Acht-Stunden-EinsatzKaller Feuerwehr kann Hallenbrand nur schwer löschen

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Mithilfe eines Baggers gelang es der Feuerwehr, dem Brand einer Halle schließlich Herr zu werden.

Mithilfe eines Baggers gelang es der Feuerwehr, dem Brand einer Halle schließlich Herr zu werden.

Kall – Seit 45 Jahren ist Harald Heinen Feuerwehrmann, seit 1987 Leiter der Kaller Feuerwehr. Einen erfahrenen Einsatzleiter wie ihn erlebt man wahrlich nicht alle Tage sprachlos. Doch der Brand einer Halle auf dem einstigen Transportbeton-Gelände an der Kruppstraße hat genau das geschafft.

Gegen 22.20 Uhr wurde der Kaller Löschzug am Donnerstag zu einem „unklaren Waldbrand“ gerufen. Der entpuppte sich als Feuer in einem etwa zehn mal zehn Meter großen Gebäude, das laut Heinen heute als Sozialraum genutzt wird. Ein solcher Brand stellt eigentlich kein Problem für die Feuerwehr dar, die mit 35 Kräften vor Ort war – also sah Heinen keine Veranlassung, weitere Einheiten zu alarmieren.

Hallenbrand in Kall: „Das habe ich so noch nicht gesehen“

„Ich dachte, das kann doch nicht wahr sein“, sagt Heinen über das, was dann folgte. Er beschreibt, dass das Feuer einfach nicht ausgehen wollte: „Das habe ich so noch nicht gesehen.“ Mit Einreißhaken, Halligan-Tools, Äxten und Motorsägen versuchten die unter Atemschutz arbeitenden Feuerwehrleute, sich Zugang zu verschaffen. Laut Heinen war es eine höchst ungewöhnliche und vielschichtige Konstruktion unter anderem aus Holzständerwerk, Nut- und Feder-Verbindungen, zig Schichten Teerpappe, Glaswolle und Styropor, die den Einsatzkräften das Leben schwer machte.

Sobald man an einer Ecke gedacht habe, das Feuer endlich im Griff zu haben, habe die Intensität an einer anderen Ecke gleich wieder zugenommen, sobald der Brand durch die Zufuhr von Sauerstoff Nahrung bekommen habe.

Kaller Feuerwehr kämpft zwei Stunden vergeblich gegen Hallenbrand

Nach zwei Stunden vergeblichem Kampf, so Heinen, seien die Führungskräfte zu dem Schluss gekommen, dass dem Feuer so nicht beizukommen sei: Ein Bagger samt Greifer musste her. Auch als der vom Bauhof zur Einsatzstelle gekommen war und das Gebäude Stück für Stück auseinander gepflückt wurde, dauerte es noch Stunden, bis die Einsatzstelle tatsächlich abgearbeitet war.

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Immer wieder, so Heinen, sei das Feuer aufgeflackert. Erst gegen 4 Uhr morgens sei für die Einsatzkräfte Feierabend gewesen. Die Kripo ermittelt nun, warum die Halle in Flammen aufgegangen ist. Die Polizei geht von einer Brandstiftung aus. (rha)

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