Mechernicher NeubaugebietNeue Straße macht Kallmuther Baugrundstücke teurer

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Eine Gruppe Bürger aus Kallmuth sitzt im Sitzungssaal des Mechernicher Rathauses. Ein Mann steht und hält Akten in der Hand.

Bürger aus Kallmuth, darunter Ortsbürgermeister Robert Ohlerth (2.v.l.) und Johannes Trimborn (stehend), erläuterten den Ausschussmitgliedern, warum sie sich eine andere Anbindung des neuen Baugebiets wünschen.

Nach Intervention der Bürger: Mechernicher Planungsausschuss stimmt für neue Erschließungsstraße im Kallmuther Neubaugebiet.

Insgesamt 21 Neubaugrundstücke für jüngere Familien aus dem hiesigen Raum sollen im Plangebiet „Hinter Burg Haag“ in Kallmuth entstehen. Doch die im Herbst des vergangenen Jahres vorgestellte Planung stieß nicht bei allen Kallmuthern auf Zustimmung: Vor allem, weil die verkehrliche Anbindung des neuen Baugebiets entlang der vorhandenen Bebauung in der Straße „Georgswiese“ erfolgen sollte, gründeten Anwohner sogar einen Verein und nahmen Kontakt zur Politik auf.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz nutzten einige Bürger die Gelegenheit, für eine alternative Erschließung über einen von der Kreisstraße 28 abzweigenden Wirtschaftsweg zu plädieren. Dadurch werde auch verhindert, dass der Baustellenverkehr am Kindergarten vorbeigeführt werden müsse.

Anwohner wollen neue Verkehrsführung für Neubaugebiet

„Wir wollen das Baugebiet nicht verhindern“, betonte Anwohner Johannes Trimborn, der in der Sitzung das Wort ergriff: „Wir wollen die Planung mitgestalten, finden die Größe des Plangebiets jedoch für so einen kleinen Ort wie Kallmuth überdimensioniert.“

Die Georgswiese im Mechernicher Stadtteil Kallmuth. Links stehen ein verblichenes Schild mit der Aufschrift „Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei“ und eine Dog-Station.

Die Georgswiese im Mechernicher Stadtteil Kallmuth soll zum Neubaugebiet werden. Der erste Bauabschnitt ist im oberen Bereich der Wiese geplant.

Auch hinsichtlich der Entwässerung gebe es Bedenken, denn bei verschiedenen Starkregenereignissen seien in der Vergangenheit auch die Häuser in dem am Hang liegenden Baugebiet an der Georgswiese betroffen gewesen. In die gleiche Richtung zielte ein Bürgerantrag, den Ortsbürgermeister Robert Ohlerth eingebracht hatte. Darin forderte er die Verwaltung auf, mit der Bebauung im Plangebiet „Hinter Burg Haag“ erst dann zu beginnen, wenn die Kanalisation im Ort erneuert und das geplante Regenrückhaltebecken an der Schevener Straße fertiggestellt worden sei.

Die Bedenken der Bürger stießen bei den Fraktionen im Ausschuss auf offene Ohren. Peter Kronenberg (CDU) zeigte stellvertretend Verständnis für die Argumente der Bürger: „Das Problem der Wasserführung muss tatsächlich zuerst geklärt sein.“

Kallmuther Georgsritt ist nicht von den Planungen betroffen

Dass die neue Erschließungsstraße das Gesamtprojekt teurer mache, darauf wies Stadtplaner Thomas Schiefer hin: „Die Kosten für die Straße liegen bei etwa 150.000 Euro, die wir auf die Grundstückspreise draufschlagen müssen.“ Zu welchem Preis man die Parzellen anbieten werde, stehe noch nicht fest, so Schiefer: „Aber der Quadratmeter wird durch die neue Straße etwa 20 Euro teurer werden.“

Das Plangebiet soll in zwei Bauabschnitte aufgeteilt werden. Und so lange es noch den traditionellen Kallmuther Georgsritt am 1. Mai gibt, soll auch nicht mit der Vermarktung des zweiten Bauabschnitts begonnen werden. Denn die Teilnehmer des Georgsritts stellen sich auf dem südlichen Teil der Wiese auf, die zum Baugebiet werden soll. „So ist sichergestellt, dass die Traditionsveranstaltung weiterhin in der gewohnten Form stattfinden kann“, betonte Bürgermeister Hans-Peter Schick.

Ortsbürgermeister Ohlerth freut sich ebenfalls über die so beschlossenen Änderungen: „Dann ist der Dorffrieden wieder hergestellt!“

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