Leichteres EinsteigenDiese Bahnhöfe auf der Eifelstrecke werden modernisiert

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Mühsames Einsteigen wie hier in Urft soll bald der Vergangenheit angehören.

Mühsames Einsteigen wie hier in Urft soll bald der Vergangenheit angehören.

  • Ebenerdiges Einsteigen, Umbau von Unterführungen, die als „Angstraum“ gelten, Barrierefreiheit: An vielen Bahnhöfen im Kreis soll sich etwas tun.
  • Wir sagen Ihnen, welche Bahnhöfe auf der Eifelstrecke modernisiert werden sollen.

Kreis Euskirchen – Schon seit Jahren ist bekannt, dass die Bahn-Tochter DB-Netz im Rahmen des Förderprogramms „Mobilitätsoffensive 3“ zahlreiche Bahnhöfe modernisieren will. Ein Thema, bei dem man in vielen Kommunen der Meinung ist, ein solches Investitionsprogramm komme eigentlich reichlich spät.

Nun pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass demnächst diesbezüglich Nägel mit Köpfen gemacht werden: Eine entsprechende Anfrage für die Eifelstrecke beantwortete eine Düsseldorfer Bahnsprecherin mit dem Hinweis: „Aktuell laufen die letzten Abstimmungen zwischen den beteiligten Partnern für die Vereinbarung der Modernisierungsoffensive 3. Derzeit ist die Unterzeichnung des Vertrages für den 6. Juni vorgesehen. Bis dahin bitten wir um Geduld.“

Hans Schmitz (SPD), der Vorsitzende des Kreisplanungsausschusses, sah auf Nachfrage allerdings keinen Grund, deswegen Geheimnisträgerei zu betreiben. Nach seinen Informationen sollen die Bahnhöfe Scheven, Urft, Schmidtheim, Satzvey, Kall, Großbüllesheim, Stotzheim und Kreuzweingarten modernisiert werden. Dazu gehört unter anderem, dass zu niedrige Bahnsteige in der Höhe angepasst werden, um das Einsteigen zu erleichtern. Kall als Endbahnhof darf sogar mit umfangreicheren Maßnahmen rechnen. Schon vor Jahren waren im Rat Planungen für einen barrierefreien Umbau vorgestellt worden. Doch nach einigem Hin- und Her sah man dort schließlich in die Röhre, die Pläne wurden nicht weiter verfolgt. Doch jetzt sieht es ganz danach aus, dass bald auch im Vorfeld bekanntgewordene neue Planungen realisiert werden könnten.

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Bahngleise, Bahnsteige und die dort immer wieder beklagte und als „Angstraum“ geschmähte Unterführung sollen in Angriff genommen werden. Demnach soll die Trasse der Oleftalbahn von den Fußgängern mittels eines schienengleichen Bahnübergangs, der dafür beschrankt würde, überquert werden können. Man könnte dann also diese Schienen ebenerdig passieren.

Unterführung verkürzt

Die derzeit bestehende Unterführung in Richtung Trierer Straße wird verkürzt. Rampen, die in S-Form angelegt werden sollen, würden Rollstuhlfahrern den Zugang ermöglichen. Dem Vernehmen nach hat das Eisenbahnbundesamt sich mit dieser Lösung einverstanden erklärt. Diese würde dazu führen, dass man in Kall mehr Platz auf dem Bahnhofsvorplatz hätte.

Bahnsteig 1 wäre auf dem jetzigen Niveau zu erreichen, Bahnsteig zwei und drei durch die behindertengerechte Unterführung. Der Bahnhofsvorplatz selbst wird von der Gemeinde umgebaut. Die Rampe, über die früher auch Busse bis vor den Bahnhof fuhren, wird abgerissen. Stattdessen wird eine große Treppe zum Bahnhof hinauf führen.

Dahlems Bürgermeister Jan Lembach wusste ebenfalls von der Sanierung in Schmidtheim zu berichten. Dort werde der Bahnsteig erneuert. Nachdem das alte Bahnhofsgebäude in privater Hand sei, werde der Bahnsteig im Rahmen von Mof 3 zwischen 2022 und 2023 auf die andere Schienenseite verlegt. Derzeit weise der Bahnsteig nämlich nicht mehr die vorgeschriebene Breite auf und müsse baulich erneuert werden. Barrierefrei und komfortabler solle er nach Abschluss der Bauarbeiten werden.

Der Haltepunkt Dahlem werde im Rahmen des Vorläuferprogramms „Mof 2“ saniert. 2020 werden dort zwei breitere, höhere und barrierefreie Bahnsteige entstehen. Die Tatsache, dass die Bahn vor dem 6. Juni keine Auskünfte geben will, kommentierte Hans Schmitz übrigens mit den Worten: „Man will sich offenbar nicht den Auftritt vermasseln.“

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