ProtestMittwoch bleiben Apotheken im Kreis Euskirchen geschlossen – Notversorgung gesichert

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Das Foto zeigt eine Protestveranstaltung von Apothekerinnen und Apotheker.

Wie bereits in den vergangenen Monaten gehen die Apotheker am Mittwoch wieder auf die Straße.

Erneut demonstrieren die Apotheker im Kreis gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.  Ein Sprecher nennt die Gründe.

Am Mittwoch (15. November) werden die Apotheken im Kreis Euskirchen geschlossen bleiben. Darauf weist die Apothekenkammer Nordrhein hin. Die Versorgung der Patienten und Kunden sei aber während des Protesttags über die jeweils diensthabenden Notdienst-Apotheken sichergestellt.

Diese seien über die Webseite des Apotheken-Notdienstes einfach und schnell zu finden. Darüber hinaus sei die bundesweite Apothekennotdienst-Hotline über die kostenlose Festnetznummer 0800 00 22 833 oder von einem Mobiltelefon unter 22 8 33 (max. 69 Cent/Min.) erreichbar.  Patienten wird geraten, Rezepte nach Möglichkeit in den Tagen vor oder nach dem Protesttag einzulösen.

Dr. Thomas Göbel steht vor seiner Apotheke.

Dr. Thomas Göbel und viele seiner Kollegen im Kreis lassen am Mittwoch ihre Apotheken aus Protest geschlossen.

Am Mittwoch, so der Sprecher der Apothekerinnen und Apotheker im Kreis, Dr. Thomas Göbel, werden Apotheken-Teams aus ganz Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Dortmund „geschlossen gegen die katastrophale Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach demonstrieren“. Dies ist nach Juni der zweite Streik, an dem sich die Apotheker im Kreis Euskirchen beteiligen.

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Der Protest richte sich gegen die aus seiner Sicht unzumutbaren Zustände, so Göbel: „Massive Lieferengpässe, überbordende Bürokratie, immer höhere Anforderungen der Krankenkassen und ein weiter eskalierender Fachkräftemangel machen die Patientenversorgung von Tag zu Tag schwieriger.“

Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken habe sich insbesondere in den vergangenen 24 Monaten dramatisch verschlechtert. So würden die gesetzlich festgelegten, fixen Honorare für die Apotheken seit zehn Jahren nicht erhöht. „Und das bei kontinuierlich und sprunghaft steigenden Lohn-, Energie- und Zinskosten“, erläutert Göbel.

Minister Karl Lauterbach sieht keinen Spielraum für höhere Honorare

„Eine von Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorangetriebene Honorarkürzung“, so Göbel weiter, „trägt seit Anfang dieses Jahres zusätzlich dazu bei, dass sich das Apothekensterben, insbesondere im ländlichen Bereich und vielen Stadtteilen, weiter beschleunigen wird.“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Forderungen der Apothekerverbände nach mehr Honorar schon anlässlich des Streiks im Juni zurückgewiesen. „Die gesetzlichen Krankenkassen klagen über Finanzprobleme, der Finanzminister kürzt die Mittel. Unter diesen Umständen ist für höhere Honorare der Apotheker im Moment kein Raum“, sagte der SPD-Politiker.

Die Apothekerverbände verlangen eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Göbel wies im Juni darauf hin, dass das Apotheken-Sterben bereits in vollem Gange sei: bundesweit, landesweit, aber auch kreisweit: Derzeit gebe es 39 Apotheken im Kreis Euskirchen, vor zehn Jahren seien es noch 46 gewesen.

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