Wenn man Kerstin Wexel in ihrer Werkstatt besucht, spürt man sofort: Hier arbeitet jemand mit Herz, Hand und einem feinen Gespür für das Schöne. Zwischen Glas, Holz und Metall, zwischen Flammen und Gravuren hat sich die 42-Jährige in Stotzheim ihren ganz eigenen Freiraum geschaffen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Vor gut drei Jahren hat die Glasgraveurin den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. In einer umgebauten Lagerhalle an der Straße Im Mühlenfeld 8 eröffnete sie im Oktober 2022 ihren Laden „Freiraum:Art“ – damals noch mit viel Nervosität, aber auch mit großem Tatendrang. Heute ist daraus ein fester Bestandteil des regionalen Kunsthandwerks geworden.

„Ich wollte etwas schaffen, das mich erfüllt und gleichzeitig den Menschen etwas Persönliches mitgeben kann“, sagt Wexel. Ihr Handwerk hat sie an der Glasfachschule in Rheinbach gelernt, 2013 schloss sie dort ihre Ausbildung ab. Dass sie Glas liebt, merkt man sofort: In ihrer offenen Werkstatt stehen Gravurwerkzeuge bereit, daneben funkeln Vasen, Lampen und Gläser – jedes Stück ein Unikat.

Besonders beliebt sind derzeit Ethanol-Leuchten, die mit echten Flammen brennen und sowohl drinnen als auch draußen für Stimmung sorgen. „Die Leute mögen, dass sie echt sind, nicht künstlich – keine LED, kein Fernsehkamin“, erzählt Wexel: „Das flackert, das lebt – das ist einfach Feuer.“

Weihnachtstipp aus Stotzheim: individualisierte Ethanol-Leuchten

Und da Wexel auch für ihren Laden brennt, kann das Glas der Leuchten ganz individuell graviert werden. „So wird aus einer normalen Leuchte schnell etwas ganz Persönliches“, sagt die 42-jährige Stotzheimerin, die sich auf personalisierte Geschenke, Hochzeitsgläser, Weihnachtskugeln oder Windlichter mit individuellen Gravuren spezialisiert hat. „Gerade die kleinen, persönlichen Aufträge mache ich total gerne. Aber natürlich ist das aufwendig – jeder Auftrag wird von Hand gefertigt“, so Wexel.

Die Nachfrage sei groß – besonders rund um Weihnachten. „Es macht mich schon ein bisschen stolz, dass die wichtigsten Geschenke des Jahres bei mir gekauft werden“, sagt sie augenzwinkernd. Viele Kunden kommen inzwischen regelmäßig, bringen neue Ideen mit oder lassen sich von Wexels Kreativität inspirieren. „Ich habe mittlerweile richtig viele Stammkunden“, erzählt sie. „Oft kommen sie, weil sie ein Geschenk suchen, das es so nirgends gibt – und weil sie wissen, dass ich mir für jedes Stück Zeit nehme.“

Kundschaft komme vor allem aus der Region, so Wexel: „Die Leute hier aus der Umgebung kommen gezielt, weil sie wissen: Hier gibt es etwas Besonderes.“

Mundpropaganda sei ihr wichtigster Werbekanal, sagt sie: „Die Beschenkten kommen dann wieder – und so wächst das langsam, aber stetig. Ich finde, das darf sich alles in Ruhe entwickeln. Ich bin lieber authentisch und wachse organisch, als mich zu übernehmen.“ Der Laden selbst ist ebenso individuell wie die Produkte darin: ein stimmiger Mix aus Industriecharme und Wärme. Alte Holztore, eine Wendeltreppe ins Nichts – vieles hat die Handwerkerin selbst aufgearbeitet. „Ich wollte, dass der Raum meine Handschrift trägt“, sagt sie.

