SchleidenFahrschule nimmt Betrieb nach Flut wieder auf

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In neuen Räumen können Manfred Greuel (l.) und Michael Lauterbach ihre Fahrschüler nun wieder unterrichten.

In neuen Räumen können Manfred Greuel (l.) und Michael Lauterbach ihre Fahrschüler nun wieder unterrichten.

Schleiden-Gemünd – „Endlich wieder ein Büro – die Verträge müssen nicht mehr auf der Motorhaube unterschrieben werden.“ Auch wenn die Vorstellung derartiger Geschäftsabschlüsse ein wenig lustig klingt, war dies für Michael Lauterbach seit dem 15. Juli Realität. Und dass seine Fahrschule nun wieder ein Domizil hat, verursacht bei ihm neben Freude auch jede Menge Erleichterung.

Unmittelbar am Zusammenfluss von Urft und Olef war die Fahrschule ursprünglich beheimatet. Das Wasser, das dort am Anfang der Dreiborner Straße in der Flutacht gut drei Meter hoch stand, ließ jedoch von den Räumlichkeiten nichts übrig. Und an einen schnellen Wiedereinzug war dort ebenfalls nicht zu denken.

„Wenn wir weitermachen, dann da“

Der Standort Gemünd stand jedoch nicht zur Debatte. „Wenn wir weitermachen, dann da“, sagt Lauterbach. Am anderen Ende der Straße in Richtung Marienplatz sind er und Fahrlehrer Manfred Greuel nun in neue Räume eingezogen. Das Erdgeschoss dort liegt etwas erhöht, und das Wasser stieg nicht ganz so hoch, so dass dort ein deutlich früherer Einzug möglich war. Die Fahrschule und die Metzgerei Steffen direkt daneben, die bereits Anfang August wieder an den Start gehen konnte, sind derzeit die einzigen Betriebe. Ansonsten ist die Straße, in der die Flut mit großer Wucht gewütet hatte, noch verwaist.

Da die Autos die Flut unbeschadet überstanden hatten – nur ein Motorrad wurde zerstört – , hatten Lauterbach und Greuel zwei Wochen nach der Katastrophe einen improvisierten Betrieb aufnehmen können. Die durch Corona bestehende Genehmigung, den theoretischen Unterricht online abzuhalten, wurde verlängert. Mit der praktischen Ausbildung direkt loslegen, war für die beiden nicht infrage gekommen. „Wie Katastrophentouristen durch Straßen fahren, in denen aufgeräumt wird, konnten und wollten wir nicht“, sagt Lauterbach.

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Vom Rückstau, der noch aus der Corona-Zeit stamme, habe man viel abgearbeitet, so Lauterbach. Doch Probleme bereiten derzeit die praktischen Prüfungen: Da die Zeit von 45 auf 55 Minuten erweitert wurde, können nun weniger Prüfungen pro Tag durchgeführt werden – und beim Tüv Rheinland gibt es laut Lauterbach bereits einen erheblichen Rückstau und Wartezeiten auf die Prüfung von um die vier Wochen. (rha)

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