Der AC²-Wettbewerb ist nach Angaben der Gründer-Region Aachen ein Teil der Kooperation von 15 regionalen Partnerinstitutionen.
InitiativeAC²-Wettbewerb ist in der Euskirchener Ideenfabrik gestartet

Hat sich mit ihrem eigenen Kunsthandwerksladen „Freiraum:Art“ in Stotzheim selbstständig gemacht: Gründerin Kerstin Wexel.
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In der „Ideenfabrik“ in der Alten Tuchfabrik zwischen Euskirchen und Euenheim ist der Startschuss für die neue Wettbewerbsrunde von AC², den Gründungswettbewerb der Gründer-Region Aachen, gefallen. Die Initiative gilt als bundesweit einzigartig: Sechs Monate lang werden Gründerinnen, Gründer und junge Unternehmen kostenfrei begleitet – praxisnah, individuell und strukturiert.
Das Programm bietet intensives Mentoring, Workshops und Pitchtrainings, Zugang zu einem großen Beraternetzwerk sowie eine starke Community. Die Teilnehmenden profitieren von Fachwissen in Bereichen wie Finanzierung, Recht, Marketing und Vertrieb und knüpfen Kontakte zu Investorinnen und Investoren.
„AC² ist in über zwei Jahrzehnten zu einer Erfolgsgeschichte geworden“, betonte Iris Poth, Wirtschaftsförderin des Kreises Euskirchen: „Viele, die hier angefangen haben, sind heute erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer. Auch wer keinen Preis gewinnt, nimmt wertvolle Impulse und Netzwerke mit.“
Stärke verschiedener Akteure soll gebündelt werden
Im Anschluss stellte Michael Lautenberg von der Gründer-Region Aachen das Konzept vor. Der Wettbewerb sei Teil einer Kooperation von 15 regionalen Partnerinstitutionen – darunter Wirtschaftsförderungen, Hochschulen, Kammern und Banken. „Wir bündeln hier die Stärken vieler Akteure, die gemeinsam unsere Region wirtschaftlich voranbringen wollen“, sagte Lautenberg. AC² sei „mehr als ein Wettbewerb – es ist eine Plattform für Wissen, Austausch und Begleitung“.

Wirtschaftsförderin Iris Poth eröffnete die Veranstaltung mit ihrer Rede.
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Mehr als 200 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater unterstützen die Teilnehmenden, 50 Institutionen stehen als Partner zur Verfügung. Neben zehn Themenabenden gebe es individuelle Beratung und Mentoring, so Lautenberg.
Laut Statistik haben Unternehmen, die am Wettbewerb teilnehmen, doppelt so hohe Überlebenschancen wie der Durchschnitt und schaffen in den ersten Jahren überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze. Lautenberg: „Egal, wie weit Ihre Idee ist – nutzen Sie die Chance!“
Unternehmensgründung auf dem Land hat auch Vorteile
Die Auftaktveranstaltung fand in der von der Kreiswirtschaftsförderung betriebenen Ideenfabrik statt, die Coworking-Arbeitsplätze, eine digitale Werkstatt sowie regelmäßige Beratungen bietet. „Dieser Raum ist ein Ort, an dem Kreativität sich entfalten darf“, so Poth.
In einem Gastvortrag stellte Judith Klassmann-Laux, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel, die Initiative „Start-up Vulkaneifel“ vor, ein regionales Erfolgsmodell für Gründungen im ländlichen Raum. Seit 2005 begleitet die Wirtschaftsförderung Gründerinnen und Gründer mit Beratung, Gründerparcours und Netzwerktreffen.
In Kreativworkshops wurden Ideen und Impulse gesammelt
Heute steht „Start-up Vulkaneifel“ für moderne, digitale Angebote, aber auch für persönliche Beratung vor Ort. Klassmann-Laux sieht den ländlichen Raum nicht als Nachteil, sondern als Chance: „Gründen auf dem Land heißt, nah dran zu sein – an den Menschen, an der Lebensqualität und an der eigenen Idee.“
Genau dieses „Nah dran sein“ stellten auch einige Teilnehmende in einem sogenannten Kreativworkshop heraus. In 15 Minuten sammelten sie zu verschiedenen Themen Ideen und Impulse. „Gründen muss sexy sein“, sagte Michael Gissinger des Start-ups Spin Base. Und es müsse einen steten Austausch geben – am besten nicht nur digital. „Der analoge Gründerstammtisch hat mir am meisten gebracht. Da habe ich viel erfahren, was mir bei meiner eigenen Gründung unheimlich viel geholfen hat“, so Gissinger.
Ein anderer Teilnehmer, der nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr am Wettbewerb teilgenommen hat, sagte: „Ich wünsche mir mehr Akzeptanz für Ideen. Es ist unheimlich schwierig mit einer neuen Idee, in einem etablierten Bereich Fuß zu fassen.“ Er werde sich davon aber nicht abschrecken lassen und in diesem Jahr erneut seinen Hut mit seiner Gründeridee in den Ring werfen.

