Schnelle Hilfe im ErnstfallNeue Defibrillatoren im Schleidener Stadtgebiet

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Um den Defibrillator stehen von links Ingo Pfennings, Christian Larres, Stefan Groß, Jesko Priewe mit Tochter und Sohn sowie Oliver Müller.

Zur Installation des AED am alten Olefer Feuerwehrhaus waren (v.l.) Ingo Pfennings, Christian Larres, Stefan Groß, Jesko Priewe samt Sohn und Tochter und Oliver Müller gekommen.

Flächendeckend sollen im Schleidener Stadtgebiet Defibrillatoren installiert werden. Die ersten Orte wurden jetzt ausgestattet.

Im Ernstfall sollen sie Leben retten. Die Stadt Schleiden hat nun die ersten Ortschaften mit „Automatisierten externen Defibrillatoren“ (kurz: AED) ausgestattet. Zuletzt wurden drei Stationen in Olef eingerichtet. Bis zu einer flächendeckenden Ausstattung des Stadtgebiets wird es aber noch etwas dauern, auch weil das Projekt durch die Flut zurückgeworfen wurde.

„2021 hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, ein Standortkonzept für öffentlich zugängliche AED-Geräte zu erstellen“, erklärt Bürgermeister Ingo Pfennings. Das sei dann in Zusammenarbeit mit dem Verein „Lebensretter Kreis Euskirchen“ für das Stadtgebiet ausgearbeitet worden. „Wir wollen möglichst viele Geräte jederzeit öffentlich zugänglich machen und diese so verteilen, dass von allen Positionen aus ein Gerät für Erstretter zeitnah erreichbar ist“, so der Bürgermeister. Bei einem Herzinfarkt zähle schließlich jede Sekunde.

„Wissen nicht, ob und wie viele Geräte bei der Flut zerstört wurden"

Bei der Analyse des Stadtgebiets war herausgekommen, dass unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Geräte nur 18 zusätzliche Defibrillatoren angeschafft werden müssen. Doch dieses Ergebnis soll jetzt noch einmal überprüft werden. „Wir wissen nicht, ob und wie viele Geräte, die zum Beispiel in Banken oder anderen Einrichtungen hingen, bei der Flut zerstört wurden“, so der Bürgermeister.

Deshalb soll zeitnah noch einmal von der Verwaltung abgefragt werden, welche privaten Geräte es aktuell im Stadtgebiet gibt, damit diese auch in die städtische Liste aufgenommen werden könnten. Privatpersonen, Initiativen und Unternehmen, die sich selbst ein AED beschafft haben, das durchgehend öffentlich zugänglich ist, werden gebeten, dieses bei der Initiative „Region Aachen rettet“ erfassen zu lassen und der Stadtverwaltung zu melden.

Bürgergemeinschaft Olef kümmert sich um die Wartung 

„In Wolfgarten, Herhahn und Morsbach wurde jeweils ein AED aufgehängt. In Olef waren es drei“, berichtet Teamleiterin Sandra Linden, die bei der Verwaltung für das Projekt zuständig ist. Die anderen Ortschaften sollen in den nächsten Jahren folgen. „Dafür stehen jährlich 5000 Euro zur Verfügung“, ergänzt Pfennings. Insgesamt sollen 25.000 Euro bereitgestellt werden.

Stolz ist Pfennings darauf, dass sich in Schleiden viele Ersthelfer gemeldet haben, die sich bei der Corehelper-App eintragen wollen. Damit werden Menschen alarmiert, die im Ernstfall schnell Hilfe leisten können, weil sie sich in der Nähe des Einsatzortes befinden. Nach Angaben des Kreises Euskirchen sind aktuell 1080 Corehelper registriert: zum Beispiel 127 in Schleiden, 121 in Kall, 85 in Nettersheim und 76 in Hellenthal.

„Der Stadtrat hatte entschieden, dass die Geräte von den Ortsvereinen angeschafft werden können. Wir haben im Vorstand der Bürgergemeinschaft sofort drei Geräte für Olef bestellt“, erzählt Vorsitzender Stefan Groß, der sich bei Oliver Müller und Christian Larres für die Unterstützung bedankte. Die Anschaffungskosten habe die Stadt übernommen, die Kosten für Montage und laufende Wartungskosten übernehme die Bürgergemeinschaft. Angebracht wurden die Geräte mit Jesko Priewe vom Verein Lebensretter.

„Die Geräte wurden am alten Feuerwehrhaus, am Sportplatz sowie am Haus von Christian Larres an der Einfahrt zum Wohngebiet Lützenberg montiert und sind jederzeit zugänglich“, so der Vorsitzende. Am Samstag, 28. Oktober, sollen die ersten Schulungen in Olef stattfinden. Anmeldungen dazu sind per E-Mail möglich.

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