Kardiologe im RuhestandKrankenhaus Mechernich bekommt einen neuen Ärztlichen Direktor

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Dr. Peter Wirtz (Mitte), Dr. Ulf Peter Schmidt (l.) und Geschäftsführer Martin Milde stehen vor dem Haupteingang des Krankenhauses in Mechernich.

Das Mechernicher Kreiskrankenhaus hat einen neuen Ärztlichen Direktor: Zum Nachfolger von Dr. Peter Wirtz (Mitte) wurde Dr. Ulf Peter Schmidt (l.) gewählt. Geschäftsführer Martin Milde gratulierte.

Dr. Ulf Peter Schmidt löst zum 1. Januar 2024 Dr. Peter Wirtz als Ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Mechernich ab.

Vierstellig ist es dann am Schluss doch nicht mehr geworden: Genau 999 Katheter-Untersuchungen im neuen Herzkatheter-Labor hat Dr. med. Peter Wirtz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Rhythmologie am Mechernicher Kreiskrankenhaus, in den vergangenen Jahren durchgeführt. „Hätte ich das rechtzeitig vorher gewusst, hätte ich die Tausendste auch noch gemacht“, sagte Wirtz am Mittwoch mit einem Lachen: „Aber diese Zahl kann man sich ja auch gut merken.“

Dass keine weiteren Einsätze für Wirtz mehr dazukommen, liegt daran, dass er zum Jahresende in den Ruhestand geht. Der Nachfolger auf seinem Posten als Ärztlicher Direktor steht bereits fest: Dr. med. Ulf Peter Schmidt wird zum 1. Januar das Amt, das als Schnittstelle zwischen Ärzteschaft und Krankenhausverwaltung dient, übernehmen.

Kardiologe Dr. Peter Wirtz war seit 1995 in Mechernich tätig

Wirtz stieg 1995 als Leitender Abteilungsarzt Kardiologie im Krankenhaus Mechernich ein. Seit 1999 leitete er als Chefarzt die Klinik für Kardiologie – und später auch Rhythmologie – und vertrat in der übergreifenden Funktion des Ärztlichen Direktors seit 2012 die Interessen seiner ärztlichen Kolleginnen und Kollegen. „Als kommunikatives Bindeglied zur Geschäftsführung und Pflegedienstleitung behielt Dr. Wirtz stets den allumfassenden Blick für ein gelungenes, lösungsorientiertes Zusammenspiel der verschiedenen Fachdisziplinen“, lobte Krankenhaus-Geschäftsführer Martin Milde den Mediziner.

Die Arbeit hat mir viel gegeben, ich habe aber auch viel für die Arbeit gegeben.
Dr. Peter Wirtz geht als Kardiologe in den Ruhestand

Größte Herausforderung seines Berufslebens sei ohne Frage die Zeit der Corona-Pandemie gewesen: „Da sind wir regelmäßig vor Aufgaben gestellt worden, die kaum lösbar schienen“, sagte Wirtz: „Es war ein harter Weg, die nötigen Routinen zu entwickeln, zumal sich in der Anfangszeit der Pandemie ja auch fast wöchentlich die Vorgaben des RKI oder der Politik geändert haben.“ Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachabteilungen sei gerade in dieser Zeit besonders wichtig gewesen.

Öfter auf den Golfplatz und mehr Zeit für die Familie

Seinen Ruhestand will der 65-Jährige jetzt erst einmal mit einem Urlaub beginnen. „Und dann möchte ich mehr Zeit auf dem Golfplatz verbringen, um mein Handicap zu verbessern“, so Wirtz. Ein Patient habe ihm vor einigen Jahren die Lust am Golfsport vermittelt: „Der hat nicht locker gelassen, bis ich tatsächlich einen Schnupperkurs im Golfclub Burg Zievel belegt habe.“

„Die Arbeit hat mir viel gegeben, ich habe aber auch viel für die Arbeit gegeben“, sagte Wirtz. Deshalb hoffe er, nun auch mehr Zeit für die Familie zu haben. „Obwohl man die Zeit, die man verpasst hat, nicht zurückgeben kann.“

Die Funktion als Ärztlicher Direktor geht nun auf Dr. Ulf Peter Schmidt über, der seit 2010 als Chefarzt die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Mechernich leitet. Nach beruflichen Stationen in den Universitätskliniken Essen und Münster, dem Klinikum Herford sowie dem Kantonspital Baden in der Schweiz, zog es ihn 2009 nach Mechernich. Seither wohnt er in Kommern.

Nachfolger sieht Personalmangel als große Herausforderung

„Aktuell befinden wir uns in politisch bedingt schwierigen Zeiten, die unser Krankenhaus vor einige Herausforderungen stellen“, spielt Schmidt auf die anstehenden Reformen im Gesundheitswesen an. „Jedes vierte Krankenhaus in Deutschland soll eingespart werden, da muss man sich entsprechend positionieren“, betont auch Martin Milde.

Den zunehmenden Personalmangel sieht Schmidt dabei als einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt: „Wir müssen weiterhin attraktive Angebote schaffen, um ärztliche Nachwuchskräfte zu gewinnen und sie auch langfristig zu halten.“ Den Teamgedanken lebt der erfahrene Chirurg nicht nur im eigenen Fachbereich vor, sondern setzt sich dafür ein, auch interdisziplinär immer einen gemeinsamen Konsens zu finden.

Als Mitglied im KV-Vorstand baut er auf ein gut funktionierendes regionales wie überregionales Netzwerk. „Es ist wichtig, immer im Austausch zu bleiben und auf ein gemeinsames Verständnis hinzuarbeiten. Dafür will ich mich stark machen. Wir sitzen schließlich alle im gleichen Boot“, so Schmidt.

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