Hilfe für abgebrannte SchuleKreis Euskirchen erhält Fördergelder in Millionenhöhe

Lesezeit 6 Minuten
Johannes_Sturmius_Gynasium_Schleiden_Aufräumarbeiten

Mit knapp fünf Millionen Euro geht der größte Batzen der Fördergelde an das zu Teilen abgebrannte Sturmius-Gymnasium.

  • Mehr als 600 Millionen Euro waren landesweit an Förderungen für den Städtebau zu vergeben, knapp über 13 Millionen davon gehen in den Kreis Euskirchen.
  • Am meisten kann sich Schleiden freuen: Für den Wiederaufbau nach den Bränden im Sturmius-Gymnasium gibt es fünf Millionen Euro.
  • Aber auch in anderen Gemeinden können mit dem Geld einige Projekte angegangen werden.

Eifel – Mehr als 600 Millionen Euro waren landesweit an Förderungen für den Städtebau zu vergeben, knapp über 13 Millionen davon gehen in den Kreis Euskirchen. In Bad Münstereifel, Blankenheim, Kall, Nettersheim und Schleiden konnte man sich nun über die Bewilligungen der Anträge freuen. Als „guten Tag für die Kommunen im Kreis Euskirchen“ bezeichnet Landtagsabgeordneter Klaus Voussem die Entscheidungen aus Düsseldorf.

Und mit Blick auf Schleiden, wohin für den Wiederaufbau nach den Bränden im Sturmius-Gymnasium der mit knapp fünf Millionen Euro größte Batzen geht, sagt sein Kollege Dr. Ralf Nolten: „Hier haben alle – Politik und Verwaltung auf kommunaler wie auf Landesebene – an einem Strang gezogen. Schön, dass das so funktioniert.“

Knapp 11 Millionen Euro werden der Wiederaufbau und Neubauten am Sturmius-Gymnasium kosten. Mit gut einem halben Dutzend prall gefüllter Aktenordner hatten sich Beigeordneter Marcel Wolter und Armin Fischbach vor Karneval auf den Weg nach Köln gemacht. Bei der Bezirksregierung beantragten sie damit Förderungen von 8,8 Millionen Euro. 4,9 Millionen sind nun für den ersten Bauabschnitt genehmigt.

Da man das Vorgehen im Vorfeld abgestimmt hatte, ist dies für Wolter kein Anlass für Jubelstürme: „Davon waren wir ausgegangen. Alles andere wäre eine Enttäuschung gewesen.“ Dass die Mittel für die Bauabschnitte zwei und drei noch nicht genehmigt sind, beunruhigt Wolter nicht. Für den zweiten Bauabschnitt werden die Mittel für 2020 erneut beantragt, für Abschnitt drei, bei dem es vor allem um die Außenanlagen geht, wären sogar theoretisch noch ein oder zwei Jahre mehr Zeit.

Wolter geht davon aus, dass die Baugenehmigung in drei bis vier Wochen vorliegt. Je nach Verlauf der Ausschreibung und der Verfügbarkeit der Firmen hofft Wolter, dass noch dieses Jahr mit dem Bau begonnen wird. Im Bereich der ehemaligen Bibliothek geht’s ebenfalls los: Dort entsteht der Wiederaufbau aus Mitteln der Versicherung. Acht neue Klassenräume und zwei offene Lernbereiche werden dort nach aktuellem Stand der Technik gebaut. Wolter geht davon aus, dass die nach den Sommerferien 2020 genutzt werden können.

Bad Münstereifel bekommt 2,7 Millionen Euro vom Land

Rund 2,7 Millionen Euro fließen nach Bad Münstereifel. Mit knapp 1,67 Millionen entfällt der größte Teil auf das Eifelbad. Dort wird das Außenbecken grundsaniert und etwas vergrößert, außerdem sollen Kneipp- und Wellness-Elemente eingebaut werden. Nach Angaben von Stadt-Sprecherin Marita Hochgürtel beginnen nun die konkreten Planungen und Ausschreibungen, möglicherweise kann im kommenden Jahr gebaut werden.

Die Umsetzung im kommenden Jahr ist auch für den Europaplatz im Bereich zwischen Werthertor und Wallgraben anvisiert. Dort sollen laut Hochgürtel neben dem Erhalt von Parkraum auch Wege für Fußgänger und die Sichtbarkeit auf die Stadtmauer verbessert werden. Thematisch werden Bewegungselemente, Aufenthaltsräume und Städtepartnerschaftssymbole aufgegriffen. Auch wird für den Stadtkern die Erstellung einer Gestaltungsleitlinie in Auftrag gegeben.

Ebenfalls vorgesehen ist die Sanierung der Mahlberger Turnhalle, wo unter anderem die Sanierung von Boden, Fenstern und Türen anstehen.

