Nach nassem DezemberSistig war kältester Ort in NRW – Es bleibt frostig im Kreis Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Verschneite Eifellandschaft mit Hund bei Nettersheim

Jeck im Schnee: Mischlingshündin Ananda genießt auch bei knackigen Minus-Temperaturen das Herumtollen beim Frisbee-Spielen in Nettersheim.

Der Höhepunkt des Kältehochs ist zwar bereits überschritten. Bis nach dem Wochenende bleibt es aber zunächst noch frostig.

Minus 12,9 Grad in zwei Metern Höhe und sogar minus 18 Grad über der dünnen Schneedecke: In Sistig wurden am Dienstagmorgen die kältesten Werte in NRW gemessen. Dort war es kälter als am Kahlen Asten und kälter als in Nettersheim, wo sonst bei derartigen Wetterlagen häufig die frostigsten Temperaturen registriert werden. Auch am Mittwoch war es noch bitterkalt – jedoch musste Sistig mit minus 11 Grad den Platz eins der kältesten Orte in NRW an Arnsberg abgeben (-11,6). Da Wolken aufgezogen waren, sanken die Temperaturen in der Eifel nicht mehr ganz so tief.

Hüepunkt des Kältehochs ist überschritten, kalt bleibt es dennoch

Der Höhepunkt des Kältehochs ist zwar überschritten, jedoch bleibt es auch in den kommenden Tagen kalt, in den Höhenlagen dürften die Temperaturen die Null-Grad-Marke nicht übersteigen. Mit Niederschlägen kann zum Beginn der neuen Woche gerechnet werden, und dann kann es auf den gefrorenen Böden gefährlich glatt werden.

Das aktuelle Wetter ist ein Kontrastprogramm zum Dezember: So windig, nass und trüb war's seit 2011 nicht mehr. Und da die Datenverbindungen der DTN-Wetterstationen zum Jahreswechsel nicht funktionierten und die üblichen Monatsblätter der dort organisierten, privaten Wetterstationen nicht zusammengestellt werden konnten, gestaltete sich der Überblick für den Dezember recht mühselig.

In allen Höhenlagen wurde der dritte zu nasse Monat in Folge gemessen. Vor allem am 21. und 22. brachte das Sturmtief in 48 Stunden 50 bis 70 Liter je Quadratmeter. Im Dezember wurden in Zülpich 51 Liter gemessen (110 Prozent des Mittels), in Gemünd 113 Liter (139 Prozent des Mittels) und in Udenbreth 200 Liter (132 Prozent des Mittels).

Durch die dichten Wolkendecken kam die Sonne bisher kaum durch 

Hier weitere Monatssummen: Sinzenich und Flamersheim 40 l/qm, Bad Münstereifel 54, Euskirchen 56, Lommersum 60, Ahrhütte 65, Houverath 69, Mechernich 71, Wahlen 73, Sistig 78, Blankenheim 98, Schmidtheim 111 und Olef 114.

Winterwetter mit Schneedecken von einem bis fünf Zentimeter – in Udenbreth waren es 13 und in Rescheid 15 Zentimeter – gab es nur in den ersten fünf Tagen. Bis zum Nikolaustag war der meiste Schnee wieder verschwunden, und bei einer Westwetterlage herrschten milde Temperaturen vor. Bis zu 13,8 Grad wurden am 17. Dezember in Strempt gemessen, in den Lagen oberhalb von 500 Meter waren es gerade mal 10,0 Grad.

Die niedrigsten Nachtwerte wurden von den Wetterstationen am 3. Dezember abgelesen. Die Spanne der Frostwerte lag zwischen minus 3,1 Grad in Lommersum und minus 7,3 Grad in Miescheid. Am 2. und 3. Dezember wurden Eistage registriert, die Temperaturen stiegen   im Flachland nicht über 0 Grad an. Die Monatsmitteltemperaturen waren mit einer Abweichung von 2,3 bis 2,5 Grad in allen Höhenlagen jedoch deutlich zu hoch.

Als Folge der häufigen Tiefdruckgebiete mit dichten Wolkendecken gab es kaum Sonnenschein: 62 Stunden wurden noch im Raum Zülpich gemessen, nur 26 Stunden waren es in Rescheid. Nach einem recht ruhigen Sturmverlauf im Herbst war „Zoltan“ vor Weihnachten der erste Sturm mit Windspitzen von mehr als 100 km/h. Im Kreisgebiet wurden in Sinzenich 73 km/h (Stärke 8) gemessen, in Mechernich 78 (Stärke 9), in Rescheid 81 (Stärke 9) und in Sistig 112 km/h (Stärke 11). 

Karl-Josef Linden, pensionierter Oberstudienrat, betreibt die Meteomedia-Wetterstation in Sinzenich.

KStA abonnieren