Chancen für eine Fusion wollen die VR Bank Nordeifel und die Raiffeisenbank Westeifel ausloten. Arbeitsplätze und Filialen sollen erhalten bleiben.
SondierungenVR-Bank Nordeifel und Raiffeisenbank Westeifel prüfen mögliche Fusion

Die Filiale der VR-Bank Nordeifel in Schleiden wird zurzeit saniert.
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Die VR-Bank Nordeifel und die Raiffeisenbank Westeifel in Schönecken im Eifelkreis Bitburg-Prüm wollen in Sondierungsgesprächen die Chancen für eine Fusion ausloten. Die Aufsichtsräte beider Banken haben jeweils einstimmig auf Vorschlag der Vorstände entsprechende Beschlüsse getroffen, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Zwei starke Genossenschaftsbanken wollen gemeinsam noch stärker werden. Das ist unsere Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit“, erklärte Kai Zinken, Vorstand der VR-Bank Nordeifel. Den wachsenden regulatorischen Anforderungen, dem zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte und dem steigenden Investitionsbedarf wachsender Betriebe könne man gemeinsam deutlich besser begegnen. „Beide Banken sind wirtschaftlich sehr solide aufgestellt, so dass die Fusion zwei starke Genossenschaftsbanken gemeinsam noch stärker werden ließe.“
Förderauftrag zum Vorteil der Mitglieder noch gezielter erfüllen
Es sei die Verantwortung der Vorstände zu prüfen, wie man durch eine Fusion den Förderauftrag zum Vorteil der Mitglieder noch gezielter und effektiver erfüllen könne. „Dabei werden wir den einzigartigen Charakter und die Stärken beider Banken bewahren und weiter ausbauen, um unsere gemeinsame Zukunft noch erfolgreicher zu gestalten“, betonte Zinken.
„Jetzt ist der richtige Moment, um gemeinsam über die Zukunft nachzudenken und Sondierungsgespräche zu starten. Beide Banken sind mitgliederzentrierte Genossenschaftsbanken und fest in der Eifel verwurzelt“, meinte Jan Brandenburg, Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel. „Wir sind nah an den Menschen, stehen zu unserem Auftrag, unsere Mitglieder zu fördern, und fühlen uns als Teil der regionalen Gemeinschaft.“ Bodenständigkeit, Bekenntnis zu Handwerk, Mittelstand und Landwirtschaft sowie Verantwortung für die Mitarbeitenden zeichneten sowohl die Raiffeisenbank Westeifel als auch die VR-Bank Nordeifel aus. „Das macht uns beide bislang erfolgreich und menschlich“, so Brandenburg.
Größenunterschied zwischen den beiden Banken ist überschaubar
Beide Partner verbinden zudem eine gegenseitige Wertschätzung sowie eine hohe Übereinstimmung in Kultur, Kundenstruktur und Geschäftsmodell. Auf Basis dieses gemeinsamen Fundaments wolle man nun prüfen, ob eine fusionierte Bank einen deutlichen Mehrwert für Mitglieder und Kunden bieten könne.
Manfred Heinisch, ebenfalls Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel, betont: „Wir wollen die genossenschaftliche Idee ,Was einer nicht schafft, das schaffen viele' aufgreifen. Mit einer Bilanzsumme von 600 Millionen Euro bei uns und einer Milliarde Euro bei der VR-Bank Nordeifel können wir gemeinsam viel mehr erreichen und mit einer deutlich größeren Durchsetzungskraft handeln.“
Der Größenunterschied zwischen den beiden Banken sei überschaubar. „Beide Unternehmen sind gesund, so dass eine Fusion auf Augenhöhe erfolgen würde. Beste Voraussetzungen also, um die jeweiligen Identitäten auch in einer fusionierten Bank erhalten zu können“, so Heinisch.
In den Sondierungsgesprächen wollen die Verantwortlichen prüfen, ob der Einstieg in konkrete Fusionsgespräche Erfolg verspricht. Ziel ist es, in der Generalversammlung der Raiffeisenbank Westeifel am 17. Juni sowie der Vertreterversammlung der VR-Bank Nordeifel am 26. Juni erste Ergebnisse der Sondierungsgespräche sowie die weiteren Schritte zu besprechen. Fest steht laut den beiden Banken, dass es keine fusionsbedingten Kündigungen geben, das Filialnetz erhalten bleiben und das von der Raiffeisenbank Westeifel betriebene ländliche Warengeschäft fortgeführt wird.