Breites AngebotHerbstschau lockte wieder Tausende Besucher nach Kall

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Eine Menschenmenge zieht an den Ständen und Zelten vorbei.

Mehrere Tausend Besucher nutzten das Angebot der Händler und Organisationen, die am Siemensring ihre Stände aufgebaut hatten.

Die Kaller Herbstschau fand in diesem Jahr nur im Gewerbegebiet statt, weil die Bahnhofstraße im Ortskern noch umgestaltet wird.

Das war knapp. „Ich mache es kurz und schmerzlos: Ich erkläre die Herbstschau in Kall für eröffnet“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Steffi Hübner, die für den erkrankten Hermann-Josef Esser die Eröffnung der 36. Ausgabe der Traditionsveranstaltung übernommen hatte.

Was gab es auch mehr zu sagen? Strahlender Sonnenschein, ein reichhaltiges Angebot und Tausende Zuschauer, die sich an diesem Sonntag für einen Gang über den Siemensring im Kaller Gewerbegebiet entschieden hatten, machten die Veranstaltung wieder zu einem Erfolg.

Steffi Hübner redet und die anwesenden Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie der Euskirchener Landrat hören ihr zu.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Steffi Hübner eröffnete die Kaller Herbstschau.

Komplett ausgebucht waren die freien Flächen, die sich vom Kreisverkehr an der Hüttenstraße bis zur Bühne hinter dem Obi zogen, auf der am Nachmittag die BAP-Coverband MAM auftrat.

Als alternatives Musikangebot hatte das Weinhaus Baum für sein Oktoberfest die Blaskapelle „Polka Plus“ engagiert. Vertreten waren nicht nur Autohäuser und Händler, die ihre Waren feilboten, sondern auch Organisationen und Parteien, die sich den Besuchern vorstellten.

Zwei Kaller Firmen gewannen Nachhaltigkeitspreis der IHK Aachen

Etwas wortreicher als Hübner äußerte sich Kalls Ortsvorsteher Stefan Kupp über die Veranstaltung, die er als „klein, aber fein“ bezeichnete. „In diesem Jahr ist es das letzte Mal, dass die Herbstschau wegen der Bauarbeiten im Ortskern auf das Gewerbegebiet beschränkt bleibt“, kündigte er an. Die Schau mache deutlich, dass von Kall Initiative ausgehe.

„Bei uns sind die beiden Kaller Unternehmen vertreten, die in dieser Woche den Nachhaltigkeitspreis der IHK Aachen gewonnen haben“, sagte er stolz. Während zum ersten Mal die Firma Papstar mit dabei war und ihre Wiederverwertungstechnologien vorstellte, präsentierte Pro Pet Koller seine verschiedenen Hundefuttervariationen. „Der Standort gewinnt an Bedeutung“, betonte Kupp.

Hans-Bert Breuer fährt auf einem Elektroroller.

Elektroroller führte Hans-Bert Breuer aus Nideggen dem staunenden Publikum vor.

Direkt am Kreisverkehr an der Hüttenstraße hatte sich die „Blaulichtfraktion“ positioniert. Mit Feuerwehr, DRK und DLRG präsentierten sich gleich drei Organisationen, die sich dem Dienst an der Bevölkerung in der einen und der anderen Form verschrieben haben. Auch wenn Kall jetzt nicht als Wassersportzentrum bekannt ist, hatten DLRG und DRK-Wasserwacht ihre verschiedenen Boote mitgebracht und sie fast nebeneinander aufgebaut.

Der Verein „Helfende Hände“ erläuterte seine Arbeit

Auch die politischen Parteien – Grüne, FDP und SPD – standen schiedlich-friedlich nebeneinander, während die Junge Union wenige Meter weiter um Unterstützer warb. Ebenso informierten die „Omas gegen Rechts“ und der Verein „Helfende Hände“ über ihre Tätigkeit.

„Wir sammeln Sachen für Bedürftige“, fasste Hans-Dieter Buren allgemein das Engagement der Organisation zusammen, die er mit Petra Ulbrich gegründet hatte. Vor allem die Verteilung von Lebensmitteln sei der Schwerpunkt der Tätigkeit, doch noch viel mehr. „Wir wollten Gutes tun für Körper, Seele und Geist“, sagte er. Gott und Mensch zusammenbringen sei die Idee. Auf der Herbstschau hatte er mit Siegfried Hulten und Otto Homberg eine Tombola aufgebaut.

Von italienischen Kaffeemaschinen bis hin zu Eselswanderungen

Von der Kosmetikbehandlung vor Ort über italienische Kaffeemaschinen und Eselswanderungen reichte das vielfältige Angebot. Reichlich Stoff gab es für die Freunde von kleinen und großen Motoren. Autos, Quads, aber auch Gartengeräte jeder Façon standen zum Bestaunen oder Ausprobieren bereit. Variantenreich war auch das Thema Holz vertreten. Holzbau oder Dekorationsobjekte aus dem Naturmaterial, aber auch Brillengestelle waren an den verschiedenen Ständen ausgestellt.

Für die zahlreichen Kinder hatte Hans-Bert Breuer drei verschiedene Hüpfburgen aufgebaut.

Doch nicht nur das: Staunende Augen folgten ihm, wenn er mit seinen bis zu 100 Stundenkilometer schnellen Elektrorollern lautlos über den abgetrennten Bereich auf dem Obi-Park sauste. „Ich fahre den Zweisitzer schon seit sieben Jahren“, sagte der Unternehmer aus Nideggen-Embken. Mit seiner Frau sei er oft mit dem Wohnmobil unterwegs, und da werde für Ausflüge der Elektroroller benutzt.

Immerhin hätten die Fahrzeuge, die in der auf 45 Stundenkilometer gedrosselten Version bereits ab 15 Jahren gefahren werden können, Reichweiten zwischen 70 bis 100 Kilometern. Die Lautlosigkeit der Fahrzeuge berge aber das Problem, dass Fußgänger den Roller oft überhören würden. „Ich will dann nicht hupen, das könnten die Leute falsch verstehen“, verriet er. Stattdessen beginne er zu singen, um auf die herannahende Gefahr aufmerksam zu machen.

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