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Fußball-Kreisliga AEin einfacher Derbysieg für Weilerswist in Lommersum

7 min
Daouda Coulibaly ist vor dem Ball im Tor. Lommersums Schlussmann Robin Schmitz schaut hinterher.

Eine Mischung aus Schießen, Stolpern und Stochern: Daouda Coulibaly trifft zum 1:0, Robin Schmitz hat das Nachsehen.

Lommersum findet im Weilerswister Gemeindeduell nicht ins Spiel. Verletzungspech, Sperren und Arbeit dezimieren den Kader derzeit.

SSV Eintracht Lommersum – SSV Weilerswist 0:6 (0:2). „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“, schallte es durch die Pickelskuhl. Als Sänger versuchte sich die Mannschaft des SSV Weilerswist. Der Großteil der Lommersumer Spieler war da schon in der Kabine verschwunden. Trainer Sebastian Reisenauer saß, wie das gesamte Spiel über, stoisch auf der Bank. Neben ihm war Jan-Niklas Runkel richtig angefressen.

Ein besonderer Auftakt: Andrea Berg, Flutlicht und platte Bälle

Schon vor dem Anstoß war klar: Das wird ein Schlagerspiel. Denn aus den Lautsprechern ertönte Andrea Bergs „Du hast mich tausendmal belogen“. Plötzlich gingen bei strahlendem Sonnenschein auch noch fünf der sechs Flutlichter für ein paar Minuten an. Und als Schiedsrichter Christian Kühlborn die Partie gerade angepfiffen hatte, da war schon die Luft raus: zumindest aus den ersten beiden Bällen.

Die Quizfrage des Tages und die Versetzungsgefährdung der Eintracht

Was haben eine Oberstufenklausur des Autors dieses Textes und dieses Lokalderby gemeinsam? Beide waren einseitig. Zu gewinnen gibt es nur die Erkenntnis, dass Lommersum vermutlich die nächste Parallele nicht ziehen will: Während der Autor dieser Zeilen eine Ehrenrunde drehen musste, dürfte Lommersum mit Sicherheit die Versetzung anstreben. Dazu bedarf es aber einer gewaltigen Leistungssteigerung.

Die Behauptung des Tages: Ein einfacher Sieg für Weilerswist

Noch nie war es so einfach für Weilerswist, in Lommersum zu gewinnen. Dabei muss man natürlich immer unterscheiden: Liegt ein 6:0-Sieg daran, dass die eine Mannschaft so gut oder die andere so schlecht war? In dem Fall war es ein bisschen was von beidem: Weilerswist störte Lommersum schon früh beim Spielaufbau. Es war aber auch nicht immer schwer für die Spieler von Frederik Ziburske, zu erkennen, was der Gegner vorhat. Denn die Angriffsbemühungen der Gastgeber waren oft recht einfallslos.

Marius Hammer erwischt den Eckball mit dem Kopf und erzielt das 2:0. Die Mit- und Gegenspieler schauen zu.

Das 2:0 erzielte Marius Hammes nach einer Ecke.

Lommersums neuer Trainer Sebastian Reisenauer sitzt nach dem Spiel auf der Bank.

Saß meist: Sebastian Reisenauer.

Spieler des Tages: Trotz Teamleistung stach Felix Kortholt heraus

Es war zwar im Großen und Ganzen ein Teamsieg, der Weilerswist gelang. Aber dennoch kann man Felix Kortholt hervorheben. Das 1:0 bereitete er wunderbar mit einem Außenristpass auf Daouda Coulibaly vor (4.). Das 3:0 und 4:0 erzielte er selbst (64., 67.). Und dann machte er in der 88. Minute noch etwas, was nicht jeder Fußballer beim Stand von 5:0 macht: Er jagte einem Ball im Vollsprint hinterher und passte auf Stefan Silva-Santos, der als Joker zum zweiten Mal ins Tor traf. Mit seinem ersten Ballkontakt hatte er sieben Minuten zuvor das 5:0 erzielt. Der Vollständigkeit halber: Das 2:0 fiel nach einer von Robin Berk getretenen Ecke, die den Kopf von Marius Hammes fand.