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Weihnachtsmärkte 2025 im Kreis Euskirchen und der Eifel im Überblick

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Ulla Jürgensonn

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Freiraum:Art sei längst mehr als nur ein Geschäft. „Es ist Werkstatt, Galerie, Treffpunkt – und ein Ort, an dem sich Handwerk, Kreativität und Persönlichkeit verbinden“, so Wexel: „Ich bin froh, dass ich das hier machen kann.“

Wer keinen Gutschein, sondern etwas Handfestes unter den Baum legen möchte, sollte bis zum 12. Dezember in Stotzheim gewesen sein. Die Öffnungszeiten: Montag geschlossen, Dienstag: 14 bis 19 Uhr, Mittwoch: 9 bis 13 Uhr, Donnerstag: 14 bis 19 Uhr, Freitag: 9 bis 13 und 14 bis 19 Uhr, Samstag: 9 bis 13 Uhr.

Weitere Geschenkideen für Weihnachten aus dem Kreis Euskirchen

Seifen-Hexe aus Hellenthal

Seit 16 Jahren schon stellt Stephanie Jäger Seifen selbst her. Seit sieben Jahren hat die selbst ernannte „Seifen-Hexe“ einen eigenen Laden in Hellenthal. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt. Einfache Lavendel-Seife, bunte Ananas-Seife, kunstvoll verzierte Rosen-Seife, Seife für die Haare oder auch grau-orangene Küstenmoos-Seife. Weihnachtsseifen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sehr beliebt sei aktuell Zirben-Seife, so Jäger. Die habe einen holzigen Duft.

Und auch die Bier- und Brennnessel-Haarseife werde gut angenommen. Der absolute Verkaufsschlager sei allerdings aktuell keine Seife, sondern Badeschokolade. Zwei Stücke davon ins Badewasser und man habe ein Ölbad, erklärt Jäger: „Für trockene Haut ist das sehr gut geeignet.“ Sie habe auch einige Kunden mit Neurodermitis, die das gerne nutzten. Bei Kindern stehen Badekugeln hoch im Kurs. Diese schmeißt man komplett ins Badewasser, wo sie sich dann auflösen. Aktuell habe sie eine im Sortiment, in der ein Spielzeug versteckt sei. „Das ist der Hit bei Kindern“, sagt Jäger.

Egal ob Badekugel, Badeschokolade oder Seife – Jäger stellt das alles selbst her. In ihrem Laden (Kölner Straße 59) verkauft sie dazu noch andere regionale Spezialitäten. Aktuell gibt es bei der Seifen-Hexe natürlich auch spezielle Weihnachtsbaum-Seifen im Sortiment, die es nur zur Weihnachtszeit in den Regalen gibt. Sie haben verschiedene winterliche Düfte. Ganz neu im Sortiment der Seifen-Expertin: Badesalze mit ätherischen Ölen zum Selbstabfüllen.

Leckeres von den Ziegenhöfen

Weihnachten muss es nicht nur Plätzchen oder Gans geben – Produkte aus Ziegenmilch lassen sich auch wunderbar über die Weihnachtstage verspeisen – und verschenken. In Kirchheim gibt es den Zickzack-Hof (Max-Planck-Straße 25). Der traditionsreiche Hof wird bereits in vierter Generation bewirtschaftet und war lange ein klassischer Milchbetrieb mit Kühen, Hühnern, Schafen und Schweinen. 2019 begann die Neuausrichtung: Mit zunächst sechs Ziegen startete der Aufbau einer Ziegenherde, die inzwischen auf 22 Tiere angewachsen ist.

Zum Sortiment gehören verschiedene Ziegenmilchprodukte – darunter Frischkäse, gereifter Frischkäse und Weichkäse nach Feta-Art –, saisonal auch Fleisch von Ziege und Geflügel. Außerdem werden naturtrüber Apfelsaft, Streuobst-Balsamico (in Kooperation mit dem Verein SONNE), sonnengetrocknete Walnüsse sowie Konserven, Nudeln, Eierlikör und saisonales Gemüse aus der Region angeboten.

