Die Bigband der Bundeswehr gastierte mit ihren neuen Bandleader Tobias Terhardt zweimal zugunsten der Hilfsgruppe Eifel in Vogelsang.
Zwei KonzerteBigband der Bundeswehr und Heinz Rudolf Kunze überzeugen in Vogelsang

Der Special Guest: Sänger und Songschreiber Heinz Rudolf Kunze trat mit der Bigband der Bundeswehr in Vogelsang auf.
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Nicht alle Jahre wieder, aber alle zwei Jahre wieder: Wenn das Weihnachtsfest naht, dann dürfen sich die Musikfans in der Eifel auf ein besonderes Konzert freuen. Dann gibt die Bigband der Bundeswehr, die ihren Standort in Euskirchen hat, ihr Jahresabschlusskonzert im Kulturkino in Vogelsang.
Doch nicht nur das Publikum ist Nutznießer dieses beliebten Rituals, sondern auch an Krebs erkrankte Kinder, ihre Angehörigen und viele andere Hilfsbedürftige, da der Erlös an die Hilfsgruppe Eifel geht. Zweimal so gut wie ausverkauft konnten die Verantwortlichen erfreut vermelden: Jeweils rund 1000 Zuhörer verfolgten die Konzerte am Mittwoch und Donnerstag.
Bigband der Bundeswehr kam mit neuem Bandleader in die Eifel
Unter neuer Leitung hatte sich das Vorzeigeensemble des deutschen Militärs auf den Weg in die Eifel gemacht. Oberstleutnant Tobias Terhardt, der im September den Platz am Dirigentenpult von Timor Oliver Chadik übernommen hat, war von seinen Kollegen offenbar auf den Trip in den Südkreis vorbereitet worden. „Man hat mir geraten, eine Übernachtungsmöglichkeit zu nehmen, damit ich nicht Schneeketten benutzen muss“, verriet er bei der Anmoderation zu „Jingle Bells“. Doch diese Gefahr sehe er bei Außentemperaturen von acht Grad plus nicht wirklich.
Dass die Bigband der Bundeswehr mit einem Stargast nach Vogelsang kommt, ist mittlerweile üblich. Pe Werner, Klaus Lage oder auch Markus Maria Profitlich waren in den vergangenen Jahren zu Gast in der Eifel. In diesem Jahr war es Heinz Rudolf Kunze, dem Publikum vor allem durch seinen Hit „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem Jahr 1985 bekannt.

Der Neue: Tobias Terhardt ist nun der Bandleader.
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Die Vocalisten: Sofia Andersson (v.l.), Marco Matias und Bonita sorgen für den Gesang bei den Bigband-Konzerten.
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Mit viel Spielfreude, Präzision und Dynamik wartete die Bigband auf, die wieder einmal unter Beweis stellte, „ein musikalisches Aushängeschild der Bundesrepublik“ zu sein, wie es Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel in seiner Begrüßung sagte. Viel Applaus gab es immer wieder, wenn Solisten wie die Saxofonisten Johannes Müller und Jens Böckamp ihre Einlagen beisteuerten.
Das komplette erste Set spielte die Band bis zur Pause mit Heinz Rudolf Kunze, der im bekannten Outfit samt Hornbrille und weißem Schal auf die Bühne gekommen war. Er genoss sichtlich das Zusammenspiel mit der Bigband und auch mit dem aus Sofia Andersson, Marco Matias und Bonita bestehenden Gesangssatz.
Bigband hat ein Album mit Heinz Rudolf Kunze produziert
„Das ist Klaus“ war der Opener des Programms, dem Songs folgten wie „Meine eigenen Wege“ oder „Die ganz normalen Menschen“. Diese Titel sind auch auf dem Album zu finden, das die Bigband mit dem Sänger produziert hat. Nach der Pause startete die Band mit ihrem Weihnachtsprogramm, das auch speziell für sie geschriebene Versionen von Weihnachtsklassikern wie „Jingle Bells“ oder „The First Noel“ bot, bevor wieder Kunze die Bühne betrat. „Lola“, im Original von der britischen Band Kinks, und schließlich der Abräumer „Dein ist mein ganzes Herz“ erwarteten dann das Publikum. Mit „Stille Nacht“ als Zugabe wurde das Programm abgeschlossen.
Super sei das Konzert, waren sich Silvia aus Kalenberg und Christine aus Kommern einig, die zusammen nach Vogelsang gekommen waren. „Das sind unsere Lieder“, sagte Silvia. Mit Erstaunen habe sie festgestellt, wie textsicher sie auch nach den vielen Jahren noch seien. „Schön ist, dass er auch etwas zu den einzelnen Stücken sagt“, ergänzte Christine. Auch die Bigband lobten sie. „Das ist eine Band, die sich nicht verstecken muss. Die können militärisch, aber auch modern“, so Silvia.
Dass die Stücke anders als gewohnt klingen, mache das Besondere des Zusammenspiels des Sängers mit der Bigband aus. „Ein tolles Konzert“, sagte auch Andreas Glatzel, der gerade „Wenn Du nicht wiederkommst“ mitgesungen hatte. Vor allem die früheren Titel habe er schon oft gehört, aber noch nicht in solch einer Version. Doch da sei er ehrlich: „Mir gefällt ,Mit Leib und Seele' in der Originalversion besser.“

