Nach der FlutEuskirchen beantragt 108 Millionen Euro für Wiederaufbau

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Die Erneuerung der Brücke, auf der die Friedrichstraße in Stotzheim die Erft quert, ist mit 800 000 Euro aufgelistet. 

Euskirchen – Die Schäden, die die Flutkatastrophe im Juli 2021 an der Infrastruktur in Euskirchen verursacht hat, summieren sich auf mehr als 110 Millionen Euro. Zieht man Versicherungsleistungen und Spenden ab, die an die Stadt geflossen sind, bleiben knapp 108 Millionen Euro, die die Verwaltung jetzt bei der Bezirksregierung Köln als Fördersumme beantragen wird.

So steht es im Wiederaufbauplan, den der Rat einstimmig beschlossen hat. Die Fraktionen dankten der Stadtverwaltung für die Zusammenstellung der 166 Einzelposten, die der Plan umfasst, und die Ermittlung der jeweiligen Kosten für die Schadensbeseitigung.

"Mammutaufgabe“

CDU-Fraktionschef Klaus Voussem sprach von einem großen Werk, sein SPD-Pendant Michael Höllmann von einer Mammutaufgabe – dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Verwaltung in der Endphase ohne den im Januar überraschend gestorbenen Technischen Beigeordneten Oliver Knaup auskommen musste, der die Federführung gehabt hatte, so Höllmann.

Schweigeminute für Oliver Knaup

Für Knaup hatte der Rat eingangs der Sitzung eine Schweigeminute eingelegt. An seinem früheren Platz lag ein Blumenbouquet.

Nun bleibt abzuwarten, wie viel Geld die Stadt erhält. Bei der Auflistung handele es sich um eine grobe Übersicht, sagte Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos). Es komme am Ende bei jeder einzelnen Wiederherstellungsmaßnahme auf die konkrete Abrechnung an, die die Verwaltung der Bezirksregierung vorlegen müsse.

Neues City-Forum für 32 Millionen Euro 

Die größte Einzelmaßnahme ist der Neubau des Euskirchener City-Forums, der in der City Süd hinter dem Bahnhof vorgesehen ist. Im Rathaus geht man momentan von Gesamtkosten in Höhe von 32 Millionen Euro aus.

Auf mindestens 17 Millionen Euro wird sich der Bau von sieben Kindertageseinrichtungen summieren. Diese Lösung gilt nach umfangreichen Untersuchungen und Berechnungen eines Fachbüros als wirtschaftlicher und nachhaltiger als die Sanierung der Einrichtungen.

Marienschule hart getroffen

Schlimme Folgen hatte die Flut auch für das Gymnasium Marienschule. Allein die Sanierung der Dreifachsporthalle wird mit mehr als sechs Millionen Euro zu Buche schlagen. Für den gesamten Schulkomplex am Basingstoker Ring rechnet Stadtkämmerer Klaus Schmitz mit Kosten in Höhe von elf Millionen Euro.

Für die Erneuerung der städtischen Brücken, die von den Wassermassen zerstört wurden, sind im Wiederaufbauplan nach Schmitz’ Angaben rund 5,5 Millionen Euro angesetzt, für die Neubeschaffung von Feuerwehrfahrzeugen 2,2 Millionen.

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