Im kommenden HerbstEuskirchen saniert zentralen Kanal aufwändig

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Die Arbeiten in der Wilhelmstraße finden voraussichtlich im Herbst statt.

Die Arbeiten in der Wilhelmstraße finden voraussichtlich im Herbst statt.

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen will den zentralen Mischwassersammler in der Wilhelmstraße sanieren. Eine Kanal-TV-Untersuchung hat ergeben, dass die Rohrleitung durchweg undicht ist, sodass Grundwasser eindringt, wie Fachbereichsleiter Bernd Kuballa dem Ausschuss für Tiefbau und Verkehr mitteilte. Es könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass Abwasser austrete und im Erdreich versickere.

Die Arbeiten finden auf einer Länge von 340 Metern voraussichtlich im kommenden Herbst statt. Die geschätzten Kosten gibt die Verwaltung mit rund 635 000 Euro an. Die Stadt lässt den Kanal nicht in offener Bauweise erneuern, sondern im Inliner-Verfahren.

Flexibler Schlauch

Dabei werden die Rohre renoviert, ohne die Straße aufbrechen zu müssen. Kuballa erläuterte die Technik so: Eine Fachfirma zieht einen flexiblen Schlauch aus glasfaserverstärktem Kunststoff in den Kanal. Der Schlauch wird anschließend mit Druckluft aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet. So entsteht in kurzer Zeit ein Innenrohr, das statisch tragend und dicht ist.

Dank dieser Technik komme man mit einer Bauzeit von drei bis vier Wochen aus. Mit der konventionellen Methode würde die Maßnahme mindestens acht Monate dauern – schon allein deshalb, weil der Kanal teilweise mehr als fünf Meter tief liege, was umfangreiche Tiefbauarbeiten notwendig machen würde.

Schwere Verkehrsbehinderungen bei Freilegung

Würde der Kanal freigelegt, wären auch monatelange Verkehrsbehinderungen unumgänglich. Hinzu käme massiver Lastwagenverkehr, da sämtliche Materialien nicht an der Baustelle gelagert werden könnten, so Kuballa.

So vorteilhaft die Inliner-Methode insgesamt ist, so anspruchsvoll ist die Führung des Wassers während der Baumaßnahme. Abwasser, das aus dem oberhalb liegenden Kanalsystem zufließt, muss durch Rohrleitungen am jeweiligen Sanierungsabschnitt vorbeigeführt werden, wie Kuballa erklärte. Deshalb müsse man oberirdisch Rohrleitungen verlegen und Pumpen installieren.

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Dies werde voraussichtlich in drei Blöcken geschehen, sodass Fußgänger keine langen Umwege in Kauf nehmen müssten. Über die Behinderungen, die im Detail zu erwarten sind, will die Stadtverwaltung die Anlieger in einer Informationsveranstaltung unterrichten.

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