234 Millionen EuroArbeit der Ehrenamtler im Kreis Euskirchen ist praktisch unbezahlbar

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Das Foto zeigt mehrere Feuerwehrleute bei einem Einsatz.

Ohne die Ehrenamtler wäre der Feuerschutz im Kreis Euskirchen kaum finanzierbar.

Mehr als die Hälfte der Bürger im Kreis Euskirchen tut etwas für die Allgemeinheit, ohne dafür Geld zu bekommen.

Ohne sie lief nicht viel: Mehr als die Hälfte der Bürger im Kreis Euskirchen engagieren sich für die Gemeinschaft, ohne dafür Geld zu erhalten. 51 von 100 Einwohnern des Kreises sind ehrenamtlich tätig. Müsste man die, die 18 Jahre oder älter sind, für das, was sie für Allgemeinheit leisten, bezahlen, würde das die Steuerzahler - gemessen am Mindestlohn von 12 Euro (Stand Oktober 2022) - mindestens 234 Millionen Euro pro Jahr kosten. 

Ehrenamtliche Kräfte engagieren sich vor Ort für ihre Menschen. Sie fördern so unser aller Heimat in einer Form und einem Umfang, den der Staat nicht leisten kann. Dafür bin ich sehr dankbar.
Klaus Voussem, CDU-Landtagsabgeordneter

Jeweils 16 Prozent sind im Schul- und Kitabereich (zum Beispiel Elternbeirat, Förderverein) und in der ehrenamtlichen (Kommunal-)politik im Einsatz. 14 Prozent sorgen etwa beim Deutschen Roten Kreuz, beim Technischen Hilfsdienst (THW) oder bei der Freiwilligen Feuerwehr für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Acht Prozent der Ehrenamtler kümmern sich um Natur und Umwelt, unter die Kategorie „Sonstiges“ fallen 53 Prozent.    

Ihre Dienste sind buchstäblich unbezahlbar. „9,14 Milliarden Euro ist die freiwillige Arbeit der Ehrenamtlichen in nur einem Jahr wert. Und das ist lediglich die Berechnung auf Basis des Mindestlohns“, nennt der Ehrenamtsatlas die Zahl für NRW.

Ehrenamtler im Kreis Euskirchen engagieren sich im Schnitt knapp 237 Stunden im Jahr

Mit Verweis auf diese Zahlen erklärt der Euskirchener Landtagsabgeordnete Klaus Voussem (CDU): „Ehrenamtliche Kräfte engagieren sich vor Ort für ihre Menschen. Sie fördern so unser aller Heimat in einer Form und einem Umfang, den der Staat nicht leisten kann. Dafür bin ich sehr dankbar."

Mit einem Antrag der Regierungsfraktionen CDU und Grüne soll das Ehrenamt Voussem zufolge weiter gestärkt werden. Er umfasse die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen durch Erweiterung der steuerlichen Abziehbarkeit von Mitgliedsbeiträgen und eine inflationsgerechte Erhöhung aller Freibeträge und Pauschalen im Ehrenamtsbereich, die Einsetzung von zentralen Ansprechpersonen in Finanzämtern für ehrenamtlich Tätige zur Unterstützung von steuerlich nicht beratenen, gemeinnützigen Vereinen sowie bessere Voraussetzungen für Aus- und Weiterbildung für ehrenamtliche Arbeit. 

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