Auch beim Ziegenhof in Bad Münstereifel-Kolvenbach (Konradgasse 1) gibt es von den Sommermonaten bis Weihnachten frisches, aromatisches Zickleinfleisch aus artgerechter, extensiver Haltung. Durch die lange Aufzucht an der Mutter sei das Fleisch zudem noch zarter als üblich, berichtet Ziegenhof-Chef David Rauch. Ergänzt wird dieses Angebot durch Ziegensalami, Ziegenschinken und Ziegengrillwurst. Gelegentlich gibt es auf dem Kolvenbacher Ziegenhof kleinere Veranstaltungen wie Tastings oder Barbecues.

Mode aus ausrangierten Feuerwehrschläuchen

Der Euskirchener Diplom-Ingenieur für Bekleidungstechnik Martin Klüsener gründete 2005 die Firma „Feuerwear“ und stellt seitdem mit seinem Bruder Robert Taschen, Portemonnaies, modische Accessoires wie Gürtel oder iPad-Hüllen her. Als Grundmaterial benutzt der Euskirchener ausgemusterte Feuerwehrschläuche. Wenn ein Feuerwehrschlauch ein Loch hat, wird er für den Notfall unbrauchbar. Dass er deswegen nicht in den Müll gehört, beweist das Unternehmen „Feuerwear“ aus Euskirchen, das mittlerweile in Köln zu Hause ist.

Die einzelnen Modelle haben eigene Namen: Namen, unter denen man sich leicht amerikanische Helden und Lebensretter vorstellen kann. So heißt die größte Tasche in der Kollektion etwa „Walter“. Vor dem geistigen Auge erscheint ein beleibter Mittfünfziger mit Feuerwehrhelm und Schnäuzer. Jeder Schlauch hat seine eigene Geschichte und macht so jedes Produkt zu einem Unikat“, sagt Martin Klüsener.

„Das Material ist besonders robust, wasserdicht und hat eine extrem lange Haltbarkeit. Der TÜV Rheinland hat in einer seiner Ökobilanz bestätigt, dass Feuerwear durch das Upcycling von Feuerwehrschläuchen auch einen großen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leistet. Wir sparen wertvolle Energie und Ressourcen, die bei der Herstellung neuer Materialien verbraucht würden“, so Klüsener weiter. Die Kollektion wächst: Es gibt nämlich auch modische Hip-Bags oder auch die Clutch Charlie. Oder der Blumentopf aus Feuerwehrschlauch: Flora. 

Ein Stück Hellenthaler Geschichte

In der Grube Wohlfahrt in Hellenthal kann man Bergbaugeschichte nicht nur erleben, sondern auch mit nach Hause nehmen: in Form des sogenannten Kux-Scheins. Negativzinsen? Nein, derartige Sorgen müssen sich die Inhaber der Kuxen nicht machen. 4,8 und 47 Prozent Dividende lautet für sie die Antwort der Hausbanken des Besucherbergwerks Rescheid bei der alljährlichen – und wörtlich zu nehmenden – Gewinnausschüttung in der Kuxgewerken-Versammlung.

Bier und Eifelgeist erhalten nämlich die Inhaber der Kuxen. 1992 hatten sich die Kreissparkasse und die VR-Bank Nordeifel zu dieser Form der Gewinnbeteiligung verpflichtet, wobei die Genossenschaftsbank ein 4,8 Prozent starkes Bier wählte.

Lichtersterne aus Linzenich

Daniel und Sebastian Esser sind nicht nur leidenschaftliche Fußballer. Die 30 Jahre alten Zwillinge aus Linzenich sind nach eigenen Angaben absolute Holzliebhaber. „Unsere Mission: Natürliches Design, das Wärme und Charakter in dein Zuhause bringt – handgemacht, nachhaltig und mit viel Liebe zum Detail“, sagt Daniel Esser.

