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Neue Brücke in RoitzheimDas THW liefert eine Übergangslösung für die Bürger

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Mithilfe eines 700-Tonnen-Krans setzte das THW die Behelfsbrücke bei Roitzheim ein. Freigegeben ist sie noch nicht.

Mithilfe eines 700-Tonnen-Krans setzte das THW die Behelfsbrücke bei Roitzheim ein. Freigegeben ist sie noch nicht.

Euskirchen-Roitzheim – Die beschädigte Brücke am Narzissenweg erhält vorübergehend einen Ersatz: Das Technische Hilfswerk (THW) hat eine Behelfsbrücke gebaut, die Autofahrern und Fußgängern das Überqueren der Erft im Südwesten der Kreisstadt ermöglicht. Das Bauwerk dient als Übergangslösung bis der Neubau der Erftbrücke abgeschlossen ist.

Die Brücke sei ein Symbol des Aufbaus

„Die Behelfsbrücke ist ein wichtiges Zeichen für die Euskirchener Bevölkerung“, sagte Bürgermeister Sacha Reichelt. Die Brücke sei ein Symbol dafür, dass es mit dem Aufbau weitergehe – und das auch kurzfristig. Mit einem Kran platzierten die Einsatzkräfte des THW die 41 Tonnen schwere Brücke auf einem Betonfundament. Zusammengehalten wird das in drei Tagen fertiggestellte Bauwerk von 1260 Schraubverbindungen. Das macht sie belastbar genug, um 30 Tonnen Verkehr tragen zu können.

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Das Einsetzen dauerte allerdings etwas länger als erwartet: Eines der Widerlager musste noch auf das Fundament abgestimmt werden. Warum das Widerlager nicht gepasst habe, wisse sie nicht, sagte THW-Sprecherin Jessica Sybertz: „Die Brücken werden nach festgelegten Vorgaben geplant und gebaut. In der Regel stimmt alles. Aber es kann auch vorkommen, dass Teile angepasst werden müssen.“ Problematisch sei das nicht. Am Freitagnachmittag fanden deshalb noch Arbeiten an der Brücke statt.

Mehr als 40 Ehrenamtler waren beteiligt

Burkhard Aehlich, Einsatzleiter des THW, zeigte sich vor allem von der Logistik des Projekts beeindruckt. „Für mich ist das auch ein besonderer Moment. Etwas Vergleichbares haben wir hier noch nicht gemacht.“ Mehr als 40 ehrenamtliche Helfer setzte das THW für das Planen, Bauen und Einsetzen der Brücke ein. Verantwortlich für das Projekt war vor allem der Ortsverband Bielefeld. Dessen Einsatzkräfte gelten als Experten für Bauwerke dieser Art.

Die Bielefelder sind einer von nur 16 THW-Ortsverbänden, die eine Fachgruppe Brückenbau haben. Die Brückenplaner aus Bielefeld waren bereits Mitte August in Euskirchen unterwegs. Auch im schwer von der Flut getroffenen Ahrweiler waren sie im Einsatz. Seit der Flutkatastrophe im Juli hat das THW nach eigenen Angaben 22 Brücken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz errichtet.

Noch ist die Brücke über die Erft für den Verkehr nicht freigegeben. Die Zuwege fehlen. Bürgermeister Reichelt bittet die Bürger um ein paar Tage Geduld. Die Behelfsbrücke bleibt etwa ein Jahr lang stehen. Frühestens im Herbst 2022 soll sie die neu errichtete Erftbrücke ersetzen. Die Arbeiten an dieser sind kompliziert: In der alten Brücke lagen Leitungen für Gas, Wasser und Telekommunikation – und die müssen ebenfalls neu verlegt werden.

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