SPD EuskirchenDer Kreisverband stimmt sich auf die nächste Wahl ein

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Original und Wahlplakat mit gleicher Jacke: Thilo Waasem löst Markus Ramers (M.) als SPD-Kreisvorsitzender ab.

Original und Wahlplakat mit gleicher Jacke: Thilo Waasem löst Markus Ramers (M.) als SPD-Kreisvorsitzender ab.

Kreis Euskirchen/Kommern – Thilo Waasem ist neuer Vorsitzender der Kreis-SPD und nun auch offiziell Landtagskandidat der Sozialdemokraten für den Wahlkreis 8 (Euskirchen I). Bei der Wahl zum Kandidaten für Düsseldorf erhielt der Bad Münstereifeler 53 von möglichen 54 Ja-Stimmen. Ein Sozialdemokrat stimmte beim ersten Open-Air-Kreisparteitag der SPD im Kommerner Mühlenpark gegen den 39-Jährigen.

Genauso eindeutig fiel auch das Votum bei der Abstimmung über den Vorsitz der Kreis-SPD aus. Bei dieser Wahl durften auch die Sozis aus Dahlem, Hellenthal, Schleiden und Weilerswist mitabstimmen, die bei der Landtagswahl zu anderen Wahlkreisen gehören. Daher waren 62 Mitglieder stimmberechtigt. 60 Ja-Stimmen erhielt Waasem, bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme. Weilerswist bildet bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 erstmals einen Wahlkreis mit den Rhein-Sieg-Kommunen Alfter, Bornheim, Rheinbach und Swisttal.

Waasems Stellvertreter für die kommenden zwei Jahre sind die Euskirchenerin Helga Ebert und der Urfter Fabian Nowald. Als Kassierer bestätigten die Mitglieder den Mechernicher Guido Maassen im Amt. Bildungsbeauftragter ist der Weilerswister Daniel Rudan.

„Thilo war immer mein heimliches Vorbild“

„Ich freue mich sehr über die Wahl und das große Vertrauen“, sagte Waasem, der als Vorsitzender die Nachfolge von Landrat Markus Ramers antritt. Dieser hatte im Vorfeld der Landratswahl 2020 angekündigt, sich voll aufs Landratsamt konzentrieren zu wollen. Der 35-Jährige, der am Bundestagswahlabend 2005 in die SPD eingetreten ist, erhielt von Waasem als Abschiedsgeschenk ein individuell gestaltetes Fahrradtrikot. Ramers war seit 2007 Mitglied des SPD-Kreisvorstands, davon die vergangenen acht Jahre Vorsitzender. Es sei ihm eine Ehre gewesen, so der Freilinger. Er werde aber nicht aus der Partei austreten, sagte er schmunzelnd. Und: „Ich möchte mich bei allen entschuldigen, denen ich vielleicht mal auf den Schlips getreten bin.“ Mit Blick auf seinen Nachfolger sagte er: „Thilo war immer mein heimliches Vorbild.“ Waasem habe immer die weite Welt und die Eifel gleichermaßen im Fokus. Und er trage die Eifel und ihre Menschen im Herzen.

Wahlkreise

In drei verschiedenen Wahlkreisen wird im Kreis Euskirchen bei der Landtagswahl im kommenden Jahr gewählt.

Im Wahlkreis 8 (Euskirchen I) sind es Bad Münstereifel, Blankenheim, Euskirchen, Kall, Mechernich, Nettersheim und Zülpich, im Wahlkreis 12 (Düren II - Euskirchen II) sind Dahlem, Hellenthal und Schleiden vertreten, Weilerswist ist im Wahlkreis 27 (Rhein-Sieg-Kreis III - Euskirchen III). (tom)

Laut Ramers hat sich die Politik verändert. Klare Profile und charismatische Kandidaten seien wichtiger „als ein 200 Seiten langes Wahlprogramm“. Entsprechend war Wassems Rede auch nur 20 Seiten lang. Darin ging es um Persönliches („Bei der Lotterie der Geburt habe ich ein Glückslos gezogen“) und natürlich darum, die Sozialdemokraten auf den Wahlkampf einzustimmen. „Wir müssen viel mehr für bezahlbaren Wohnraum tun“, so der 39-jährige Bad Münstereifeler. Geht es nach dem Juristen und der Kreis-SPD, sollen Kommunen bei der Ausweisung von Bauland und der Festsetzung von Bebauungsplänen die im Planverfahren betreffenden Grundstücke nach Möglichkeit selbst erwerben. Denkbar sei auch eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft. Neben bezahlbarem Wohnraum will sich Waasem für soziale Gerechtigkeit und kostenfreie Bildung einsetzen. „Wir dürfen kein Kind zurücklassen“, so der gelernte Steuerfachangestellte. Bei der SPD sei er richtig, weil es keine Rolle spielen dürfe, in welche Familie, in welches Geschlecht, in welche soziale Schicht man geboren werde.

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Weil Waasem nach der Hochwasserkatastrophe in seiner Heimatstadt Bad Münstereifel mitangepackt habe und nun auch beim Wahlkampf in der Region das eine oder andere Thema anpacken wolle, erhielt er nach seiner erfolgreichen Kandidatur von Ramers ein Paar Arbeitshandschuhe.

Ein weiteres Thema, das die Kreis-SPD gerne gehen möchte, ist die Photovoltaik-Produktion im Kreis. Die Partei möchte Unternehmen aus diesem Sektor dafür begeistern, sich im Kreis anzusiedeln. In kommenden Monaten wolle man in verschiedenen Gremien mit allen Beteiligten dafür den Grundstein legen.

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