Miet-SchreibtischeNettersheimer planen Coworking-Space im Ortskern

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Einen Coworkingspace für Nettersheim planen von links Marc Osenberg, Norbert Crump, Vanessa Woch und Lea Blindert.

Einen Coworkingspace für Nettersheim planen von links Marc Osenberg, Norbert Crump, Vanessa Woch und Lea Blindert.

Wer im Homeoffice nicht konzentriert arbeiten kann, könnte in Nettersheim bald in einem Coworking-Space eine Alternative finden.

Wenn von der Zukunft der Arbeit die Rede ist, dann ist nicht nur das Homeoffice ein Mittel der Wahl. Mit der guten Erfahrung aus der Arbeit in einem Coworking-Space ist Marc Osenberg im August von Köln nach Nettersheim gezogen. Mit seiner Anregung, solch eine Einrichtung auch in Nettersheim anzubieten, rannte er offene Türen in der Gemeindeverwaltung ein.

Während der Corona-Zeit, als er im Homeoffice arbeitete, habe er so einen Coworking-Space genutzt, berichtete der Neu-Eifeler. „Ich wollte nicht mit zwei kleinen Kindern zu Hause arbeiten“, so Osenberg. Dabei habe er es zu schätzen gelernt, mit Menschen durch die Arbeit zusammenzukommen. Jeder arbeite für sich, aber zusammen. Das könne auch beim gemeinsamen Austausch Synergien ergeben.

Vorteil von Coworking-Spaces: Abstand von der Arbeit gewinnen

„Ich habe so in Köln auch Freunde gefunden, das war eine tolle Möglichkeit“, sagte er. Auch nach seinem Umzug in die Eifel mit der Möglichkeit eines eigenen Arbeitszimmers würde er gerne die Vorzüge eines Coworking-Spaces weiter nutzen. Denn für ihn sei es auch ein Vorteil, auf dem Heimweg noch etwas Abstand gewinnen zu können, wenn die Arbeit getan sei, statt direkt und unmittelbar in das Familienleben einzusteigen. „Mir fehlt im Homeoffice die klare Trennung zwischen Arbeit und Privatem, die ich durch den Heimweg habe“, sagte er.

Viel braucht es nicht, um einen gemeinsamen Arbeitsplatz zu gestalten, sagte Osenberg. Strom, Schreibtische, WLAN, ein Gemeinschaftsraum und einer für Meetings – schon kann das Projekt starten. „Ich denke, dass der Bedarf da ist“, sagte Osenberg. Unterstützung fand er in der Gemeindeverwaltung. „Bei uns waren viele, die während Corona im Homeoffice arbeiten mussten, genervt und hatten es satt, nicht ins Büro kommen zu können“, so Bürgermeister Norbert Crump. Deshalb solle nun der Bedarf für einen Coworking-Space in der Gemeinde eruiert werden.

Dann würde die Gemeinde eine Partnerschaft eingehen und eine Immobilie bereitstellen. „Grundvoraussetzung wäre, dass die Nebenkosten refinanziert werden. Grundsätzlich ist so ein Coworking-Space förderfähig“, so der Verwaltungschef. Das Projekt solle nicht gewinnorientiert sein. Verwalten könnten die Teilnehmer am Coworking-Space ihre Arbeitsstelle eigenständig. Noch stehe der Preis, der für einen Platz gezahlt werden muss, nicht fest.

Die Finanzierung der Kosten solle auf die Nutzer umgelegt werden werden. Er habe für einen festen Schreibtisch in Köln rund 200 Euro im Monat bezahlt, gab Osenberg ein Beispiel. Etwa zehn bis 14 Personen könnten an dem Projekt teilnehmen. Dazu können die Interessenten sich auf einer Internetseite anmelden, die Osenberg eingerichtet hat. Wenn der Bedarf festgestellt werde, solle das Projekt umgehend umgesetzt werden, kündigte Crump an.

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