Das WetterDer Januar bot im Kreis Euskirchen Frühlings- und Wintertemperaturen

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Der Schnee liegt hoch, der Himmel ist blau – das Foto zeigt eine Winteridylle.

Schnee gab es im Januar nicht nur in Udenbreth, sondern auch in tieferen Lagen.

Der Januar war im Kreis Euskirchen phasenweise sehr kalt und kurzzeitig schneereich, danach aber auch wieder unglaublich frühlingshaft.

Trotz einer kalten Phase zwischen dem 7. und 21. Januar glichen die restlichen milden Tage die Monatsmitteltemperatur wieder aus (die Werte entsprachen dem Mittel der Jahre von 1991 bis 2020). Im Vergleich zum Januar 2022 und 2023 war es dieses Jahr deutlich kühler.

Bereits am 22. Januar begann ein rasantes Tauwetter, und der Schnee verschwand quasi über Nacht. Die höchsten Temperaturen im letzten Monatsdrittel (besonders am 28. und 29. Januar) kamen nahe an die bisherigen Rekordwerte heran.

Im Kreis Euskirchen ging es im Januar mild und frostig zu

Hier einige der frühlingshaften Werte aus dem Kreisgebiet: Sinzenich 16 Grad, Mülheim-Wichterich und Heimbach 15,8 Grad, Lommersum, Kommern und Roitzheim 15,5 Grad. Die bisherigen Höchstwerte der Wetterstationen wurden damit nur knapp verfehlt. Sie lagen in Lommersum bei 15,9 Grad am 25. Januar 2016 und in Sinzenich bei 16,2 Grad am gleichen Tag.

In Erinnerung bleibt die Luftmassengrenze vom 17. Januar mit starken Schneefällen in allen Höhenlagen des Kreises. Soviel Schnee gab es rund um Euskirchen und Weilerswist zuletzt Weihnachten 2010 (damals 31 Zentimeter am ersten Weihnachtstag).

Hier die maximalen Schneehöhen vom 18. Dezember des vergangenen Monats: Olef 13 Zentimeter, Lommersum und Euskirchen 15 Zentimeter, Sinzenich und Ahrhütte 17 Zentimeter, Enzen 18 Zentimeter, Heimbach und Herhahn 19 Zentimeter, Schmidtheim 20 Zentimeter, Sistig 21 Zentimeter, Nettersheim und Gemünd 22 Zentimeter, Hollerath 24 Zentimeter und rund um Udenbreth zwischen 26 und 30 Zentimeter.

Bis zu 20 Frosttage meldeten die Wetterstationen im Kreis Euskirchen

Über den frischen Schneedecken kühlten die Nächte vom 19. und 20. Januar besonders stark aus. In Lommersum war es mit -11,7 Grad (Boden -14,3 Gard) so kalt wie zuletzt im März 2013, in Sistig wurde mit -13,2 Grad (Boden -19,4 Grad) der kälteste Januartag seit 2010 verzeichnet.

Hier weitere Tiefstwerte der Lufttemperatur aus allen Gemeinden: Heimbach -10,3 Grad, Sinzenich -10,8 Grad, Schöneseiffen -11,4 Grad, Rescheid -11,6 Grad, Olef -12,6 Grad (Boden -15,5 Grad), Gemünd -15,4 Grad und Nettersheim -15,8 Grad (Boden -20,1 Grad). Insgesamt wurden 16 bis 20 Frosttage von den Wetterstationen gemeldet.

Kaum zu glauben sind die Summenwerte der Sonnenscheindauer, es war sogar einer der sonnigsten Januare seit Jahren. Diese Ergebnisse wurden gemeldet: Heimbach 62 Stunden, Hellenthal-Rescheid 74 Stunden, Lommersum 96 Stunden und Sinzenich sogar 104 Stunden (Rekord seit Januar 2009 und 146 Prozent im Vergleich zum Mittelwert).

Große Druckunterschiede führten zu einigen Turbulenzen beim Durchzug von Sturmtiefs. Am 22. Januar meldete Sistig sogar 99 km/h. Kräftige Niederschläge kennzeichneten vor allem den Monatsbeginn. Da ja in der Monatsmitte zudem reichlich Schnee fiel, war dieser Januar verbreitet 15 bis 30 Prozent zu nass. In den Hochlagen fielen 100 bis 170 Liter pro Quadratmeter (Udenbreth 171 Liter), im Nordkreis 40 bis 60 Liter (Lommersum 42 Liter) und dazwischen 60 bis 100 Liter (Olef 112 Liter).

Karl Josef Linden, pensionierter Oberstudienrat, betreibt die Meteomedia-Wetterstation in Sinzenich.

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