Jubel für drei GolddörferHohe Teilnehmerzahl am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

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Vertreter aus 24 Ortschaften durften bei der Siegerehrung des Kreiswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ am Samstag ihre Preise von Landrat Günter Rosenke entgegennehmen.

Vertreter aus 24 Ortschaften durften bei der Siegerehrung des Kreiswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ am Samstag ihre Preise von Landrat Günter Rosenke entgegennehmen.

Kreis Euskirchen – Viele Jahre hatten sich die Anwohner des Euskirchener Stadtteils Schweinheim aus dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zurückgezogen, doch nun feierten sie ein beachtliches Comeback. Unter dem Jubel der Vertreter von insgesamt 24 Ortschaften, die am Samstag der Siegerehrung im Euskirchener Kreishaus beiwohnten, verkündete Landrat Günter Rosenke das hervorragende Abschneiden des 400-Seelen-Orts.

Besonderes Lob erhielt dabei das Engagement im Bereich Natur und Umwelt: „Hier gibt es zum Beispiel Tauschbörsen für Gartenpflanzen und einen Naschgarten am Dorfplatz, der gemeinsam mit den Kindern aus dem Dorf angelegt wurde und aus dem jeder naschen darf.“ Das gemeinsame „Vogellauschen“ könne allen Teilnehmern die regionale Tierwelt näherbringen.

Zwei weitere Orte durften am Samstag neben den Schweinheimern ganz oben auf dem Treppchen Platz nehmen. Mit einem abwechslungsreichen Kulturprogramm, das auch weit über die Dorfgrenzen hinaus begeisterten Zuspruch findet, reihte sich Billig als weiterer Euskirchener Ortsteil in die Liste der erfolgreichsten Dörfer des Wettbewerbes ein.

Engangment beeindruckend

„Tausende Besucher strömen immer wieder zu den Kunst- und Trödelmärkten“, schwärmte Laudator Franz Unterstetter, der selbst lange Zeit als Leiter der Kommission tätig war. Besonders habe ihn auch das Engagement der Billiger Senioren und das Mehrgenerationenprojekt beeindruckt.

Viele Auszeichnungen vergeben

Bronze-Platzierungen erreichten die Ortschaften Buir (Nettersheim), Eicks (Mechernich), Engelgau (Nettersheim), Harperscheid (Schleiden), Mülheim (Blankenheim), Pesch (Nettersheim), Scheven (Kall), Sinzenich (Zülpich) und Tondorf (Nettersheim).

Silber-Platzierungen gingen an Bürvenich-Eppenich (Zülpich), Dreiborn (Schleiden), Frohngau (Nettersheim), Houverath und andere Thürnedörfer (Bad Münstereifel), Kallmuth (Mechernich), Merzenich (Zülpich), Nemmenich-Lüssem (Zülpich), Nettersheim, Ripsdorf (Blankenheim), Roderath (Nettersheim), Sistig, Frohnrath, Steinfelderheistert (alle Kall) und Zingsheim (Nettersheim).

Gold-Platzierungen erhielten Billig und Schweinheim (beide Euskirchen) sowie Freilingen (Blankenheim). (arn)

Komplettiert wurde die Reihe der „Golddörfer“ durch den Beitrag des Blankenheimer Ortsteils Freilingen. Dort habe das Projekt „Tischlein deck dich“, bei dem aus Haushalten gesammeltes Geschirr und Besteck für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden soll, eine gewichtige Rolle gespielt, wie Rosenke betonte. „Außerdem ist das Dorf digital sehr fortgeschritten.“ Demnach bilde der Online-Auftritt Freilingens schon heute als Kommunikationskanal einen wichtigen Faktor zur Unterhaltung und Festigung der Dorfgemeinschaft. „In der Zeit des Lockdowns wurde dort nicht nur Hilfe angeboten, es gab auch Geschichten und Serien zu Dorfthemen.“

24 der 51 Orte mit Platzierung

Mit ihrem Jubel blieben die drei „Golddörfer“ während der Siegerehrung jedoch nicht allein. Insgesamt 24 der 51 Orte, die an dem Wettbewerb teilgenommen hatten, erreichten die begehrte Gold-, Silber-, oder Bronzeplatzierung.

Zwar sei die Beteiligung im Vergleich zu den Vorjahren aufgrund der Corona-Pandemie geringer ausgefallen, mit dem Ergebnis könne man dennoch sehr zufrieden sein, erklärte Achim Blindert, Leiter des Geschäftsbereichs für Bauen, Umwelt, ÖPNV und Abfall. „Keine Kommune hat bei der Bewertung weniger als 40 Prozent der möglichen Punkte erreicht.“

Umwelt- und Naturschutz von großer Bedeutung

Neben des von den Bund- und Landeswettbewerben übernommen Medaillen-Platzierungssystems, das in diesem Jahr erstmalig auch im Kreis Euskirchen angewendet wurde, gab es zudem Neuerungen bei den Bewertungskriterien. So spielte der Bereich Umwelt- und Naturschutz eine größere Rolle als in der Vergangenheit. Erstmals floss auch das Gesamtbild einer Ortschaft in die Punktewertung ein.

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„Besonders in Coronazeiten dürfen wir als Kreis Euskirchen stolz auf die im Vergleich zu anderen Kreisen immer noch überdurchschnittliche Teilnehmerzahl sein“, betonte Rosenke. Auch wenn die Siegerehrung aufgrund geltender Abstands- und Hygieneregeln deutlich kleiner ausfiel als üblich, habe die Feierstunde dennoch einen würdigen Rahmen zum Abschluss des Kreiswettbewerbes gebildet. Rosenke: „Den Golddörfern wünsche ich viel Erfolg bei der Teilnahme am Landeswettbewerb 2022. Es lohnt sich, denn eine funktionierende Dorfgemeinschaft macht ein Dorf lebens- und liebenswert.“

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