Der Regen schreckte mehr Besucher der Hexennacht im Wildfreigehege in Hellenthal ab als die Hexen und Geister.
Wildfreigehege schaurig schönBesucher trotzen dem Regen bei der Hexennacht in Hellenthal

Stammgäste im Wildfreigehege in Hellenthal sind die Hexen und Geister von der KG Rot-Weiß Gemünd.
Copyright: Stephan Everling
Es ist das leidige Dilemma sämtlicher Freiluftveranstaltungen, dass sie in der Regel unter freiem Himmel stattfinden. So sind sie den Vorzügen, aber auch den Unbilden jedweder Witterung ausgesetzt. Das musste in diesem Jahr auch das Wildfreigehege Hellenthal erleben, denn die Hexen-Zaubernacht, traditionell in den Tagen rund um Halloween terminiert, litt unter dem derzeitigen stürmischen und feuchten Wetter.
So waren einige der Attraktionen, die die Organisatoren aus dem Wildfreigehege vorbereitet hatten, auf den nachtdunklen Wegen des Tierparks entgegen der Planung nicht zu sehen. Wie das Figurentheater Pantao, dessen Stelzenläufer mit den ausgetüftelten Kostümen angesichts von Regen und Sturmböen die Segel streichen mussten.
Hexennacht im Wildfreigehege musste mit weniger Attraktionen auskommen
„Die waren am Vormittag hier, und wir haben dann gemeinsam entschieden, dass es keinen Sinn hat“, bedauerte Karl Fischer, Leiter der Greifvogelstation Hellenthal, die Absage. Doch es waren noch genug originell geschminkte und kostümierte Gestalten im Wildfreigehege unterwegs, um für eine besondere Atmosphäre zu sorgen.
Vor allem die Pferde, die mit Lichterketten und leuchtenden Accessoires versehen zwischen den Tiergehegen hin- und herliefen, sorgten für Aufsehen. Maultier „Pedro“ und das riesige belgische Kaltblut „Rocky“ aus Reetz ließen die Kinder staunen.

Von den Hexen wurde die neunjährige Yuna im Hellenthaler Wildfreigehege geschaukelt.
Copyright: Stephan Everling
Mit dabei waren, wie in der Zauber-Hexennacht üblich, auch die Tänzer der KG Rot-Weiß Gemünd, die liebevoll als Hexen oder Zauberer verkleidet für Stimmung sorgten. Durch Lichteffekte und Feuertonnen erfuhr der Park eine besondere Ausleuchtung. Aaliyah Schenk hatte wieder einmal ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und gleich zwei Kostüme gebastelt.
Während sie mit dem geflügelten Hirsch unterwegs war, trug Freundin Johanna den Kopf eines Warzenschweines auf den Schultern. Je zwölf Stunden habe sie an den Köpfen gesessen, doch noch aufwendiger seien die Flügel gewesen, die sie am Rücken hatte. Alleine daran habe sie drei Tage gesessen, erzählte Schenk.
Hexennacht: Interesse nicht so groß wie üblich
Das Publikumsinteresse war nicht so, wie es in der Hexennacht üblich ist. Was für die, die sich nicht von dem großen Regen am Nachmittag vertreiben ließen, allerdings auch deutliche Vorteile hatte. Denn die Wartezeiten zum Beispiel beim Kinderschminken, beim Stockbrotbacken oder das Gedrängel vor den verschiedenen Gehegen, in denen die nachtaktiven Tieren ihren normalerweise verborgenen Tätigkeiten nachgingen, waren deutlich geringer als normalerweise.
So genossen diejenigen, die mit dabei waren, ihren Aufenthalt in vollen Zügen. „Wir waren jetzt den ganzen Tag hier“, sagte Simon Wirkus aus Mönchengladbach, der mit seiner Ehefrau Merle und den Kindern Mathilde und Leon im Park unterwegs war.
Im Sommer sei die Familie bereits einmal zu Gast im Wildfreigehege gewesen und habe bei dieser Gelegenheit beschlossen, in der Hexennacht wiederzukommen, erzählte er. Leon zeigte sich begeistert. Er sagte: „Ich fand cool, dass wir uns schminken lassen konnten.“
Das ganze Jahr hatte sich die neunjährige Yuna aus Köln auf die Veranstaltung gefreut, nachdem sie 2022 die Hexennacht zum ersten Mal erlebte. Mit Vater Lukas Schneider und Michèle Jourdain hatte sie sich kostümiert und probierte nun die Schaukeln auf dem Spielplatz aus. Hocherfreut ließ sie sich dabei auch von den Gemünder Karnevalshexen anschubsen und hatte so jede Menge Spaß.