KarnevalKleine Panne beim Tollitätenempfang – Euskirchens Landrat verletzt Mitarbeiter

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Das Bild zeigt alle Tollitäten aus dem Kreis Euskirchen auf der Treppe vor dem Kreishaus.

Mehr als 30 Tollitäten aus dem gesamten Kreis waren in die Kreisverwaltung gekommen, um mit Landrat Markus Ramers Karneval zu feiern.

So viele Tollitäten wie schon lange nicht mehr feierten im Kreishaus in Euskirchen Karneval. Dabei gab es zahlreiche Premieren.

Bis zum Mittag saß Tamara Empt noch am Schreibtisch im Kreishaus. Dann folgte der Rollentausch: Haare machen, Ornat an – zack: Alaaf. Die 29-Jährige ist nämlich nicht nur beim Kreis Euskirchen beschäftigt, sie bildet mit ihren Schwestern Elena und Jana auch das Dreigestirn von Vussem.

Und weil ein Drittel des jecken Trifolium beim Kreis beschäftigt ist, war der Tollitätenempfang bei Landrat Markus Ramers eine Art Heimspiel. „Ich bin schon ein bisschen nervös“, sagte Tamara Empt.

Und damit der Matchplan beim Heimspiel auch aufging, gab es zwar eine kurze Hausführung für ihre Schwestern, doch dann wurden noch Ballons aufgehängt, Luftschlangen verteilt und geschaut, dass nicht nur das eigene Ornat richtig saß. Als es ruut-wießes Licht von Prinz Tamara gab, konnte es losgehen. Und wie: 35 Karnevalsgesellschaften waren dem Alaaf, Helau, Juh-Jah und Wau-Wau von Landrat Markus Ramers ins Kreishaus gefolgt.

Tollitäten verwandeln das Kreishaus in Euskirchen in den Jeckenbunker

Närrische Oberhäupter gab es ebenfalls natürlich reichlich. 25 Tollitäten, 14 Dreigestirne, 5 Prinzen, 3 Prinzessinnen und 3 Prinzenpaare gaben sich beim jecken Stelldichein im Kreishaus die Klinke in die Hand. Nur Empt hatte ihr Zepter zwischenzeitlich mal gegen das Klemmbrett getauscht, um zu kontrollieren, ob auch alles nach Plan lief.

Jeder Jeck ist anders

Tollitätenempfang im Kreishaus Euskirchen

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Auch der jecke Nachwuchs fehlte natürlich nicht: Drei Kinderprinzen, zwei Prinzessinnen und drei Prinzenpaare kamen ebenfalls zum Tollitätenempfang ins Kreishaus. Die jüngsten Tollitäten kommen in dieser Session aus Kirchheim: Leni Reuter und Ole Linnow. Beide sind acht Jahre alt, und Leni machte den ersten Schritt und fragte Ole, ob er denn Lust habe, ihr Prinz zu sein. Und wie sich das für einen jungen Gentleman gehört, sagte er direkt zu. Gemeinsam regieren sie nun die Kirchheimer Jecke.

Auch sie erhielten einen Orden, den wieder die Mitarbeitenden der Nordeifelwerkstätten hergestellt hatten. Eine Premiere gab es zudem für die jungen Tollitäten: eine eigens gestaltete Trinkflasche, die auch nach der Session noch genutzt werden kann. Und noch eine Premiere gab es: Die jecke Tamara ist nicht die einzige Tollität aus dem Donnerstag ziemlich jecken Beamtenbunker.

Tollitätenempfang im Kreishaus steht auch im Zeichen der Nachhaltigkeit

Prinz Nico I., der den rheinischen Adelsnachnamen Schmitz trägt, ist Disponent in der Leitstelle des Kreises. Mit Jungfrau Nicola (Nicolai Zernikow) und Bauer Sebastian (Jakobs) bildet er das Dreigestirn der KG Biebbesse aus Höfen bei Monschau. Es war das erste Mal, dass Tollitäten, die nicht aus dem Kreis kommen, im Kreishaus Karneval feierten.

Und wenn man einmal im jecken Premierenfieber ist: Der Kreis verzichtete aus Nachhaltigkeitsgründen auf Luftballons. Die Speisen wurden in Schüsseln und Bechern des Kaller Unternehmens Papstar serviert. Die gebrauchten Schüsseln wurden an einer eigens eingerichteten Servicestation eingesammelt und sortiert. Papstar will im Anschluss den Abfall recyceln. Hausherr Markus Ramers verteilte derweil mit seinem Allgemeinen Vertreter Achim Blindert Orden.

Dabei benötigte der Verwaltungschef sichtlich Hilfe. Er stand als Jeckes Böhnchen aus Blankenheim auf der Bühne. Ob das schicke, aber sperrige Kostüm der Grund war, dass der Fassanstich ein wenig in die Hose ging – oder besser auf den Finger von Leitstellendisponent Achim Nießen, der das Fass festhielt –, bleibt ein Geheimnis. Die Schmerzen waren aber schnell vergessen. Übrigens nicht recycelt, sondern ewig frisch ist das Motto des Tollitätenempfangs. Das lautet nämlich: Jeder Jeck ist anders.

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