Nach elf Jahren PauseEs gibt wieder ’ne Zoch in Breitenbenden am Rosenmontag

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Der BVB-Vorstand kann es kaum noch erwarten: Andreas Engelke (v.l.) , Zehra Skutnik, Vanessa Lodzinski, Jörg Lodzinski, André Kaltwasser, Norman Kops, Simone Kneer und Doris Krämer.

Der BVB-Vorstand kann es kaum noch erwarten: Andreas Engelke (v.l.) , Zehra Skutnik, Vanessa Lodzinski, Jörg Lodzinski, André Kaltwasser, Norman Kops, Simone Kneer und Doris Krämer.

Mechernich-Breitenbenden – Die Vorfreude ist den Vorstandsmitgliedern des Bürgervereins Breitenbenden (BVB) anzusehen. Sie haben es geschafft: Am Rosenmontag geht wieder ein Karnevalszug durch das Dorf – genau elf Jahre, nachdem der Fasteleer am Krebsbach zum Erliegen gekommen war. „Da geht wirklich ein großer Wunsch in Erfüllung“, freut sich BVB-Vize Andreas Engelke.

Party vor und nach dem Zug

Wie oft haben die alteingesessenen Breitenbendener an der Theke „beim Pütz“ von den guten alten Karnevalszeiten geschwärmt? Früher gehörte der Veilchendienstagszug zum Dorfleben wie der Krebsbach zum Ortsbild, bis dann vor elf Jahren der damalige Karnevalsverein Breitenbenden – sagen wir mal wegen atmosphärischer Störungen– auseinandergebrochen ist. Seitdem lebte der Zoch im Ort nur noch in der Erinnerung.

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Doch nun stellt sich heraus: Der Karneval in Breitenbenden lebt noch, er war halt nur eingeschlafen. Aufgeweckt hat ihn der neue Vorstand des BVB. „Nachdem die Kirmes aus Kostengründen aus dem Veranstaltungskalender gestrichen werden musste, wollten wir wenigstens den Zug wiederbeleben“, erklärt der vor rund neun Monaten gewählte BVB-Vorsitzende Jörg Lodzinski. Immerhin vier Wagen und drei Fußgruppen wird Zugleiter Andreas Engelke am Rosenmontag um 14.11 Uhr auf die närrische Reise schicken.

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Neben den Dorfbewohnern werden auch befreundete Jecke aus Eiserfey, Weyer und Voißel am Start sein. „Früher fanden die Züge hier immer am Veilchendienstag statt“, erläutert Lodzinski. Doch der Rosenmontag berge weniger Konfliktpotenzial mit den anderen Zügen in der Region: „Außerdem gehen dienstags viele wieder zur Arbeit. Die Zeiten, in denen sich die Leute bis Aschermittwoch Urlaub nahmen, sind ja vorbei.“

Feiern ohne Pause

Ob der Zoch in der Bevölkerung angenommen wird? Die BVB-Mitglieder sind optimistisch – nicht ohne Grund, so Beisitzer André Kaltwasser: „Als wir im Ort von Haustür zu Haustür gegangen sind, um Spenden für den Zug zu sammeln, haben wir ausschließlich positive Reaktionen erhalten. Ich glaube, die Breitenbendener sind richtig froh, wieder einen Zug zu haben.“

Auch bei den Zugezogenen, die zum Teil noch nie einen Zoch im Ort erlebt haben, komme die Initiative sehr gut an. „Wir wollen in diesem und im nächsten Jahr auf jeden Fall einen Zug veranstalten, dann ziehen wir Bilanz“, so Lodzinski. So hoffen die BVB-Oberen natürlich Rosenmontag auf gutes Wetter und darauf, dass die Bauarbeiten in der Leonhardstraße vielleicht doch noch so weit gediehen sein werden, dass der Breitenbendener Zoch seinen traditionellen Weg gehen kann.

Wenn nicht, führt der Zugweg vom Aufstellungspunkt am neuen Kreisel der B 477 auf direktem Pfad zur ehemaligen Gaststätte „Zum Krebsbachtal“ (das ist der offizielle Name für „beim Pütz“), die anlässlich dieses jecken Feiertages noch mal ihre Tore öffnet. „Unsere frühere Wirtin Ilse Pütz hat sich sofort dazu bereiterklärt“, lobt Lodzinski: „Dafür sind wir ihr sehr dankbar.“

Bereits ab 12 Uhr und nach dem Zug soll dort Karneval gefeiert werden – ohne Pause verseht sich. Denn Pause hatte der Karneval in Breitenbenden nun wahrlich lange genug.

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