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Rundgang für KinderIm Zauberwald in Urft kann man Fabelwesen entdecken

4 min
Eine Elfenfigur mit rotem Kleid steht in einer runden Holzhütte mit spitzem Dach.

Die Elfe traut sich nicht mehr zu singen. Besucher des Zauberwalds müssen ihr helfen.

In Urft wird bald ein Zauberwald eröffnet. An zehn Stationen wird Kindern eine fantastische Geschichte erzählt, bei der sie einiges lernen können.  

Weil sich Zaubermeister Merlin verhext hat, gibt es im Zauberwald einige Probleme. Zu allem Überfluss ist der Meister auch noch verschwunden und wird nicht nur von der Hexe Toscanella händeringend gesucht. Wie die Geschichte ausgeht, erfahren Kinder und Eltern auf dem neuen Zauberweg in Urft. Dort wird an zehn Mitmachstationen eine fantastische Geschichte erzählt, bei der auch Trolle und Zwerge, eine Fee und eine Elfe eine Rolle spielen. Realisiert wurde das Projekt vom Dorfverein Urft.

Hexe Toscanella steht in einem schwarzen Haus mit rotem Dach.

Gleich zum Einstieg in den Zauberwald wartet Hexe Toscanella mit großem Hut auf die Kinder.

„Die Idee für diesen Zauberweg hatte Katharina Jansen, die stellvertretende Vorsitzende des Dorfvereins. Sie hat auch die Geschichte geschrieben, die auf den Schildern erzählt wird“, sagt Ortsvorsteher Fabian Nowald, der zugleich Vorsitzender des Vereins mit aktuell rund 80 Mitgliedern ist. Anfang des Jahres habe Jansen das Projekt im Vorstand vorgestellt.

Kinder sollen den Fabelwesen und nebenbei sich selbst helfen

„Ich habe selbst zwei kleine Kinder und bin im vergangenen Jahr mit denen einige Wichtelwege in der Region gelaufen, wo die kleinen Figuren im Wald versteckt sind“, erzählt die Grafikerin. Da sei sie auf die Idee gekommen, einen ähnlichen Weg in Urft zu realisieren, wo die gebürtige Schmidtheimerin seit vier Jahren lebt.

Fabian Nowald hält vor sich eines der Schilder.

Die Schilder am Anfang und am Ende des Zauberwalds muss Fabian Nowald noch vor der Eröffnung aufhängen.

Als Jugendliche habe sie sich für Fantasy-Geschichten wie Harry Potter oder Herr der Ringe begeistert. „Durch die Kinder bin ich jetzt mit der Welt der Märchen in Kontakt gekommen.“ Die Geschichte für den Zauberwald in Urft habe sie schnell im Kopf gehabt und geschrieben.

„Der Rundgang soll aber mehr sein als nur ein schöner Ausflug“, betont die Mutter. Deshalb habe sie sich „Zaubersprüche“ wie „Ich bin stark“ oder „Ich bin wichtig“ ausgedacht, die die Kinder laut aufsagen sollen. „Mit den Sprüchen können sie den Fabelwesen helfen, die den Mut verloren haben. Gleichzeitig wird aber auch das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt.“ Die Kleinen sollen außerdem lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn sie Fehler machen. Die aufmunternden Sprüche gibt es auch auf einem Poster, das auf der Internetseite des Dorfvereins zu finden ist und das sich Eltern ausdrucken können.

Rundweg ist für Mädchen und Jungen ab drei Jahren geeignet

„Ich habe für den Rundweg die Strecke um das Gut Neuwerk im Rosental vorgeschlagen. Der Weg hat mit gut drei Kilometern eine gute Länge für Kinder und führt durch den Wald und an der Urft entlang“, so Nowald. Er sei für Mädchen und Jungen ab drei Jahren geeignet und könne auch mit Kinderwagen befahren werden. Gemeinsam haben Nowald und Jansen dann die Standorte für die Stationen ausgewählt.

„Vorher habe ich die Planung mit der Gemeinde Kall, der Nordeifel Tourismus GmbH und dem Eifelverein abgesprochen.“ Der Eifelverein habe geraten, die Stationen nicht zu nahe am Wegesrand aufzustellen.

Jede Station hat ein Schild und eine Figur, die in einem Haus steht. Es gibt kleinere und größere Stationen. „Die Figuren haben die Kinder der Offenen Ganztagsschule an der Grundschule in Sistig bemalt“, erzählt Nowald. Die Häuser seien von Unternehmen oder Privatpersonen angefertigt worden. „Bei meinem Haus habe ich mich wohl ein wenig vermessen. Deswegen ist es größer als die anderen.“

Gelaserte Schiefertafeln statt Schildern aus Plastik

„Wir haben darauf geachtet, dass naturnahe und hochwertige Materialien verwendet werden“, so der Ortsvorsteher. Statt Schildern aus Plastik habe man gelaserte Schiefertafeln verwendet.

Die Kinder werden an den Stationen zum Mitmachen animiert: Sie müssen sich einen Zauberstab suchen und damit herumwedeln, ein Steinmännchen bauen oder ihr Lieblingslied singen.

Nur rund 1000 Euro haben die Materialien für den Zauberweg gekostet: „Der Rest wurde in Eigenleistung gemacht.“ Zwei Schilder am Anfang und am Ende des Rundwegs muss Nowald noch anbringen. „Dort wird auch ein Aufsteller mit Postkarten zu dem Zauberweg aufgestellt.“ Drei Stationen fehlen zurzeit noch. Sie sollen aber bis zur offiziellen Eröffnung am Sonntag, 31. August, um 11 Uhr ergänzt werden. „Schon beim Aufbau der ersten Stationen waren 30 Interessierte gekommen. Die Hälfte davon waren Kinder“, berichtet Nowald.

Aus der Geschichte ist übrigens auch ein kleines Kinderbuch für drei- bis sechsjährige Jungen und Mädchen entstanden. „Ich bin auch schon in Kontakt mit einer Illustratorin und einer Lektorin. Wenn alles gut läuft, könnte das Buch im kommenden Jahr fertig sein“, sagt Jansen. Den Text habe sie schon fertiggestellt. „Dort geht es um drei Fabelwesen und eine Hexe. Mal sehen, ob ich einen Verlag finde, der es herausbringen will.“ Und welches Wesen im Urfter Zauberwald hat es ihr besonders angetan: „Den Troll an seiner Höhle liebe ich am meisten.