aber, dass Weilerswists Frederik Ziburske alles andere als zufrieden war mit dem Auftritt seiner Mannschaft im Kreisliga-A-Topspiel. Lag es nun daran, dass Zülpich so stark oder Weilerswist so schwach war? Die Wahrheit lag wie so oft in der Mitte.
Die vor dem Spiel verlustpunktfreien Zülpicher setzten die bis dato ungeschlagenen Weilerswister in deren Defensive gehörig unter Druck, wohl wissend, dass bei den Gästen Stammtorhüter Daniel Arndt und Abwehrchef und Kapitän Kai Karamouzas fehlten. „Beide sind angeschlagen“, sagte Ziburske, wobei zumindest Arndt seinem Trainer widersprechen würde. Ersatz-Schlussmann Stephan Pessara strahlte dann auch in seinen ersten Aktionen Unsicherheiten aus.
Marc Altendorf hadert mit der Chancenverwertung der Zülpicher
Doch die Zülpicher machten nichts aus dieser beeindruckenden Feldüberlegenheit, in der sie nicht nur die Weilerswister Angriffe im Keim erstickten, sondern sogar die Befreiungsversuche des Gegners unterbanden. „Wir spielen gut, aber die Chancenverwertung ist nicht optimal“, sagte deshalb auch TuS-Coach Marc Altendorf.
Erst in der 20. Minute ging sein Team verdient in Führung. Ein langer Einwurf fand Marcel Blum, der den Ball unhaltbar in den langen Winkel schlenzte. Danach verpassten die Zülpicher weitere Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen.
Zur Pause hatte Zülpich Glück, nicht gegen Weilerswist zurückzuliegen
Und dann kam, was passiert, wenn man die Chancen nicht nutzt. Aus dem Nichts gelang der Ausgleich. Zülpichs Jakob-Jannis Fischer rutschte im Mittelfeld aus, weshalb Weilerswists Sven Stanienda viel Platz hatte. Es folgte ein Lupfer à la Joshua Kimmich hinter die Abwehrreihe, der Felix Kortholt fand, der eiskalt verwandelte (32.). Danach hatten die Zülpicher, die eigentlich 3:0 hätten führen müssen, Glück, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Erst forderte Nico Jensen mit einem verunglückten Rückpass seinen Torwart Robin Metternich. Danach war der Schlussmann bei einem wuchtigen Schuss von Dennis Besirovic rechtzeitig mit beiden Fäusten am Ball.
In den zweiten 45 Minuten war das Spiel dann eher ausgeglichen mit leichten Vorteilen für Zülpich. Im Mittelpunkt stand teilweise aber Schiedsrichter Maurice Kleber, der sechs Gelbe Karten verteilte (drei auf jeder Seite), fünf davon wegen Meckerns. Disziplin auf und neben dem Platz bewertete er strenger als so manches Einsteigen auf beiden Seiten. Überraschend auch die Anwendung der Acht-Sekunden-Regel gegen Robin Metternich, woraus ein Eckball für Weilerswist erfolgte. „Selbst wir auf der Bank haben noch nichts gefordert“, so Ziburske.
Wir haben es schlecht gemacht. Zülpich hat nicht gewonnen, wir haben verloren.
Im Gegensatz zu den Karten waren die Treffer in der zweiten Halbzeit einseitig verteilt. Sebastian Zaun stand nach einem Freistoß besser als alle anderen und traf zum 2:1 (53.), erneut Marcel Blum machte in der 90. Minute alles klar und belohnte sich und sein Team.
„Wir haben es noch einmal unnötig spannend gemacht und nach der Führung die Ordnung verloren und aufgehört Fußball zu spielen“, sagte Marc Altendorf über die Phase vor der Halbzeitpause. „Das 3:1 hätten wir viel früher machen müssen“, fand er. Sein Gegenüber sah die Niederlage eher in der schwachen Leistung seines Teams begründet. „Wir haben es schlecht gemacht. Zülpich hat nicht gewonnen, wir haben verloren“, sagte Frederik Ziburske.
Nach etwa 15 bis 20 Minuten habe sich sein Team so langsam gefangen und „unverdient das 1:1“ erzielt. „In der zweiten Halbzeit war es ganz okay, das 1:2 haben wir zum schlechtesten Zeitpunkt kassiert“, so Ziburske weiter, dessen Team die erste Saisonniederlage hinnehmen musste, während Zülpich auch nach vier Spielen keinen Punktverlust hat.
Die restlichen Ergebnisse
Sportfreunde DHO – TuS Mechernich 1:7 (0:4). Torschützen: 0:1, 0:2, 0:4, 1:5, 1:6 Jens Honnef, 0:3 Tim de Jong, 1:4 Sefer Hoxhaj, 1:7 Andre Beaujean.
SV Frauenberg – SSV Golbach 5:1 (3:0). Torschützen: 1:0 Sebastian Kaiser, 2:0, 3:0 Denis Moruz, 4:0 Wesley Schleicher, 5:0 David Dams, 5:1 Jean-Claude Kamano.
SSV Lommersum – SG Dahlem Schmidtheim 0:4 (0:4). Torschützen: 0:1 Christopher Haep, 0:2 Niklas Hahn, 0:3 Johann Jentges, 0:4 Fabian Thur.
SG Flamersheim/Kirchheim – SV Sötenich 0:4 (0:2). Torschützen: 0:1, 0:2 Marvin Neumann, 0:3 Jens Knebel, 0:4 Lukas Hanf.
TSV Schönau – TuS Vernich 3:1 (2:0). Torschützen: 1:0 Tim Breuer, 2:0 Florian Metzen, 2:1 Luc Kajba, 3:1 David Nolte.
SV Nierfeld – SV Schöneseiffen 6:1 (2:1). Torschützen: 0:1 Lukas Sauer, 1:1 Yannick Schorn, 2:1 Mory Kaba, 3:1 Luca Bläser, 4:1 Marlon Vogt, 5:1 Marcel Maus, 6:1 Nils Hahn.