Das sagen die Trainer: Sebastian Reisenauer sieht verdiente Niederlage

„Lommersum ist nickelig und über ihre Flügelspieler vorne immer gefährlich“, sagte Weilerswists Coach Frederik Ziburske. Als Schlüssel zum Erfolg sah er, dass seine Mannschaft, allen voran die defensive Dreierkette, wenig zugelassen habe. „Und wir haben zum guten Zeitpunkt die Tore geschossen.“

Sebastian Reisenauer sprach von einer verdienten Niederlage. Bei der Suche nach Erklärungen kam er auch auf die fast leere Ersatzbank zu sprechen. Ab der 82. Minute spielte sein Team in Unterzahl, weil sich einer seiner Spieler verletzt hatte und es keinen Auswechselspieler mehr gab. Es seien Verletzungspech, Sperren und Spieler, die zur Arbeit mussten, zusammengekommen. „Und die Rückkehrer sind konditionell noch angeschlagen“, so Reisenauer, der weiß: „Wir müssen jetzt umswitchen.“

Das sagen wir: Lommersum wird es in dieser Saison schwer haben

Erst kürzlich hat die Lokalsportredaktion prognostiziert, dass Lommersum es in dieser Saison schwer haben könnte. Dieses Spiel hat gezeigt, dass es wirklich aktuell nicht gut um die Eintracht bestellt ist. Nach Olé-Rufen dürfte es den Klein-Spaniern aktuell nicht gelüsten. Vielmehr müssen sie aufpassen, dass der Stier sie nicht bei den Hörnern packt. In den 90 Minuten hatten sie gerade einmal zwei Torchancen, die erste in der 54. Minute. Eingreifen musste Schlussmann Daniel Arndt nicht. Der andere SSV zeigte, dass er – wie Frederik Ziburske es nach dem ersten Spieltag schon geäußert hatte – vermutlich in dieser Kreisliga A vorne mitmischen wird.


Zülpichs Siegtreffer fällt in der siebten Minute der Nachspielzeit

TuS Chlodwig Zülpich II – SV Schöneseiffen 2:1 (1:0). Mit einem Last-Minute-Treffer hat Zülpich II den SV Schöneseiffen bezwungen. Die Gastgeber bestimmten von Beginn an das Geschehen, doch zahlreiche Chancen blieben ungenutzt. Daniel Esser (40.) sorgte kurz vor der Pause für die Führung. Nach dem Seitenwechsel verteidigte Schöneseiffen mit großem Einsatz. Dass Zülpich nicht höher in Führung ging, verhinderte Bastian Gerhards, der einen Elfmeter von Jakob Fischer parierte. Ein schneller Gegenstoß von Marcel Hupp (81.) brachte den Ausgleich. In einer dramatischen Nachspielzeit traf schließlich Lukas Bungart (90.+7) zum umjubelten Siegtreffer.

„Von der ersten bis zur letzten Minute waren wir die spielbestimmende Mannschaft, hatten mehr Ballbesitz und waren Schöneseiffen absolut überlegen, auch wenn man das am Ergebnis nicht sofort sieht“, sagte Zülpich-Trainer Marc Altendorf. Sein Gegenüber Heiko Zimmer lobte trotz der Niederlage die Moral seines Teams: „Ich bin zufrieden mit den Jungs, bin sehr stolz, wie die sich heute wieder gewehrt haben.“ Während Zülpich wichtige drei Punkte feierte, trauerte Schöneseiffen einer verpassten Belohnung für großen Kampfgeist nach.

Sötenich gelingt ein klarer Sieg gegen die Sportfreunde aus Derkum

Sportfreunde DHO – SV Sötenich 0:6 (0:2). Mit einem klaren 6:0 hat sich der SV Sötenich bei den Sportfreunden DHO durchgesetzt. Schon nach neun Minuten war die Partie fast entschieden: Jens Knebel (4.) und Ben Winter (9.) nutzten zwei Fehler im Aufbauspiel der Gastgeber. „Wenn man dem Gegner in den ersten zehn Minuten 15-mal den Ball in die Füße spielt, woraus dann auch zwei Tore resultieren, dann braucht man sich nicht wundern“, meinte DHO-Trainer Christoph Hemmersbach. Sötenich kombinierte sich immer wieder gefährlich durch die Reihen, verpasste aber eine noch höhere Pausenführung. „Das 2:0 war schon entscheidend, eigentlich hätte es da schon höher stehen müssen“, erklärte Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich.

