Abo

KlimaschutzDiese Firmen sind im Bündnis für Nachhaltigkeit im Kreis Euskirchen dabei

4 min
Das Bild zeigt drei Teilnehmende der Talkrunde, die mit ihren Unternehmen bereits nachhaltig unterwegs sind.

Angeregte Talkrunde zur Nachhaltigkeit in Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen.

Bündnispartner unterzeichnen Vertrag in der Ideenfabrik. Landrat Markus Ramers betont, dass Nachhaltigkeit kein Selbstzweck ist.

Plastikfreies Frühstücksbüfett, ein ehemaliger Öltank, der mittlerweile das Regenwasser von den Dächern des Cafés und Boutique-Hotels Marielle in Bad Münstereifel auffängt, damit das Wasser zur Spülung der Toiletten genutzt werden kann. Das sind zwei Beispiele, wie sich Marielle und Christopher Haep nachhaltiger aufgestellt haben.

Andere Betriebe, andere Ansätze: Beim Maschinenbauer Hecker und Krosch in Geich ist nach Angaben von Geschäftsführer Maximilian Krosch das Beleuchtungssystem der Fertigungshalle auf LED umgestellt worden. Kosten: 250.000 Euro. „Rechnen tut sich das nach etwa zwölf Jahren. Aber auch das ist nachhaltig, weil wir hoffen, dass wir jetzt 20 Jahre Ruhe haben“, sagt Krosch: „Und allein, weil wir bereits für die kommende Generation des Familienbetriebs planen, sind wir nachhaltig.“

Boutique-Hotel und Maschinenbau-Spezialisten sind nur zwei von 34 Unternehmen

Das Marielle und die   Maschinenbau-Spezialisten sind zwei von 34 Unternehmen, die sich dem Bündnis Nachhaltige Unternehmen angeschlossen haben – einem neuen Netzwerk für verantwortungsvolles und zukunftsorientiertes Wirtschaften.

Initiiert wurde es von der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises, die Betriebe zusammenbringen möchte, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit aktiv gestalten wollen. Die Gründung fand nun in der Ideenfabrik in der Alten Tuchfabrik in Euskirchen statt. Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen, die dem Bündnis bereits beigetreten sind, unterzeichneten dort symbolisch den Vertrag.

Das Bild zeigt Markus Böhm bei der Unterschrift.

Markus Böhm, Geschäftsführer der e-regio, unterschreibt das Bündnis für nachhaltige Unternehmen.

Das Bild zeigt einen Blick in die Zuschauerreihen während der Veranstaltung.

Zahlreiche Vertreter der Bündnispartner waren in die Ideenfabrik in der Alten Tuchfabrik gekommen.

Landrat Markus Ramers betonte, dass der Kreis zu einer Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften werden solle – wirtschaftlich stark, ökologisch verantwortlich und sozial fair. Dafür brauche es Unternehmen, die sich auf den Weg machen, sowie eine Plattform, auf der sie Erfahrungen teilen, voneinander lernen und gemeinsam neue Lösungen entwickeln können. Das Bündnis versteht sich als Partnerschaft auf Augenhöhe, die auf gemeinsamen Werten, regelmäßigem Austausch und gegenseitiger Unterstützung basiert. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Innovation, Digitalisierung, Fachkräftesicherung, Energie- und Ressourceneffizienz sowie soziale Verantwortung.

Unternehmen, die sich beteiligen, profitieren von einem starken Netzwerk und Austausch mit engagierten Betrieben aus der Region, von Workshops, Fachveranstaltungen und Weiterbildungsangeboten sowie von erhöhter Sichtbarkeit durch das Bündnis-Siegel. Zugleich stärkt die Teilnahme die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe – etwa durch Effizienzgewinne, neue Marktchancen und eine höhere Arbeitgeberattraktivität.

