Lebensweisheiten und Co.Die Marotten von Mann und Frau in Vogelsang

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Zweierkisten mit Humor und Biss: Manon Straché bei der Lesung in Vogelsang.

Schleiden-Vogelsang – Peer Jäger kann beim Lesen schon mal hochrot anlaufen und mit hoher Stimme recht laut werden, wenn er glaubwürdig über die Marotten seiner Frau herzieht. Manon Straché bleibt dabei gelassen und gibt ihrem Mann bei der Lesung auf der Terrasse des Restaurants in Vogelsang ordentlich Kontra. Sehr zum Vergnügen der Gäste, die lauthals lachen und kommentieren.

Tatsächlich sind beide seit 30 Jahren verheiratet und lesen äußerst lebendig aus dem Buch Zweierkisten – Tatsachenbericht über das Leben als Paar. Das Buch von Maike Winnemuth und Peter Praschel erschien 2001. „Die beiden waren damals noch verheiratet“, so die Berliner Schauspielerin Straché: „Als ich sie später mal anrief, um die Erlaubnis für diese Lesungen einzuholen, waren sie bereits geschieden.“

Die Merkwürdigkeiten zwischen Mann und Frau

Das Buch holt ohne Scheuklappen alles an Merkwürdigkeiten zwischen Mann und Frau hervor, die schnell daran zweifeln lassen, ob es eine gute Idee war, so unterschiedliche Wesen in einer Ehe zusammenzuzwängen. Da hätte man sich eine erkenntnisreiche Fortsetzung nur wünschen können. Straché und Jäger sind zu diesem Abend angereist, um die Veranstaltungsreihe #biseswiderhellwird zu unterstützen.

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Hier und da läuft Peer Jäger bei der Lesung auch hochrot an.

An jedem 14. Tag eines Monats treten bekannte Schauspieler ohne Gage auf, um Hochwasserbetroffenen zu helfen. Die Schauspielerin Annette Frier, die diese Veranstaltung anmoderierte, hatte dazu die Idee. Dietlinde Stroh kümmert sich um Organisation.

Die Zuhörer in Vogelsang bestens unterhalten

Die wenigen Zuhörer an diesem warmen Abend finden sich in der Lesung bestens wieder. Erstaunt über die vielen Seiten seiner Frau stellt er fest: „Sie war eine Mogelpackung. Jetzt bin ich schrecklich in sie verliebt.“ Sie erkennt: „Ein Mann entblättert sich wie eine Zwiebel. Anfangs erscheint er golden...“

Die Lesung lässt auch Beobachtungen über den Sex nicht aus und die Feststellung, dass an diesem Mann nur der Hintern schön ist, auf den er auch besonders stolz ist. Die Texte sind bissig, aber voller Humor. Auf die Frage, wie es kommt, dass ihre eigene Ehe schon 30 Jahre hält, antwortet Jäger nach der Veranstaltung: „Die gemeinsame Arbeit hat uns zusammengehalten.“ Straché zögert mit einer Antwort. „Zuhören“, sagt sie schließlich und fügt schnell hinzu: „Ich gebe ansonsten keine Ratschläge.“

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Die sind nach diesem erfrischenden Abend auch nicht nötig. Die vielen Blickwinkel auf Mann und Frau haben genügend Stoff zum Nachdenken gegeben. Auf weitere 14. Tage der nächsten Monate darf man sich schon freuen und die Hilfe für Hochwasserbetroffene auf angenehme Weise unterstützen.

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