Trotz starkem UmsatzSubway in Mechernich meldet Insolvenz an

Lesezeit 3 Minuten
Die Subway-Filiale in Mechernich hat geschlossen.

Nach einem Jahr zog der Franchisenehmer die Reißleine: Wegen zu hoher Energiekosten meldete er Insolvenz an.

Trotz starkem Umsatz muss die Subway-Filiale in Mechernich schließen. Grund sind gestiegenen Energiekosten.

Rund 13 Monate nach der Eröffnung des Subway-Restaurants am Georges-Girard-Ring in Mechernich zogen Stefan Krämer und Yasin Karakus die Reißleine: „Die Energie- und Personalkosten haben uns das Genick gebrochen – unter diesen Voraussetzungen können wir den Betrieb nicht weiterführen“, erklärt Franchise-Nehmer Krämer im Gespräch mit dieser Zeitung.

Am Montag dieser Woche gingen die letzten Speisen über die Theke, seitdem ist das Restaurant geschlossen. An den Umsatzzahlen habe es aber definitiv nicht gelegen, betont Krämer: „Der Umsatz hat sich wirklich sehr gut entwickelt im Lauf des Jahres. In unserem ersten Geschäftsjahr haben wir bereits Einnahmen erreicht, die laut Businessplan erst für das dritte Geschäftsjahr prognostiziert waren“, so Krämer: „Aber die laufenden Kosten waren einfach zu hoch. Wir als Franchise-Betrieb mit nur einer Filiale konnten das nicht weiter stemmen.“

Energiekosten für Subway in Mechernich nicht tragbar

Insbesondere die Entwicklung der Energiekosten sei dafür verantwortlich gewesen, dass Krämer nun die Notbremse gezogen und Insolvenz angemeldet habe. „Die Energiekosten waren ursprünglich einmal mit 1000 Euro pro Monat veranschlagt – das war allerdings vor der Krise“, berichtet Krämer. Bei der Eröffnung des Restaurants Anfang Februar 2022 habe der Abschlag für Strom und Gas dann bei rund 1500 Euro gelegen. „Obwohl der monatliche Abschlag im Laufe des Jahres auf 2500 Euro angepasst wurde, sollen wir aber jetzt satte 50 000 Euro fürs Jahr 2022 nachzahlen“, so Krämer weiter: „Das würde bedeuten, dass unser monatlicher Abschlag bei 8000 Euro liegen müsste.“

In den Sozialen Netzwerken wurden nach der Schließung Vorwürfe geäußert, Krämer sei bei der Restaurant-Eröffnung zu blauäugig gewesen, was die Umsatzmöglichkeiten am Standort Mechernich angehe. Das weist der ehemalige Franchise-Nehmer entschieden zurück: „Ich habe 23 Jahre Berufserfahrung in der Systemgastronomie und habe allein 17 Jahre als Filialleiter bei Burger King gearbeitet – ich weiß, wie so ein Unternehmen funktioniert.“ Die Umsätze seines Betriebs hätten deutlich über dem Durchschnitt anderer Subway-Restaurants gelegen.

Der Restaurant-Kette Subway macht Krämer daher auch keinen Vorwurf: „Die Zusammenarbeit lief sehr gut. So weit ich weiß, soll der Standort Mechernich erhalten bleiben, es gibt einen langfristigen Mietvertrag für das Gebäude.“ Vielleicht finde sich ja ein Betreiber, der mit einer anderen Kostenstruktur den Betrieb so führen könne, dass er sich auch unter den aktuellen Bedingungen rentiere. „Was die Personal-Situation angeht, ist es bei uns nicht so gut gelaufen“, bedauert Krämer: „Einige Mitarbeiter waren längere Zeit krank. Zusammen mit den Kostensteigerungen durch die Erhöhung des Tarif- und des Mindestlohns haben uns diese Kosten zusätzlich belastet.“

Unabhängig von der Zukunft des Subway-Standorts könnte es aber wohl schon bald einen weiteren Fast-Food-Anbieter in Mechernich geben: Die Firma McDonald’s bestätigte, dass sie den Bau einer Filiale auf dem Parkplatz des Aldi-Markts plane – in Sichtweite des Subway-Gebäudes.

KStA abonnieren