Direkt nach Wiederanpfiff erhöhte Jens Knebel (48.), ehe Tim Jäckel (68.), Marvin Neumann (78.) und Kevin Häusler (84.) das halbe Dutzend vollmachten. Hemmersbach sprach von einer „bodenlosen Leistung“ seiner Mannschaft, während Metternich trotz des Kantersiegs mahnte: „Die sind über Wert geschlagen, das ist uns bewusst – aber wir nehmen es natürlich gerne mit.“

Nach der Auftaktpleite gewinnt Dahlem-Schmidtheim

SG Dahlem-Schmidtheim – TuS Mechernich 4:0 (2:0). Mit einem klaren 4:0 gegen die TuS Mechernich hat die SG Dahlem-Schmidtheim ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Schon früh stellte Timo Wassong (7.) mit einem Distanzschuss aus rund 25 Metern die Weichen, Johann Jentges (18.) legte nach. „Wir waren die spielbestimmende Mannschaft und haben auch in der Höhe verdient gewonnen“, lobte SG-Trainer Christian Hammes.

Mechernich fand erst kurz vor der Pause besser ins Spiel. Jens Honnef verpasste jedoch frei stehend aus sieben Metern den möglichen Anschluss. „Vielleicht wäre es dann noch einmal spannend geworden, aber die erste halbe Stunde waren wir sehr mutlos und haben Dahlem-Schmidtheim spielen lassen“, räumte TuS-Coach Nico Hohn ein.

Zweikampf zwischen Johann Jentges im blauen Trikot und Kevin Magold im roten Trikot.

Doppeltorschütze Johann Jentges (M.) bleibt hier an Mechernichs Kevin Magold hängen.

Nach der Pause blieb der Gastgeber dominant: Erneut Jentges (61.) und Alexander Haep (75.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Hammes sprach von einer „sehr tollen Leistung“ und hofft, „den Schwung in die nächsten Spiele mitzunehmen“. Hohn hingegen sah trotz des Rückschlags positive Aspekte: „Grundsätzlich kann ich mit der Niederlage leben, dennoch habe ich gute Ansätze gesehen.“

Frauenberg schlägt Vernich, obwohl einige Leistungsträger fehlen

SV Frauenberg – TuS Vernich 4:2 (2:0). Der SV Frauenberg hat mit einem Sieg gegen den TuS Vernich einen erfolgreichen Start hingelegt. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase brachte David Dams (26.) die Gastgeber in Führung. Kurz vor der Pause legte Marcel Motz (45.+1) mit einem Volleytreffer aus rund 30 Metern nach. „So sind wir verdient 0:2 in Rückstand geraten“, ärgerte sich TuS-Coach Georg Wall, der mehrere Spieler weit von der Normalform entfernt sah.

Nach dem Wechsel erhöhte Sinan Hannes (50.) auf 3:0, ehe Maurice Platz (52.) per Foulelfmeter verkürzte. Frauenberg blieb dennoch tonangebend, Can Yasin Arigan (73.) verwandelte einen direkten Freistoß in den Winkel. Maxim Klinov (75.) konnte zwar erneut verkürzen, mehr ließ Frauenberg jedoch nicht zu. „Alles in allem haben wir heute verdient verloren“, resümierte Wall, während SVF-Trainer Kurt Krüger zufrieden bilanzierte: „Es fehlt noch der ein oder andere Leistungsträger, aber die, die reingekommen sind, haben ihre Sache sehr gut gemacht – darauf können wir aufbauen.“

In der Schlussphase stiehlt Golbach Flamersheim/Kirchheim Punkte

SG Flamersheim/Kirchheim – SSV Golbach 2:2 (2:0). Die SG Flamersheim/Kirchheim hat gegen den SSV Golbach eine 2:0-Führung verspielt und musste sich mit einem Unentschieden begnügen. Daniel Graichen (15., 41.) hatte die Gastgeber mit einem Doppelpack in Führung gebracht. Golbach war aber schon vor der Pause gefährlich mit einem Doppel-Lattentreffer von Jean-Claude Kamano und Kai Müller sowie einer Chance von Jan Malsbenden.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste zunehmend das Kommando. „In der zweiten Halbzeit waren wir die spielbestimmende Mannschaft, haben früh Druck gemacht und weiter dran geglaubt“, so SSV-Trainer Michael Müller. Der späte Lohn: Raphael Stefan Kremp (86.) verkürzte, ehe Maurice Gölden (89.) den Ball artistisch über die Linie drückte. „Ein gerechtes Unentschieden, hochverdient für uns und mit dem Punkt aus Flamersheim sind wir sehr zufrieden“, betonte Müller. „Wir geben in der Schlussphase das Spiel komplett unnötig aus der Hand“, ärgerte sich FlaKi-Trainer Marco Markwald und sah „noch Luft nach oben“.