Energieverbrauch wird gesenktGrundschule Kall erhält neue Heizung

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Noch mindestens ein Jahr wird der Unterricht an der Kaller Grundschule in Containern stattfinden müssen.

Kall – Das war für den Kaller Bauausschuss wahrlich keine leichte Entscheidung. Für das neue Heizungssystem in der Grundschule Kall gab es gleich fünf Alternativlösungen, bei denen die Kosten zwischen 15 000 und 1,3 Millionen Euro lagen und die Bauzeit zwischen einem und 15 Monaten schwankte. Auch den möglichen geringeren Energieverbrauch, den die Verwaltung überschlägig ermittelt hatte, mussten die Politiker berücksichtigen.

Am Ende entschied man sich für eine Gasheizung, die später einmal auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umgerüstet werden kann. Im Erdgeschoss der Schule wird eine Fußbodenheizung installiert und die Heizkörper im Obergeschoss werden ausgetauscht. Rund 440.000 Euro soll das neue System kosten.

Sanierung der Schule dauert länger

Hinzu kommen nach Angaben der Verwaltung aber noch Ausgaben für den Einbau des Estrichs, die Verlegung von Bodenbelägen und die Montage von Sockelleisten. Die neue Anlage soll rund zehn Prozent weniger Heizkosten verursachen. Bürgermeister Hermann-Josef Esser erklärte in dem Zusammenhang, dass die Sanierung der Schule wohl nicht bis zum Schuljahreswechsel im Sommer 2023 abgeschlossen werden könne. Unterrichtet wird zurzeit in Containern.

Die Verwaltung geht nach Auswertung von Daten davon aus, dass die Heizung der Schule einen jährlichen Energiebedarf von rund 400.000 Kilowattstunden hat. Bei einer Verdopplung des Preises für eine Kilowattstunde Gas, so die Verwaltung, seien zukünftig Ausgaben von rund 70.000 Euro pro Jahr zu erwarten. Um die Kosten zu senken, müsse der Energieverbrauch gesenkt werden.

Fünf Varianten zur Auswahl

Bei der Variante eins war vorgesehen, die alten Heizkörper im Erdgeschoss wieder zu montieren und auch sonst nichts zu verändern. Das hätte nur 15.000 Euro gekostet und wäre auch schnell umsetzbar gewesen, hätte aber für keine Energieeinsparung gesorgt.

Alternative drei ähnelt der Variante zwei, hätte aber nur eine Ersparnis von sechs Prozent gebracht. In den Vorschlägen vier und fünf ist jeweils der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgesehen, was die Kosten auf 680.000 beziehungsweise 1,3 Millionen Euro hochtreibt.

Wärmepumpen reduzieren Gasverbrauch erheblich

Außerdem hatten sie mit neun und 15 Monaten die mit Abstand längsten Bauzeiten. Mit der Technik wäre allerdings der Verbrauch fossiler Brennstoffe um 50 beziehungsweise 90 Prozent reduziert worden.

„Wir haben jetzt die Gelegenheit, eine zukunftsweisende Lösung zu realisieren, die uns irgendwann in die Lage versetzt, auf die Gasheizung zu verzichten“, meinte Esser und warb für die Variante zwei. Die Schulleitung sei auch für diese Lösung. „Die Variante ist ein guter Kompromiss und sie ist zukunftsfähig“, sagte Emmanuel Kunz (SPD). „Die neuen Heizkörper im Obergeschoss müssen auch für die Wärmepumpenlösung genutzt werden können“, mahnte Klaus Pütz (Grüne).

Es gebe Heizkörper, die auch bei niedrigen Temperaturen eine hohe Leistung abgeben könnten. Pütz forderte, dass die Wärmepumpenlösung in nicht „allzu ferner Zukunft“ realisiert werden solle.

Planungen werden erstellt

Damit die Arbeiten an der Schule weitergehen können, musste jetzt eine Entscheidung in der Heizungsfrage gefällt werden. „Von der Heizung hängen auch der Estrich und die Bodenbeläge ab. Für die jetzt beschlossene Variante werden nun Fachplanungen für die Heizungsanlage und den Fußbodenaufbau erstellt“, erklärte Projektleiter Lothar Schatten vom Bauamt der Gemeinde Kall.

Mittlerweile sei klar, dass Böden und Estrich im Ganzen, rund 2600 Quadratmeter großen Erdgeschoss der Schule entfernt werden müssten. „Wir haben Kernbohrungen an verschiedenen Stellen durchgeführt. Dabei kam heraus, dass Wasser auch in Bereiche eingedrungen war, die von außen betrachtet trocken aussahen“, berichtet Schatten.

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Die Feuchtigkeit habe sich offenbar unter dem Estrich ausgebreitet und die Dämmung durchnässt. 85 Prozent der Böden im Erdgeschoss seien mittlerweile entfernt worden, der Rest werde noch folgen. „Ehe weitergearbeitet werden kann, müssen aber erst noch Räume leergeräumt werden“, sagte Schatten. Im Keller stünden ebenfalls noch Abbrucharbeiten an. 

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