Wir spüren deutlich, dass das Interesse an nachhaltigen Lösungen wächst. Viele Unternehmen wollen nicht nur über Verantwortung sprechen, sondern konkret handeln.
Iris Poth, Chefin der Wirtschaftsförderung im Kreis Euskirchen

Laut Iris Poth, Leiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung, haben viele Unternehmen im Kreis bereits nachhaltige Schritte unternommen. Mit dem Bündnis sollen diese Pioniere sichtbar gemacht und gezielt vernetzt werden. Ziel sei es, im Laufe des Jahres 2026 mindestens 100 Unternehmen zu gewinnen, die ihre nachhaltige Ausrichtung klar nach außen zeigen und damit auch als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden: „Wir spüren deutlich, dass das Interesse an nachhaltigen Lösungen wächst. Viele Unternehmen wollen nicht nur über Verantwortung sprechen, sondern konkret handeln – von Energieeinsparung über CO₂-Reduktion bis hin zu Fragen der Mitarbeiterbindung.“

In zahlreichen Beratungsgesprächen habe das Team der Wirtschaftsförderung die Grundlagen für das Bündnis geschaffen. „Nachhaltigkeit funktioniert nur im Austausch – wenn Unternehmen voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren“, so Poth. Nachhaltigkeit sei schon lange auch ein Wettbewerbsvorteil, aus dem   viele wirtschaftliche Vorteile entstehen. Das Netzwerk müsse durch die Bündnispartner lebendig gehalten werden. Das Teilen von Erfahrungen spiele dabei eine große Rolle.

Praktischer Einblick in die Umsetzung von Nachhaltigkeit

Einen praktischen Einblick in die Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag gab Lea Gottschalk. Sie arbeitet bei ID Ingenieure und Dienstleistungen, die an der SDG-Scout-Ausbildung teilnehmen – ein Programm, das Unternehmen dabei unterstützt, Nachhaltigkeit systematisch und messbar zu verankern.

Gottschalk erklärte, dass die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) eine wertvolle Orientierungshilfe bieten: „Der Begriff Nachhaltigkeit ist für viele schwer zu fassen. Viele sagen: Ich finde das wichtig, aber ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Genau hier setzen die SDG an – sie geben einen klaren Leitfaden und zeigen, wie man konkret starten kann.“ Das Programm helfe, das oft abstrakte Thema Nachhaltigkeit in konkrete, handhabbare Schritte zu übersetzen. „Was anfangs wie ein riesiger Berg wirkte, wurde durch die SDG in kleinere, greifbare Stücke aufgeteilt“, so Gottschalk: „Das motiviert, einfach loszulegen – und die Erkenntnisse im Unternehmen weiterzutragen.“

Ramers betonte, dass Nachhaltigkeit im Kreis kein Selbstzweck sei, sondern die Grundlage für langfristigen Wohlstand. Angesichts von Fachkräftemangel, steigenden Energiepreisen und globalen Krisen sei es entscheidend, frühzeitig die Weichen für eine stabile Zukunft zu stellen. Die Gründung des Bündnisses markiere einen wichtigen Meilenstein in der Wirtschaftsförderung – mit dem Ziel eine ökologische, soziale und wirtschaftlich starke Region zu gestalten.


Die Gründungsmitglieder des Bündnisses für nachhaltige Unternehmen

  1.  A Little Style Kreativbüro
  2. Autohaus Herten Eifel
  3. Bemypt
  4. Berufsbildungszentrum Euskirchen
  5. Boutique Hotel Marielle
  6. Braincode Consulting
  7. Comtec
  8. Deutsches Rotes Kreuz
  9. Eifelurlaub – Familie Lehmann
  10. e-regio
  11. F&S concept
  12. F&S solar concept
  13. Fiege Health Care
  14. Golf Bad Münstereifel
  15. Green Glow Weddings & Events
  16. Hecker & Krosch
  17. Hotel Vogelsang IP
  18. ID Ingenieure und Dienstleistungen
  19. Kraut und Korn, Kreissparkasse Euskirchen
  20. Krewelshof Eifel
  21. Lewak Greenprojects
  22. Marien-Hospital,
  23. Naturpark Nordeifel
  24. Nordeifel Tourismus
  25. Notfall lernen
  26. Papstar
  27. Papstar Solutions
  28. Pfeifer & Langen
  29. Schoeller
  30. Spitz Ingenieure
  31. Thermen & Badewelt
  32. VR-Bank Nordeifel
  33. Vuneco