Neue LegislaturperiodeEuskirchener Kreistag konstituiert sich

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Der Kinosaal von Vogelsang bot für 55 Mitglieder des Kreistags und die ausscheidenden Mitglieder sowohl Raum als auch Atmosphäre.

Der Kinosaal von Vogelsang bot für 55 Mitglieder des Kreistags und die ausscheidenden Mitglieder sowohl Raum als auch Atmosphäre.

Kreis Euskirchen/Vogelsang – Regelrecht harmonisch ging der neue Kreistag mit der konstituierenden Sitzung in die Legislaturperiode. Das lag nicht nur an den Obstsalaten, die die Gastronomie im corona-bedingten Ausweichquartier, dem ehemaligen Kino von Vogelsang, serviert hatte. Sowohl die Vorarbeit der Kreisverwaltung als auch die der Fraktionen ermöglichten es, den Marathon an Wahlen, Beschlüssen, Ausschussbildungen, Besetzungen und Entsendungen einvernehmlich abzuarbeiten.

Vier Stunden Sitzung

Trotzdem dauerte es vier Stunden, bevor die 33 Tagesordnungspunkte abgehakt waren. Eine Strapaze für alle Kreistagsmitglieder, vor allem aber für den neuen Landrat Markus Ramers, der durch die Sitzung führte, in der durchgehend Mund-Nasen-Masken getragen werden mussten.

Zuvor hatte der Enzener Kreistagsabgeordnete Leo Wolter, mit 73 Jahren der Alterspräsident, dem neuen Landrat den Amtseid abgenommen. „Setzen Sie Akzente“, gab Wolter Ramers mit auf den Weg, um ihm gleichzeitig zu raten, mit den Mitarbeitern der Kreisverwaltung den Weg seines Vorgängers Günter Rosenke fortzusetzen. „Bewährtes bewahren, Neues entwickeln und die Herausforderungen gemeinsam annehmen“, so Wolter.

Zu Stellvertretern von Landrat Markus Ramers wurden Leo Wolter (1. Stellvertreter) und Christine Bär gewählt.

Zu Stellvertretern von Landrat Markus Ramers wurden Leo Wolter (1. Stellvertreter) und Christine Bär gewählt.

Für ihn sei es eine große Ehre, Landrat sein zu dürfen , sagte Ramers. Mit dem Kreistag und der Kreisverwaltung wolle er die aktuellen Herausforderungen meistern. Allerdings werde man den Krisenmodus noch lange nicht verlassen können.

Wichtige Aufgaben

Das Voranbringen der Digitalisierung, von der Versorgung mit Breitband und Mobilfunk bis hin zu digitalisierten Verwaltungsprozessen, den Erhalt als familienfreundlicher Kreis, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, neue Mobilitätskonzepte und das Weiterdenken von Integration und Inklusion nannte Ramers als Aufgaben. Der SPD-Mann reichte dem Kreistag symbolisch die Hand. Es gehe nicht um „Machtspielchen“, sondern darum, gemeinsam zu diskutieren, den Austausch zu suchen und so den Kreis mit seinen 294 Orten weiterzuentwickeln.

Dann bat Ramers den „Landrat a.D.“ auf die Bühne, um ihn zu verabschieden. Günter Rosenke habe das Motto des „Wohlfühlkreises“ geprägt. Und das über 26 Jahre hinweg, was ihn zum zweitdienstältesten Landrat Deutschlands gemacht habe. Als Rosenke Landrat geworden sei, sei er, Ramers, eingeschult worden. „Du hast den Kreis geprägt“, sagte sein Nachfolger: „Es ist nicht übertrieben, von der Ära Rosenke zu sprechen.“ Und dann fiel der obligatorische Satz, doch diesmal aus dem Mund von Ramers: „Wer stehen bleibt, steht im Weg. Du warst immer in Bewegung.“ Rosenke habe nach 55 Jahren im Öffentlichen Dienst eine würdige Abschiedsfeier verdient, doch das habe die Corona-Pandemie verhindert.

Nach 26 Jahren im Amt wurde Landrat a.D. Günter Rosenke von seinem Nachfolger Markus Ramers verabschiedet.

Nach 26 Jahren im Amt wurde Landrat a.D. Günter Rosenke von seinem Nachfolger Markus Ramers verabschiedet.

Günter Rosenke bedankte sich bei seinen langjährigen Mitarbeitern in der Verwaltung und beim Kreistag für die Zusammenarbeit, bevor er den Saal mit dem Original des Büchleins mit den Fotos von 294 Orten, das Ramers ihm geschenkt hatte, verließ.

Leo Wolter als Stellvertreter gewählt

Die geheime Wahl der stellvertretenden Landräte fügte sich nahtlos in den harmonischen Ablauf der Sitzung. Bei 53 abgegebenen Stimmen, von denen 51 gültig waren, wurde der von CDU, FDP und UWV vorgeschlagene Leo Wolter mit 29 Stimmen zum ersten Stellvertreter von Ramers gewählt.

Die Zülpicherin Christine Bär (SPD), die in der Bürgermeisterwahl gegen den römerstädtischen Amtsinhaber Ulf Hürtgen (CDU) unterlegen war, wurde von der Liste der SPD und der Grünen mit 22 Stimmen zur zweiten stellvertretenden Landrätin gewählt.

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Nahezu alle weiteren Besetzungen verliefen einstimmig – entsprechend der Absprachen der Fraktionen. In geheimer Wahl wurden lediglich noch die beiden Vertreter für die Landschaftsversammlung gewählt. Hier entfielen 28 Stimmen auf Ute Stolz von der CDU (Vertreter: George Tulbure) und 22 Stimmen auf den SPD-Abgeordneten Hans Schmitz (Vertreter: Thilo Waasem).

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