Mahnfeuer auf EifelhöhenLandwirte protestieren bei Tondorf gegen die Ampel

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Zahlreiche Menschen stehen an einem größeren Mahnfeuer.

Um für ihre Forderungen zu demonstrieren, waren rund 180 Teilnehmer, darunter nicht nur Landwirte, an einem Mahnfeuer bei Tondorf zusammengekommen.

Auf einem Feld am Autobahnende bei Tondorf machten Landwirte ihrem Unmut über die Politik in Berlin mit einem Mahnfeuer Luft.

Mittlerweile ist es schon ein gewohntes Bild: Eine massive Rauchsäule erhebt sich von einem Eifelhügel, gespeist von einem großen Feuer, das umgeben ist von den flackernden, orangenen Leuchten einer Vielzahl von Fahrzeugen.

Immer noch reißen die Proteste der Landwirte nicht ab, die von Handwerkern und anderen Unterstützern begleitet werden. Immer wieder brennen die Mahnfeuer, die von gut sichtbaren Punkten ihre Botschaft weitertragen: So nicht. Zwar mögen diese beiden Worte für die Teilnehmer der Demonstrationen oft etwas Unterschiedliches bedeuten, doch in ihrer Unzufriedenheit mit der derzeitigen Politik der Berliner Ampel-Regierung sind sich alle einig.

Feuer auf einem Feld am Ende der A1 bei Tondorf

Unübersehbar brannte am Samstagabend ein Feuer auf einem Feld am Ende der Autobahn 1 bei Tondorf. Rund 180 Menschen seien zu dem Feuer gekommen, teilte Dieter Michels mit, der gemeinsam mit Katharina Bender aus Rohr von der Kreisbauernschaft die Zusammenkunft organisiert hatte.

Für Michels mittlerweile fast schon eine gewohnte Rolle, hatte er doch nicht nur die Montagsdemonstration an der Abfahrt Blankenheim am 8. Januar organisiert, sondern auch das Mahnfeuer wenige Tage später und die Diskussionsveranstaltung mit Politikern im Dorfsaal in Tondorf.

„Wir müssen Präsenz zeigen und dürfen nicht die Flinte ins Korn werfen“, sagte Michels. Er sei ein Feind von Extremaktionen, sagte er mit Blick auf die Autobahnblockaden durch Landwirte rund um die französische Hauptstadt Paris. Darunter würden auch Menschen leiden, die eigentlich die gleiche Meinung vertreten, wie zum Beispiel Ladenbesitzer, die massive Verluste erleiden würden.

„Suboptimaler" Auftritt von Christian Lindner bei der Bauerndemo

„Solange wir friedlich bleiben, wird es weitergehen“, prophezeite er. Das sei wichtig für den Zusammenhalt, so Michels. „Die in Berlin interessiert das nicht, dass wir hier in Blankenheim bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf dem Acker stehen“, war er sich klar. Doch für die Solidarität mit der Bevölkerung seien solche Aktionen unerlässlich. Sie ließen die Menschen näher zueinanderrücken.

Fast hätte die Aktion auch an Aktualität gewonnen, denn die Kürzung der Erstattung der Spritkosten für die Landwirte habe auf der Tagesordnung des Bundesrates gestanden, sei dort aber abgesetzt worden, informierte Hans-Joachim Schaefer, für die FDP als sachkundiger Bürger im Euskirchener Stadtrat. Er habe zu diesen Beschlüssen, die auch seine Partei in Berlin mittrage, eine andere Meinung als die Parteispitze. Emotional sei das nicht gut gelaufen. Und auch der Auftritt von FDP-Parteichef Christian Lindner bei der Bauerndemo in Berlin sei „suboptimal" gewesen.

Radikaler positionierten sich andere Teilnehmer. „Ich protestiere gegen den korrupten Staat“, sagte ein Hellenthaler. Was hier gemacht werde, reiche nicht, die Franzosen machten es richtig. Den Politikern müsse man meterhoch Gülle vor die Tür kippen, damit sie zur Vernunft kämen und wieder eine vernünftige Politik für die Bürger machten.

„Ich löse jetzt meinen ganzen Betrieb auf“, stimmte ein Landwirt aus Blankenheimerdorf zu. Er bekomme die Kosten nicht mehr rein und könne seine Tiere nicht mehr ernähren, monierte der Bauer. Bis etwa 22 Uhr zeigten die Landwirte mit ihren Unterstützern am Autobahnrand Flagge für ihre Forderungen.

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