Mehr als 2,2 Millionen Euro gehen nach Kall

Über mehr als 2,2 Millionen Euro freut man sich in Kall. Zu 90 Prozent wird die rund 600 000 Euro teure und lange erwartete Sanierung der Alten Schule in Sistig gefördert. Dort wird unter anderem der Jugendclub eingerichtet. Zudem gibt es weitere Nutzungen, die im Dorfentwicklungskonzept erarbeitet wurden.

Ein Großprojekt wird in Kall angegangen. Bereits 2018 wurde laut Michael Heller, dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters, die Förderung für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes bewilligt. Dafür sollen Ende August die Aufträge vergeben werden.

2,8 Millionen Euro wird die Umgestaltung der Bahnhofstraße vom Rewe-Kreisel bis einschließlich Bahnhof und Rathausvorplatz kosten. Dafür erhalten die Kaller eine Förderung von 60 Prozent. Hierfür starten nun Planung und Ausschreibung. Möglicherweise können, so Heller, Ende des Jahres die Aufträge vergeben werden. Für die Neugestaltung der restlichen Bahnhofstraße werden 2020 Fördermittel beantragt.

Blankenheim erhält Fördergelder für Gesamtschule Eifel

Bereits seit knapp zwei Jahren wird auf dem Blankenheimer Finkenberg kräftig gebaut. Die Gesamtschule Eifel wird um einen Anbau, der auf drei Etagen 2000 Quadratmeter Nutzfläche bietet, erweitert. Es entsteht das Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz), das nicht nur von der Schule genutzt wird. Unter anderem steht künftig ein Veranstaltungsraum für bis zu 199 Personen zur Verfügung.

So viel Fördergelder erhielten die anderen Kreise in der Region

Knapp 13 Millionen für Kreis Euskirchen

Mehr als 600 Millionen Euro waren landesweit an Förderungen für den Städtebau zu vergeben, knapp über 13 Millionen davon gehen in den Kreis Euskirchen.

Am meisten kann sich Schleiden freuen: Für den Wiederaufbau nach den Bränden im Sturmius-Gymnasium gibt es fünf Millionen Euro. Aber auch in anderen Gemeinden können mit dem Geld einige Projekte angegangen werden.

Das bekommt der Kreis Oberberg

Rund 18,5 Millionen Euro erhalten oberbergische Kommunen in diesem Jahr aus Mitteln der NRW-Städtebauförderung und des Investitionspakets „Soziale Integration im Verkehr“. Das hat der oberbergische CDU-Landtagsabgeordnete Bodo Löttgen mitgeteilt.

Der Größte Anteil geht hier nach Gummersbach für den Umbau des Alten- und Jugendzentrums Bernberg sowie für private Baumaßnahmen zur Verbesserung des Stadtbildes.

Knapp 10 Millionen Euro für den Rhein-Sieg-Kreis

Der rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis erhält vom Land NRW für den Städtebau und Soziale Integration 9,41 Millionen Euro Fördermittel.

Das dickste Stück des Förderkuchens bekommt die Gemeinde Windeck. Von dem Geld sollen der Ausbau der Quartiersbegegnungsstätte an der Grundschule Dattenfeld und die energetische Ertüchtigung der Schule bezahlt werden.

Der Erweiterungsbau der Gesamtschule soll laut Erwin Nelles, Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Rolf Hartmann, zum Schuljahresanfang bezugswertig sein. Die Mensa soll zum 1. November eröffnet werden. Zudem baut die Gemeinde ein Verwaltungsgebäude für die Schule. Insgesamt werden rund 12 Millionen Euro investiert. Für den dritten Bauabschnitt und die Freianlagen hat das Ministerium nun 1,95 Millionen Euro bewilligt.

Nettersheim bekommt 1,29 Millionen Euro von Land

Rund 1,29 Millionen Euro erhält die Gemeinde Nettersheim. Dabei wird mit einer 90-prozentigen Förderung ein Projektvolumen von rund 1,4 Millionen Euro bezuschusst. „Das ist eine tolle Nachricht“, freute sich Norbert Crump, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Die Intention des Programms „Fitnessstudio Natur“ sei es, alle Bürger und Gruppen der Gemeinde im Zeichen von Sport und Erlebnis zusammenzuführen. Die könnten sich dann auch vielfältige Weise aktiv bewegen.

„Dafür wird Infrastruktur geschaffen“, kündigte Crump an. Herzstück sei das Naturzentrum. Dort soll zum Beispiel auf der Wiese „Pfaffenbenden“ ein Outdoor-Fitnessparcours entstehen. Ruhe und Entspannung wird im Klostergarten das Thema sein. Durch einen Klettergarten soll der Abenteuerspielplatz mit der „Reise durch die Baumwipfel“ auf dem Löwenzahn-Erlebnispfad“ verbunden werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Sportzentrum ist ein Waldspielplatz geplant. Ein Expeditionscamp, zwei geologische Werkstätten und eine Sitztribüne sind für den Jugendzeltplatz vorgesehen. Dabei sollen die Angebote der Gemeinde und von Privaten vernetzt werden. „Es soll auch ein Jahresprogramm erstellt werden“, so Crump.

KStA abonnieren