Rund um die Weihnachtszeit haben sich die Brüder auf überdimensionale Weihnachtssterne spezialisiert. Die dreidimensionalen Weihnachtssterne aus Holz gibt es in verschiedenen Ausführungen – entweder 1,00 Meter oder 1,50 Meter groß. Und natürlich kann man sich auch noch aussuchen, ob sie mit einer Lichterkette versehen werden sollen oder nicht.  

Mode: Lieber Paul

„Das leben ist zu bunt für beige Kleidung“, sagt die Katrin Zerlett. Die Flamersheimerin ist leidenschaftliche Näherin und hat sich Kinder- und Puppenkleidung spezialisiert. Mehrere Stunden in der Woche sitzt sie an der Nähmaschine. Die meisten ihrer Pullover, Mützen oder auch Pumphosen weisen eine Gemeinsamkeit auf: einen Regenbogen.

Manchmal ist der auch nur angedeutet, aber er ist zu erkennen. Angefangen sich mit dem Nähen zu beschäftigen, hat sie sich aus persönlichen Gründen. „Wenn man recht klein ist, muss man die eine oder andere Hose auch schon mal Kürzen“, sagt Zerlett, die ihr Hobby-Modelabel „Lieber Paul“ nach ihrem Sohn genannt hat. Die Flamersheimerin näht Accessoires auch für Erwachsene. 

Bildbände von der Flutkatastrophe

Die Flut im Kreis Euskirchen ist auch viereinhalb Jahre nach der Katastrophe noch spürbar und mancherorts auch sichtbar. Vergessen wird das Ereignis wohl nie. In Form von zwei Bildbänden ist die Hochwasserkatastrophe zudem sowohl in Euskirchen als auch in Schleiden festgehalten worden. Das Buch „Bilder aus dem Flutgebiet“ ist zum Preis von 12,50 Euro in der Tourist-Information in Gemünd, in der Stadtbibliothek Schleiden, im Rathaus Schleiden, Büro A1.110, und im Café Kupp in Dreiborn erhältlich.

In der Euskirchener Stadtbibliothek ist für 15 Euro ebenfalls ein Bildband über die Flut erhältlich. Es zeigt mehr als 200 Fotos rund um die Hochwasser-Katastrophe. Nach der Flut waren beim Stadtarchiv sogar mehr als 3000 Fotos eingereicht worden.

Spiel zum Nationalpark

Der Wildnis-Trail im Nationalpark ist nicht nur ein Highlight für Naturfans, sondern lässt sich jetzt auch auf spielerische Weise erleben. „Spur der Wildnis“ heißt das Brettspiel. Wer gewinnen will, muss Fragen rund um den Nationalpark richtig beantworten. Zwei bis vier Leute ab sechs Jahren können mitmachen.

Das Spiel kostet 20 Euro und wird an Nationalpark-Toren, Infopunkten und im Besuchershop im Forum Vogelsang verkauft. Zudem ist es per Mail bestellbar. Auch für die Kleinsten gibt es ein Spiel: das Nationalpark-Memory mit 40 Bildkarten-Paaren. Das Memory kostet 11,90 Euro und ist im Shop im Forum Vogelsang sowie in den Nationalpark-Toren erhältlich. 

Essbarer Kreis Euskirchen

Die Printe ist ein essbares Stück Heimat. Die Printen des Bad Münstereifelers Günter Portz sind – genau wie die der Rescheider Brüder Andreas und Markus Jenniches – nicht nur an Weihnachten in aller Munde. Einen großen Anteil am Geschmack der Printe verleiht die Gewürzmischung. Zehn hochwertige Gewürze werden verwendet. Welche? Betriebsgeheimnis! Nur die wichtigsten Bestandteile werden verraten: Geduld und Liebe.

Der Bad Münstereifeler Günter Portz lebt seit mehr als 40 Jahren mit Leib und Seele für seine perfekten Rezepte der Printen, Baumkuchen und vielem mehr. Ein ganz besonderer Tipp zur Weihnachtszeit: das köstliche Früchtebrot mit vielfältigem Inhalt aus dem Inhalt der Printenmanufaktur.