Tafeln in der TurnhalleGrundschule Sistig muss nach Wasserschaden improvisieren

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In der Turnhalle werden zurzeit die beiden vierten Klassen unterrichtet.

In der Turnhalle werden zurzeit die beiden vierten Klassen unterrichtet.

Kall-Sistig – Gerade einmal vier Tage waren die Sistiger Grundschüler nach der Corona-Zwangspause wieder in ihren Klassenräumen, da nahm das Unheil seinen Lauf. In nur einer Stunde fielen am 4. Juni an der Wetterstation Sistig knapp 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Folge: Wasser lief in das komplette Untergeschosse der Schule.

Rückkehr wohl erst nach den Sommerferien möglich

„Die Wassermassen kamen aus der Krekeler Heide und sind durch die Fenster der Mensa in das Gebäude gelaufen“, berichtet Schulleiterin Heike Alfeis. Trotzdem stand für sie gleich fest, dass am Montag der Unterricht und der Offene-Ganztagsbetrieb wieder ganz normal stattfinden soll. Das Ziel wurde mit vereinten Kräften von Bauhof, Bauamt und dem Lehrerkollegium auch erreicht, doch angesichts der Schäden wird es wohl noch bis nach den Sommerferien dauern, bis der Schulbetrieb wieder in ganz normalen Bahnen verläuft. „Das ist ein sehr sportliches Ziel“, betont Stefan Etten vom Bauamt der Gemeinde Kall.

„Zum Glück waren die Raumpfleger an dem Freitagnachmittag noch in der Schule, als das Wasser kam. Sie konnten frühzeitig die Feuerwehr alarmieren“, erzählt Alfeis. Sehr schnell seien auch Mitarbeiter des Bauhofs am Freitagabend im Einsatz gewesen, um die Schäden so gering wie möglich zu halten. Das Wasser habe im Untergeschoss in vier Klassenräumen sowie in der Mensa und der Küche gestanden. „Am Samstagmorgen traf sich dann der Krisenstab.

Grundschule Sistig

156 Schüler werden laut Schulleiterin Heike Alfeis zurzeit in Sistig von zwölf Lehrern unterrichtet. Zum Haupteinzugsgebiet gehören die Orte Sötenich, Rinnen, Frohnrath, Sistig, Krekel, Benenberg, Rüth, Roder, Steinfeld, Steinfelderheistert, Urft, Diefenbach, Gillenberg und Wahlen.

Neben dem Offenen Ganztag von 8 bis 16.30 Uhr gibt es als weiteres Betreuungsangebot die „Schule von 8 bis 13.00 Uhr“. (wki)

Anschließend haben Mitarbeiter des Bauhofs und des Bauamts sowie das Lehrerkollegium zusammen die betroffenen Räume leergeräumt“, sagt die Schulleiterin. Im Anschluss hätten Mitarbeiter des Bauhofs die Fußböden herausgerissen, damit die Feuchtigkeit aus dem Estrich ziehen könne. Die Turnhalle wurde hergerichtet und ein provisorischer Boden verlegt, damit dort die beiden vierten Klassen einziehen konnten.

Die 3 b zog in das benachbarte Sportheim des SV Sistig-Krekel um und die 2 a in einen Raum im Erdgeschoss. Für den Offenen Ganztag wurden auf dem Schulhof zwei Zelte aufgestellt: „Die hat uns die Gemeinde Blankenheim unkompliziert ausgeliehen.“

Spezielles Trocknungsverfahren nötig

„Danach musste die Küchengeräte eingehend überprüft werden. Sie können zum Glück weiter benutzt werden, denn bei uns wird ja auch das Essen für die Kindergärten und Sistig und Krekel gekocht“, betont die Schulleiterin. „Ziel aller Bemühungen war es, trotz der Umstände den Regelbetrieb aufrecht zu erhalten und das ist uns auch gelungen. Keine einzige Stunde ist ausgefallen.“

„Wir haben zuerst eine umfangreiche Schadensanalyse durchgeführt“, berichtet Stefan Etten. Das Wasser sei auch in die Trennfugen zwischen der Wand und dem Estrich gelaufen und habe auch die Dämmschicht unter dem Estrich erreicht. „Deshalb muss ein spezielles Trocknungsverfahren angewendet werden, bei dem Löcher in den Estrich gebohrt und dann Luft eingeblasen wird“, erläutert der Mitarbeiter des Bauamts.

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Die Spezialfirma soll nächste Woche mit den Arbeiten beginnen. Trocknungsgeräte sollen dann die Feuchtigkeit in den Räumen aufnehmen, deren Werte parallel gemessen werden. Erst wenn Dämmschicht und Estrich wieder trocken sind, können die neuen Böden verlegt und die Wände gestrichen werden.

„Mobiliar ist zum Glück nicht viel kaputt gegangen“, sagt Etten. Die Feuerwehr habe das Wasser bereits nach rund eineinhalb Stunden vollständig abpumpen und so größere Schäden verhindern können. Trotzdem müsse aber sehr viel gemacht werden.“ „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Etten. Die Gemeinde müsse nun Vorkehrungen treffen, damit sich so ein Vorfall nicht so schnell wiederhole. Welche Maßnahmen an dem Standort sinnvoll seien, müsse ein Fachbüro prüfen.

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