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Ab dem 1. JanuarBetriebsführung des Verbandswasserwerks Euskirchen wechselt zu e-regio

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Die Front der Verwaltungszentrale des Verbandswasserwerks hat mehrere Fenster.

Die Verwaltungszentrale des Verbandswasserwerks ist an der Walramstraße in Euskirchen.

Das Verbandswasserwerk Euskirchen reagiert auf wachsende Herausforderungen. Für die Kunden soll sich vorerst nichts ändern.

Das Energieunternehmen e-regio übernimmt zum 1. Januar 2026 die technische und die kaufmännische Betriebsführung des Verbandswasserwerks (VWW) Euskirchen und damit auch dessen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Dies haben die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt gegeben.

Zu den Aufgaben, die an e-regio übergehen, zählen die Steuerung und die Überwachung der Wassergewinnung und der Wasseraufbereitung, die Instandhaltung des Versorgungsnetzes und die Kundenabrechnung. Für die Kunden des VWW ändere sich „vorerst nichts“, heißt es weiter. Die Hoheit über strategische Entscheidungen – etwa zu Investitionen oder zur Festlegung der Wasserpreise – verbleibe bei den Gremien des VWW.

Wachsende Herausforderungen für „relativ kleinen Wasserverband“

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung des VWW hatten nach Informationen dieser Zeitung bereits im Sommer 2024   beschlossen, die Betriebsführung an e-regio zu übertragen. Das Verbandswasserwerk reagiert mit der Neuausrichtung nach eigenen Angaben auf wachsende Herausforderungen.

„Als relativ kleiner Wasserverband mit rund 25 Mitarbeitenden wird es zunehmend schwieriger, rund um die Uhr Bereitschaftsdienste zu gewährleisten, neue Fachkräfte zu gewinnen und dabei noch zusätzliche Aufgaben zu bewältigen“, wird der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Mechernichs Ex-Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, in der Mitteilung zitiert: „Gleichzeitig dürfen wir bei der Versorgungssicherheit keine Kompromisse eingehen. Daher haben wir uns entschieden, die operative Betriebsführung an einen erfahrenen Partner zu übergeben.“

Aktuelle Erweiterung soll zu Synergien führen

e-regio zeichnet seit 2014 für die Betriebsführung des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen-Swisttal (WES) verantwortlich. Damals war eine rund 50-köpfige Belegschaft zu dem Energiedienstleister gewechselt, der seinen Sitz in Kuchenheim hat. Die Wasserversorgung in der Gemeinde Alfter (Rhein-Sieg-Kreis) liegt ebenfalls in den Händen der e-regio. Durch die aktuelle Erweiterung ergeben sich nach Darstellung der beiden Unternehmen Synergien, „etwa durch einen erweiterten Fachkräftepool für den Bereitschaftsdienst sowie digitale und eingespielte Prozesse“. Dies stärke Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Das Verbandswasserwerk wurde 1908 gegründet. Es betreibt fünf Wassergewinnungsanlagen und versorgt rund 62.000 Menschen in Weilerswist sowie in Teilen von Erftstadt, Euskirchen, Mechernich und Zülpich. Die fünf Kommunen sind die Gesellschafter. Die jährliche Wasserfördermenge beläuft sich auf etwa 3,8 Millionen Kubikmeter.